Um illegal ins Ausland exportierte Kulturgüter in die Heimat zurückzuholen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Der Direktor des chinesischen staatlichen Amtes für Kulturdenkmäler, Li Xiaojie, sieht drei Methoden als besonders wichtig an.

"Erstens durch diplomatische Mittel, zweitens durch Gerichtsprozesse und drittens durch Aufrufe an die Bevölkerung. Solange die Antiquitäten aus China stammen, ist es für jede Zivilorganisation und jede Person legal, sie von lokalen Regierungen zurückzufordern."

China hat inzwischen bilaterale Vereinbarungen mit 18 Ländern unterzeichnet, um illegalen Handel von Kulturgegenständen zu verhindern. Die Vereinbarungen basieren auf der UNESCO-Konvention gegen illegalen Handel mit Kulturgut aus dem Jahr 1970.

Maria Schneider, Hochkommissarin von UNIDROIT (International Institute for the Unification of Private Law), erklärt jedoch, die Konvention beziehe sich nicht auf die Kulturgüter, die gestohlen wurden oder verloren gegangen sind, bevor die Konvention 1970 in Kraft trat.

"Natürlich befinden sich viele Objekte im Ausland. Aber man muss zwischen den vor und nach der Konvention 1970 exportierten Kulturgüter unterscheiden."

Die USA, Italien, die Schweiz und auch Griechenland haben Vereinbarungen mit China unterzeichnet. Japan, wo der Großteil gestohlener chinesischer Kulturschätze vorliegt, jedoch nicht. Gemäß einer 2012 veröffentlichten Liste von Kulturgütern, die nach dem japanisch-chinesischen Krieg nach Japan importiert wurden, gibt es dort über 15.000 chinesische Kulturschätze.

Professor Wang Yunxia vom Rechtsinstitut der Renmin-Universität ist der Meinung, die Probleme könnten durch Verhandlungen gelöst werden.

"Wir sollten die internationale Atmosphäre nutzen und den diplomatischen Weg gehen, um Dialoge zwischen beiden Regierungen in Gang zu bringen, so wie Südkorea es getan hat. In speziellen Fällen ist die Rückgabe von wichtigen Relikten verhandelbar."

Auch Südkorea versucht aktiv, seine Kulturgegenstände von Japan zurückzubekommen.

Südkoreanische Zivilorganisationen haben sich in den letzten zehn Jahren mit der Unterstützung der Regierung dafür eingesetzt, Artefakte zurück zu fordern, die im 15. Jahrhundert von der damaligen japanischen Regierung gestohlen wurden.

Übersetzt von Yu Yue

Gesprochen von Zhang Chen