Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Chinesische Züge auf Deutschlands Bahnschienen
  2014-10-09 08:57:15  cri

 

In einem Bericht der Deutschen Welle wurde die Bahnindustrie Chinas so beschrieben: „Einst diente China der Welt als Produktionszentrum für arbeitsintensive und technologiearme Produkte. Nun klettert das Land auf der Technologieleiter immer weiter nach oben und wird zum Exporteur für Hightech-Güter. Kein anderer Sektor zeigt diesen Wandel deutlicher als der Markt der Hochgeschwindigkeitszüge." Heutzutage können chinesische Züge durch Anpassungsumbauten die Bedürfnisse verschiedener Länder erfüllen. Der Vize-Direktor der China North Railway Gruppe (CNR), Yu Weiping, hat ein Paar Beispiele genannt. "Wir haben beispielsweise eine Elektrolokomotive nach Weißrussland exportiert. Die Produkte wurden nach dem GOST hergestellt, dem Standard der Gemeinschaft unabhängiger Staaten. Die Qualität unserer Lastwagen und Tankautos, die nach Frankreich exportiert wurden, entspricht dem EU-Standard."

Es ist nicht einfach, ein Verkäufer für Schienenverkehrsmittel in Europa zu werden. Wolfgang Schwenk, Leiter des Hauptbüros vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sagt:

"Ich glaube, dass der europäische Markt ein sehr umkämpfter Markt ist, dass viele Unternehmen, die am Markt operieren, mit Fahrzeugen, mit Einrichtung des Informationssystems, also mit allen Elementen des öffentlichen Verkehrs… Und am Ende, denke ich, wird es darauf ankommen, eine gute Qualität bei günstigen Preisen zu bringen. Ich glaube, das ist, oder könnte ein Schlüssel sein, auf den deutschen oder europäischen Markt zu kommen."

Gute Qualität und günstige Preise sind aber nur ein Teil der nötigen Vorraussetzungen. Die lokale Wirtschaft darf gleichzeitig nicht von der Kaufabwicklung geschädigt werden. Prof. Dr. Peter Mnich, Fachgebiet Betriebssysteme elektrischer Bahnen am Institut für Land- und Seeverkehr (ILS) der TU Berlin erklärt::"Auf was die Politik bei uns achtet, ist auf Schaffen von, oder Erhaltung von Arbeitsplätzen. Das ist die einzige Bedingung, die für alle ausländischen Unternehmer wie auch für die chinesischen gilt."

Trotzdem gibt es Lösungen. Prof. Mnich hat chinesischen Unternehmen eine Reihe von Vorschlägen gegeben.

"Der erste Punkt ist: den richtigen Partner finden. Eine deutsche Firma oder Firmenanteile zu erwerben, zu kaufen. Und zwar mit deutschem Fachpersonal oder zu kooperieren. Das ist der erste Schritt. Wenn man eine eigene Niederlassung hat, als chinesisches Unternehmen, dann kann man auch an einer Ausschreibung teilnehmen. Wenn man aufgrund der Qualität diese Ausschreibung gewonnen hat, dann kommt erst der ganze Zulassungsprozess. Dieser Zulassungsprozess ist in Deutschland inzwischen privatisiert. Es gibt Stellen. Das Eisenbahnbundesamt oder die Landesbehörden haben praktisch nur die Hauptkoordination.

Bei diesem Prozess können wir Sie mit dem Verband der Bahnindustrie, der, sowohl an den Zulassungsprozess und auch die Kontakte zu den Bahntechnikfirmen hat, sehr unterstützen. Insofern besteht auch für die chinesische Bahnindustrie gute Chancen, diesen Weg einzuschlagen."

Sowohl die chinesische als auch die deutsche Schienenverkehrindustrie erleben eine enorme Veränderung durch die neue Industrierevolution. Sie begegnen immer neuen Problemen. Der Leiter des VDV-Hauptbüros Schwenk sieht auch in Zukunft große Zusammenarbeitsmöglichkeiten zwischen chinesischen und deutschen Unternehmen.

"Das Wichtigste ist immer ein Erfahrungsaustausch zwischen den Unternehmen. Welche Erfahrung gibt es im Umgang mit Kunden, welchen Umgang mit neuen Technologien. Also hier in Deutschland diskutieren wir derzeit sehr stark den Papierfahrschein aufs Handy zu übertragen, also Handyticket, Smartphones. Es läuft alles digital und die Unternehmen sind mitten drin. Mobilität 4.0 ist das Stichwort. Dort hineinzugehen, in diese Technologien hineinzugehen, das ist schwierig, aber in diesem Feld kann man, glaube ich, weil die chinesische Population ist jung, ist, denke ich, auch sehr interessiert an neuen Medien. Also was passiert da, welche Erfahrungen hat man, mit diesen Technologien. Das ist ein Punkt. Aber da gibt es viele im Betrieb, in der Technik und so weiter."

Text von Wu Shiyun

Gesprochen von Xi Jing

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China