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The Book of Day and Night: Erinnerung an das China der 1960er Jahre
  2014-11-21 14:57:05  CRI

 

Wie viele andere Kollegen seines Jahrgangs hat der preisgekrönte Schriftsteller Han Shaogong die schwierige Zeit in den 1960er und 70er Jahren und das Wirtschaftswunder in China danach hautnah miterlebt. Han ist auch genauso enthusiastisch wie seine Zeitgenossen, eigene Erlebnisse auf Papier zu bringen.

Nach mehr als zehn Jahren konzentriert sich sein neues Buch "The Book of Day and Night" erneut auf das Schicksal der Chinesen, die in den 1950er Jahren geboren wurden. Han Shaogong erklärt, die Geschichte im Buch sei eng mit seinen eigenen Erlebnissen verbunden.

"Alle Inhalte basieren auf den Erfahrungen eines Schriftstellers und sind zugleich durch diese beschränkt. Ein Schriftsteller kann natürlich etwas gut beschreiben, mit dem er vertraut ist, egal welche Methoden und Techniken er verwendet. Selbst wenn der Autor etwas schreibt, an dem er nicht direkt beteiligt war, bleibt die Logik die gleiche."

Nach der Mittelschule wurde der 15-jährige Han Shaogong als einer der unzähligen sogenannten "gebildeten Jugendlichen" aufs Land geschickt. Die Erfahrungen, die er dort gemacht hat, sollten später als Grundlage für seine Werke dienen. Im Gegensatz zu früheren literarischen Verarbeitungen dieser Zeit, konzentriert sich Han in seinem neuen Buch auf das Leben in der Stadt.

"Sowohl die Sonnen- als auch die Schattenseite der menschlichen Natur finden sich in diesem Buch. Die Schicksale von Hundert Millionen dieser Jugendlichen sind sehr unterschiedlich. Deshalb können sie verschiedene Geschichten über das Zeitalter berichten. Menschen, die sagen, in ihrer Jugend nichts bereut zu haben, wurden später meist sehr erfolgreich. Mehr sind allerdings Opfer der damaligen Zeit."

Han Shaogong sagt, dass sich die meisten dieser aufs Land geschickten jungen Leute schwer an ihr neues Leben gewöhnen konnten. Und auch nach ihrer Rückkehr in die Stadt fühlten sie sich wieder verloren.

Das neue Buch erläutert einige spirituelle Fragen, spiegelt den Wandel der Gesellschaft wider und zeigt die Tiefe der Menschheit. Kritiker bezeichneten das Buch als die spirituelle Historie der "gebildeten Jugendlichen".

Leung Man-Tao ist berühmter Hongkonger Kommentator für Soziales und Fernseh-Kritiker. Er sagt, das Buch zeichne eindringlich verschiedene Bilder aus dieser Zeit.

"Wir sind vielleicht mit vielen der Geschichten in diesem Buch vertraut, aber Han Shaogong hat sie sehr eindrücklich erzählt. Es scheint, als ob Han den Lesern seine Erinnerungen und Gefühle berichtet. Viele Charaktere sind wie Menschen, denen wir in unserem eigenen täglichen Leben begegnen."

Mit den im Jahr 1985 veröffentlichten Werken "Die Wurzel der Literatur " und "Pa Pa Pa" übernahm Han eine leitende Rolle in der damals neuen literarischen Bewegung "Suche nach den Wurzeln". Han gewann verschiedene chinesische, aber auch ausländische Preise. Sein berühmtestes Werk ist "Maqiao Cidian", das "Wörterbuch von Maqiao", ein Roman, der in mehr als 10 Sprachen übersetzt wurde.

Han Shaogong glaubt, dass sein neues Buch auch den jungen Leuten von heute gefallen wird.

"Meiner Meinung nach müssen Leser nicht nach Inhalten suchen, mit denen sie vertraut sind. Es gibt zwei ästhetische Bedürfnisse. Eines ist Vertrautheit, das andere basiert auf Neugier."

Der Autor ist davon überzeugt, dass die wertvollsten Bestandteile der Menschheit, wie Liebe und Hoffnung, sich im Laufe der Zeit nicht ändern werden.

Übersetzt von Zhang Chen

Gesprochen von Hu Hao

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