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Shenzhen – Vom Fischerdorf zur Metropole
  2014-09-16 10:59:47  cri
1980 wurde in der südchinesischen Stadt Shenzhen Chinas erste Sonderwirtschaftszone gebildet. Das Motto: „Lasst den Westwind herein. Reichtum ist ruhmvoll".

Wie von der Regierung unter Deng Xiaoping erhofft, konnte Shenzhen von der Nähe zu Hongkong profitieren. Ein extremer Bauboom begann. Das Fischerdorf, das 1979 noch 30.000 Einwohner hatte, wurde zur modernen Wirtschaftsmetropole. Einem Bericht der Zeitung „Shenzhen Daily" aus dem Jahr 2012 zufolge ist die Bevölkerungzahl in nur knapp 30 Jahren auf etwa 15 Millionen angestiegen.

Die Basis des wirtschaftlichen Booms ist die Elektronik- und Kommunikationsindustrie. Sie hat es Shenzhen ermöglicht, sich zur Stadt mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen auf dem chinesischen Festland zu entwickeln. Doch hat Shenzhens Wirtschaft noch größeres Potenzial. Vor allem die Internationalisierung und der Umweltschutz sollen dieses in Zukunft weiter ausschöpfen.

„Wir haben gerade einen Fünf-Jahres-Vertrag mit E-Plus unterschrieben", erklärt Ding Yi, Projektleiter beim Telekommunikationsausrüster ZTE. „Es ist ein großer Durchbruch für uns. Obwohl wir bereits sehr viele Telekommunikationsanlagen im Ausland betreiben, ist es das erste Mal, dass wir den gesamten technischen Internetbetrieb übernehmen."

ZTE hat bereits 1995 begonnen, in ausländische Märkte zu expandieren. Zunächst in Afrika und in den letzten fünf bis sieben Jahren verstärkt in den USA und Europa. Inzwischen stammen nur noch 47,4 Prozent des Umsatzes aus China selbst. Auch mit eigenen mobilen Endgeräten, also Handys und Tablets, will ZTE auf dem europäischen Markt Fuß fassen. Schon jetzt werden Handys anderer Marken durch ZTE hergestellt und auf der ganzen Welt vertrieben. Dem Marktforschungsunternehmen Gartner zufolge ist ZTE international aktuell bereits der viertgrößte Handyhersteller. Bis 2015 will die Firma auf Platz drei vorrücken.

Auch Vanke, das größte Immobilienunternehmen Chinas, hat seinen Hauptsitz und einige Labore in und um Shenzhen. Das Unternehmen achtet darauf, dass die eigenen Anlagen und auch externe Bauprojekte möglichst umweltfreundlich sind.

Das gilt sowohl für das Design, als auch für die verwendeten Materialien. „Alle Möbel hier bei Vanke sind aus Bambus, weil dieser in nur vier bis fünf Jahren wachsen kann", erklärt Liu Qian aus dem Büro des Vanke-Generaldirektors. Auch die Wände sind aus Bambus, denn eines der Hauptziele ist, Strom zu sparen, und Bambus hat die Fähigkeit, Wärme abzuhalten. So sind die Zimmer auch im Sommer ohne Klimaanlage angenehm kühl. Doch auch die unterirdischen Konferenzzimmer sollen ohne großen Stromaufwand erleuchtet werden. Dafür sind in den Boden der Anlage lichtdurchlässige Bereiche eingelassen.

Selbst durch einen Teich kann das Licht wandern und das darunterliegende Zimmer erhellen. „Normalerweise leuchtet die Sonne mittags genau hinein. Man muss kein Licht anmachen. Das ist sehr stromsparend.", so Liu Qian.

ZTE und Vanke sind aber nur zwei von vielen Firmen, die sich in Shenzhen angesiedelt und das Fischerdorf in eine Metropole verwandelt haben. Noch immer geht der Blick weiter in die Zukunft. Shenzhen soll auf dem internationalen Markt eine noch größere Rolle spielen und die chinesische Wirtschaft umweltschonend weiter vorantreiben.

Text: Sabrina Sicking
Fotos: Xu Duo und Sabrina Sicking

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