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Namling - ökologische Vorbildszone in Tibet
  2014-12-03 10:03:19  cri


 

Das Autonome Gebiet Tibet befindet sich auf dem so genannten „Dach der Welt". Wegen der vielen Wasserressourcen wird es auch der „Wasserturm Chinas" genannt. Das Gebiet spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung der ökologischen und klimatischen Bedingungen Chinas. In den vergangenen Jahren wurde dort in weitläufigen Gebieten künstlich aufgeforstet und so aktive Versuche vorgenommen, das ökologische Gleichgewicht auf dem Hochland zu festigen.

Wenn man entlang des Lhasa- und Yarlung Tsangpo-Flusses von Lhasa aus 200 Kilometer nach Südwesten fährt, erreicht man die Gemeinde Aima des Kreises Namling im Regierungsbezirk Shigatze. Auf Tibetisch bedeutet Aima eine große Fläche Boden. Die Gemeinde liegt zwar am Yarlung Tsangpo-Fluss, der Boden ist dort aber wegen des starken Sonnenscheins und der wenigen Niederschläge vertrocknet.

Unter der starken UV-Strahlung auf dem Hochland bauen einige tibetische Bewohner Keimlinge von Sanddorn an. Der 38jährige Luobu ist Bewohner des Dorfes Songdong. Er baut schon seit vier Monaten hier Bäume an.

Dialog zwischen Korrespondenten und Luobu

„Ist es anstrengend hier?"

„Nein, recht leicht."

„Wie viel verdienst du täglich?"

„Über 100 Yuan."

„Wie viel mehr kannst Du neben dem Aufforstungsprojekt noch verdienen?"

„Ich arbeite hauptsächlich im Feld. Damit verdiene ich jedes Jahr etwa 10.000 Yuan mehr. Das hier ist meine Nebenarbeit."

Um die Wüste herum stehen überall etwa zwei Meter hohe verschiedene Baumarten, unter anderem Sanddorn. Wie der Direktor der Aufforstungsbehörde des Kreises Namling Ciren Jiabu mitteilt, gehört das Gebiet zu den Wüstenstränden an der nördlichen Küste des Yarlung Tsangpo-Flusses. Vor der Aufforstung haben hier Sand und Kieselsteine vorgeherrscht. Auf der vom Wind abgewandten Seite gibt es viele Dörfer. Jedes Mal wenn der Wind weht, wurden die Bewohner von Sandstürmen heimgesucht.

„Es gibt da viele Dörfer und Felder. Wenn man nichts gegen den Sand unternimmt, würde das Land noch weiter austrocknen. Vor dem Beginn der Aufforstung mussten wir vor jedem Dorf Sand anhäufen. Jedes Jahr haben wir damit viel Zeit verschwendet. Durch die Aufforstung wird nun der Sand abgehalten."

Die Sonneneinstrahlung in Aima ist besonders hoch. Die jährlich verdampfte Wassermenge beträgt über 2.000 Millimeter. Hingegen machten die Niederschläge nur 200 Millimeter aus. Der Yarlung Tsangpo-Fluss verengt sich ständig. Die verwüsteten Strände wurden zur Ursache für die Austrocknung des restlichen Bodens und haben die lokale Umwelt zerstört. Seit 2011 hat der Kreis Namling mit der Behandlung der Strände angefangen. Die ökologische Vorbildszone Namling wurde etabliert. Insbesondere im Jahr 2014 hat die Zentralregierung über 50 Millionen Yuan RMB in sie investiert. Von den Hilfsgeldern für Tibet wurden noch einmal etwa 20 Millionen Yuan RMB dafür bereitgestellt. Damit könnten über 8.666 Hektar künstliche Wälder angebaut werden. Die öden Strände wurden von einem über 10 Kilometer langen grünen Korridor abgedeckt.

Wie der stellvertretende Kreisvorsteher, Meng Xiangtao mitteilte, war die Überlebensrate der Bäume in Tibet besonders niedrig. Einerseits wegen des trockenen Wetters, andererseits reichten die Maßnahmen zur Pflege der neu angebauten Wälder nicht aus. Nun will die Lokalregierung in drei Bereichen dafür Sorgen, die Überlebensrate der Bäume und Pflanzen zu steigern.

„Vor dem Anbau haben wir viele Bewässerungskanäle errichtet, mit denen die meisten Bewässerungsprobleme gelöst wurden. Andererseits haben wir beim Anbau wissenschaftliche Methoden verwendet. Zum Beispiel die Tiefe der Gruben, die Verhältnisse der Düngemittel, die Vorbeugung der Krankheiten und Insektenbefalle und die Wahl der Keimlinge. Ansonsten haben wir noch die Verwaltung verstärkt. Wir haben aus den umliegenden Dörfern 30 Bewohnern angestellt, um die Bäume zu pflegen."

Nach der Umsetzung des Projektes ist die Zahl der Sandstürme zwischen Januar und Mai 2014 um ein Drittel gesunken. Auch die Feuchtigkeit der Luft ist um 10 Prozent gestiegen. Gleichzeitig hat die Aufforstung neue Berufschancen für die Bewohner der umliegenden Dörfer angeboten.

 

„Durch die Aufforstung können Sand und Wind abgehalten werden. Die Umwelt wird schöner und die Luft feuchter. Es ist gut für das Wachstum der Pflanzen in den Feldern."

„Dank der vielen Maßnahmen wird unsere Heimat immer schöner."

Übersetzt von Xi Jing

Gesprochen von Liu Yuanyuan

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