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Geheimnisvolles Indien: Backpackerin fasziniert China mit ihrem Reisebericht
  2014-10-30 14:30:36  CRI

 

Aufgrund seiner antiken Geschichte und seines vielfältigen kulturellen Reichtums gilt Indien bei vielen Außenstehenden als ein mystisches Land. Viele Chinesen wissen trotz seiner direkten geografischen Nähe zur Volksrepublik nur wenig über den westlichen Nachbarn. So ging es auch der 34-jährigen Hong Mei:  

"All meine Vorstellung über Indien basierten allein auf dem Buch 'Reise nach Westen'. Es gab auch einige populäre Bollywood-Filme über Tanz, Landschaft und den Sari. Aber damals wusste ich nicht einmal, dass Sari der Name eines Kleids ist. In China sagt man außerdem, dort gibt es Curry und Reis. Das war alles."

Doch dann sollte eine achtmonatige Rucksacktour ihre Wahrnehmung dramatisch verändern. 2009 hatte Hong Mei ihren Job gekündigt und war gemeinsam mit ihrem Mann Tom Carter nach Indien geflogen. Trotz eines eingeschränkten Budgets zwischen 15 und 20 US-Dollar pro Tag gelang es dem Paar, das ganze Land per Rikscha, Bus und Zug zu durchqueren. Sie gelangten dabei auch in die abgelegenen und unberührteren Regionen Indiens und erlebten große Feste wie das Hindu-Festival „Holi" und andere wichtige kulturelle Events vor Ort mit.

Während ihres Abenteuers trafen die beiden eines Tages sogar zufällig einen Bollywood-Star, erzählt Hong Mei:

"Als wir in Mumbai waren und so am India Gate saßen, kam plötzlich dieser Typ zu uns und sagte, 'Hey, wollt ihr in einem Bollywood-Film mitspielen?' Es war total aufregend! Warum nicht? Jeder will doch ein Filmstar sein! So haben wir dann mehre Werbespots gedreht, einen davon zusammen mit Aamir Khan. Er hat die Hauptfigur im Films 'Drei Idioten' gespielt. Ich stand einfach so direkt vor ihm. Es war das erste Mal, dass ich einen Bollywood-Star gesehen habe. Er war sehr nett."

Ihre abenteuerlichen Ereignisse und die atemberaubenden Landschaften Indiens inspirierten Hong schließlich dazu, das Erlebte zu Papier zu bringen.

"Damals hatte ich noch keine Ahnung, dass ich ein Buch schreiben würde. Ich habe einfach nur Tagebuch geführt. Weil wir so viele Orte besucht haben und Indien so vielfältig ist, fliegen einem die Informationen geradezu zu. Deshalb wollte ich sie festhalten."

In dem aus diesem Tagebuch entstandenen Reisebericht "The Farther I Go, The Closer I Get To Me" bietet die Autorin ihren Lesern eine farbenfrohe Schilderung von den Freuden und Leiden ihrer Rucksacktour. Dabei wirft sie auch einen Blick auf das Alltagsleben der indischen Bevölkerung.

"Was ich zeigen will, ist, dass man einfach dorthin gehen kann und sich umschauen. Ich will das echte Indien zeigen, seine Vielfalt, einfach alles. Es ist einfach so erstaunlich. "

Auf den Spuren von Hong und ihrem Mann Tom Carter können die Leser so die erhabene und prächtige Architektur des Landes, die Ruhe am Fluss Ganges und den faszinierende Tanz Teyyam bewundern. Ermöglicht wird ihnen das auch durch die zahlreichen Fotos, die von Hongs Ehemann, einem amerikanischen Fotographen, gemacht wurden.

Das chinesische Publikum hat das Werk der beiden begeistert aufgenommen. Auf Douban.com, einem der größten sozialen Netzwerke Chinas, wird „The Farther I Go, The Closer I Get To Me" mit 8,6 von 10 Punkten bewertet. Eine Straßenumfrage zeigt ein ähnliches Bild:

"Mein Freund hat dieses Buch mir empfohlen. Tatsächlich hat es geholfen, unser Wissen über Indien zu erweitern. Es interessant, ein Buch aus der Sicht eines Rucksacktouristen zu lesen. Obwohl ich eher eine Stubenhockerin bin, gefällt mir solch ein Buch."

"Meine Tochter mag das Buch sehr! Vielleicht hat sie uns auch uns beeinflusst, aber wir mögen dieses Buch auch gerne. Die Geschichte der Schriftstellerin hat mich tief beeindruckt. Sie fürchtet keine Not und ist an Ort so fern der Heimat gereist. Meine Tochter hat mir gesagt, dass sie keine Angst vor Problemen hat und eines Tages auch mit dem Rucksack reisen will. Wenn sie die Hochschule abgeschlossen hat, werde wir vielleicht auch ins Ausland reisen."

Die Wanderlust von Hong Mei und Tom Carter ist übrigens noch lange nicht gestillt. Die beiden planen schon ihren nächsten Trip nach Indien – diesmal auch mit ihrem kleinen Sohn im Gepäck.

Übersetzt von Zhang Chen

Gesprochen von Zhu Qing'an

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