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Ein Leben für die Przewalski-Gazelle
  2014-12-17 08:34:54  cri

 

Jianmucuo ist tibetischer Hirte im Dorf Dayu im Krei Haiyan in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai. Er engagiert sich außerdem freiwillig für den Schutz von Przewalski-Gazellen. Die Przewalski-Gazelle zählt zu den am stärksten bedrohten Großsäugetieren Chinas. In den 1980er Jahren soll die Zahl wegen der schnellen Entwicklung der Viehzucht und Landwirtschaft massiv auf 350 gesunken sein. Heute sind die Tiere nur noch in der Region um den Qinghai-See zu finden. Die chinesische Regierung hat den kritischen Bestand berücksichtigt und die Gazellen in die staatliche Schutzliste aufgenommen. Doch Theorie alleine reicht nicht. Jianmucuo, der freiwillige tibetische Tierschützer, hat den Schutz selbst in die Hand genommen.

Jeden Tag in der Morgendämmerung fährt Jianmucuo von Zuhause mit Fotoapparat, Fernglas, Notizbuch und Erste-Hilfe-Tasche zur Patrouille. Der tibetische Hirte dokumentiert den Bestand der Przewalski-Gazelle. Am Abend fährt er wieder nach Hause. Jianmucuo sagt, vor 1960 lebten um den Qinghai-See noch Tausende von Przewalski-Gazellen. In den 1980er Jahren sei die Zahl wegen der schnellen Entwicklung der Viehzucht und Landwirtschaft massiv auf nur rund 350 gesunken. Mit Ende 20 hat sich Jiemucuo entschlossen, diese wilden Tiere zu schützen. Mittlerweile ist das Hobby-Tierschutz-Team zu fünft.

„Es war 1993 oder 1994, als ich zuhause war, rief mich mein Vater raus. Ich sollte zwei Wilderer suchen. Nachdem wir die beiden einholten, haben sie uns angeschrieen: Nicht weiter, nicht näher kommen! Sonst schieße ich dich tot!"

Sein Job ist nicht ungefährlich, das weiß Jianmucuo. Wirklich passiert sei aber nie irgendetwas. Während seiner Patrouillen sammelt der Hirte Müll, den Leute am Qinghai-See zurückgelassen haben. Er hat mehrmals bemerkt, dass Gazellen den Abfall gefressen haben und dann gestorben sind. Im Frühling kaufen Jianmucuo und andere Freiwillige selbst Viehfutter und verteilen es in der Region. Der Hirte hat viel investiert in den Schutz der Tiere und drei Ställe gebaut.

„Die drei Ställe haben mich 100.000 Yuan (13.000 Euro) gekostet. Manchmal verletzen sich die Gazellen, am Bein zum Beispiel. Dann behandle ich sie in den Ställen und sie können hier solange bleiben, bis es ihnen wieder gut geht. Diese Ställe sind zum Rettungs- und Behandlungszentrum geworden."

Genau in diesem „Rettungs- und Behandlungszentrum" sind bis jetzt über zehn verwundete Przewalski-Gazellen genesen. Einmal hat Jiamucuo eine kleine Gazelle wieder aufgepäppelt. Sie hatte ihre Mutter verloren.

„Ich fütterte die kleine Gazelle mit Milch. Nach ein bis zwei Monaten hat sie dann Gras gefressen. Ich hab sie wieder freigelassen und sie ging wieder in ihre Herde zurück."

Jiamucuo sagt, die Przewalski-Gazellen und den Qinghai-See zu schützen, das würde Generationen dauern. Bei seinem 14jährigen Sohn ist die wichtige Botschaft angekommen. Der Qinghai-See ist unsere Heimat und die Gazellen sind unsere Freunde, hat er seinem Vater gesagt. Außerdem versprach er, sein Erbe zu übernehmen und sich selbst für den Schutz der Gazellen einzusetzen.

Gesprochen von Hu Hao

Übersetzt von Li Yan

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