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China fördert seine Comicfiguren auf dem Weg zum Weltruhm
  2014-10-16 15:32:04  CRI

 

 

Für chinesische Kinder war die Geschichte der kleinen Meerjungfrau schon immer sehr faszinierend. Auch andere fiktiven Charaktere wie Schneewittchen sind in der Volksrepublik ähnlich beliebt.

Dagegen kennen leider nur wenige Kinder auf der Welt die Helden chinesischer Volksmärchen. Branchenkenner glauben, dass ein Grund dafür das Verhalten internationaler Verlage ist, diese seien nicht an einem kulturellen Austausch interessiert.

Zeng Yi ist Direktorin des internationalen Kooperationsbüros der China Children's Press and Publication Group (CCPPG), dem größten Verleger von Kinderbüchern in der Volksrepublik.

"Ich gebe ihnen mal ein Beispiel: Bei der letzten internationalen Buchausstellung in Beijing waren einige (ausländische) Verlage nur durch ihre Verkaufsteams vertreten. Wenn man zu ihnen an den Messestand ging, hieß es dort immer „nur internationales Verkaufsteam, keine Rechte". Das bedeutet, dass sie nicht vorhatten, überhaupt irgendetwas in China zu kaufen. Sie kommen nur hier her, um China als einen Absatzmarkt für ihre eigene Produkte zu nutzen."

Was führt zu diesem Phänomen? Ist es vielleicht der Mangel an klassischen Bildergeschichten und Comics? Die berühmte Kinderbuch-Schriftstellerin Yang Hongying findet, dass sich Comic-Bücher in China rasant entwickelt haben. Trotz ihrer großen Zahl seien diese allerdings bislang bei internationalen Messen nicht auf den Empfehlungslisten einheimischer Verlage zu finden.

Das soll sich aber jetzt ändern, wenn es nach Zeng Yi von der CCPPG-Verlagsgruppe geht:

"Wir haben immer geglaubt, dass sich die Leser auf dem internationalen Markt wahrscheinlich mehr für unsere traditionellen oder mystischen Geschichten interessieren. Dann haben wir aber festgestellt, dass sich Ausländer vor allem für Themen wie das Alltagsleben eines chinesischen Kindes interessieren. Wir haben bei der Themenwahl wahrscheinlich nicht genug Marktforschung betrieben, um wirklich zu verstehen, was die ausländischen Leser über China gerne wissen würden."

Zurzeit fördert der CCPPG-Verlag, für den auch Zeng Yi arbeitet, gezielt niedliche chinesische Bilderbücher und Comics, die sich auf das Alltagsleben der chinesischen Kinder konzentrieren. Die Serie vom glücklichen Schweinchen Joey ist ein Beispiel für den Fortschritt dieser Strategie auf dem internationalen Markt. Zeng Yi denkt, dass der Erfolg mit der sein Erfolg ist abhängig vom Inhalt mit kindlicher Begeisterung des Inhalts zusammen hängt:

"Das Bilderbuch handelt davon, wie Joey das Leben genießt und mit anderen Tieren zusammen spielt. Es geht um seinen Alltag, etwa wenn er versucht, nachts die Mücken loszuwerden, um in Ruhe schlafen zu können. So haben die Kinder beim Lesen das Gefühl, dass Joey so ist wie sie und ein sehr gute Freund."

Die Buchreihe des fleißigen Kinderbuchautors Gao Hongbo wurde von Li Rong illustriert, der für seinen einzigartigen Zeichnungsstil bekannt ist. Mittlerweile sind 24 Folgen der populären Serie rund um das kleine Schweinchen Joey erschienen.

Laut Zeng Yi hat der größte Verleger für Comicbücher in Europa, die belgisch-französische Media Participation, schon die Rechte zur Produktion einer Zeichentrickserie über den tierischen Helden gesichert:

"Vermutlich schon bald wird die Figur des glücklichen und freundlichen Schweinchens Joey für Millionen Kinder auf der ganzen Welt zu sehen sein." 

Und bei diesem Gedanken strahlen die Augen der chinesischen Kinderbuch-Autorin vor Hoffnung und Sehnsucht.

Übersetzt von Yu Yue

Gesprochen von Zhu Qing'an

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