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Hat Graphen in China das gleiche Schicksal wie Seltene Erden?
  2014-09-02 19:01:05  cri

 

Graphen ist eine Kohlenstoff-Modifikation und kann unvorstellbar dünne Schichten bilden. Es ist robuster als Diamant, flexibler als Gummi, dichter als Glas, leitfähiger als Kupfer und Silizium. Es kann in diversen anwendungsreifen Produkten in vielen High-Tech-Bereichen eingesetzt werden. Beispielsweise bemüht sich der Autohersteller Tesla derzeit um die Entwicklung einer neuartigen Hochleistungsbatterie aus Graphen. Mit ihr könnte ein Elektroauto 800 Kilometer zurücklegen.

Einer Statistik der US-Behörde für geologische Forschung (USGS) zufolge gab es im Jahr 2013 weltweit 0,13 Milliarden Tonnen Naturgraphit. China verfügte über eine Reserve von 55 Millionen Tonnen. Das Land produzierte im Vorjahr 810. 000 Tonnen des Graphen-Grundstoffs, was 68 Prozent der Weltproduktion ausmacht. Nun gibt es in China tausende kleine Fabriken, die sich mit der Ausbeutung der Graphit-Minen und dem Export des Graphen-Grundstoffs beschäftigen. Aufgrund der fehlenden Marktverwaltung und modernen Technologien zur Bearbeitung der Endprodukte konnte China in den letzten Jahren jedoch nur den Grundstoff für einen niedrigen Preis ins Ausland exportieren. Die anwendungsreifen Graphen-Produkte musste das Land daraufhin zu viel höheren Preisen wieder einkaufen. Kritiker warnten, Graphen, oder sein Grundstoff Graphit sei nichterneuerbar. Seine verwaltungslose Ausbeutung werde zu Umweltproblemen führen. China dürfe kein Graphen-Lieferant der Welt sein. Der Graphen-Experte des chinesischen Verbands für nicht-metallische Mineralien Liu Ronghua ist der Ansicht, dass die Graphen-Industrie planmäßig eingeleitet werden sollte, damit sich große Unternehmen auf die Bearbeitung der Graphen-Produkte konzentrieren könnten. Falls China selbst die High-Technologie für die Herstellung der hochwertigen Produkte beherrschen könnte, würden weniger Grundstoffe ins Ausland exportiert. Der Direktor des Zentrums für Energieforschung der Universität Xiamen Lin Boqiang hoffte, dass man schnellstmöglich die Maßnahmen zur Verwaltung der Graphen-Ressourcen in China ergreifen kann, um die Wiederholung des Schicksals der Metalle der Seltenen Erden zu verhindern.

Anfang September findet die internationale Graphen-Konferenz 2014 in der chinesischen Stadt Ningbo statt. Daran werden mehr als 300 Graphen-Experten aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland teilnehmen. Sie werden auf der dreitägigen Konferenz ihre Forschung zur Graphen-Anwendung, schwerpunktmäßig bei der Herstellung von Solar-Batterien und Computer-und Handybildschirmen, präsentieren. Auf der Konferenz soll zudem ein internationaler Verband für die Graphen-Innovation gegründet werden. Das Hauptziel des Verbands ist es, eine Nicht-Regierungs-Plattform zu bilden, um den Austausch verschiedener Ländern über die Entwicklung der Graphen-Industrie zu vereinfachen.

Verfasst von Li Qian

Gesprochen von Liwen

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