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China kämpft gegen Bodenverschmutzung
  2014-07-29 18:52:09  cri

 

Für das Kommuniqué über die Lage der Bodenverschmutzung des Landes haben das chinesische Umweltschutzministerium und das Ministerium für Bodenressourcen insgesamt acht Jahre lang zusammengearbeitet. Nach der Untersuchung von Bodenflächen von 6,3 Millionen Quadratkilometern ist klar, dass die Lage der chinesischen Umwelt alles andere als optimistisch ist. Besonders die starke Bodenverschmutzung in einigen Regionen ist ein großes Problem. Die Qualität des Ackerlandes lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Die Ursache für die Verunreinigung des Bodens ist meistens die extensive Entwicklung von Landwirtschaft, Industrie und Bergbau. Aber auch der Mangel an Aufsicht und Kontrolle spielt eine wichtige Rolle. Lin Yusuo, der Direktor des staatlichen Labors für die Kontrolle von Bodenverschmutzung, sagt: "In den Regionen, wo sich die Wirtschaft früher als in anderen Teilen des Landes entwickelt hat, wie zum Beispiel im Delta des Perlflusses, im Delta des Yangtse, in Nord- und Nordostchina ist das Problem besonders schwerwiegend."

Lin Yusuo zufolge ist die Verunreinigung der Böden ein langsamer Prozess, durch den aber auch das Grundwasser und Agrarprodukte beeinflusst würden.

"Durch die Bodenverschmutzung wird in China zuerst das Ackerland vergiftet. Das Wachstum von Agrarprodukten wird beschädigt. Manche Verunreinigungen kommen dadurch in die Lebensmittelketten. Darüber hinaus wird die menschliche Gesundheit bedroht, wenn die verschmutzten Böden nicht saniert werden und Wohnungen oder Schulen dort gebaut werden."

Nun arbeiten chinesische Experten daran, Sanierungsarbeiten in einigen besonders stark verschmutzten Regionen des Landes durchzuführen.

Im Kreis Huanjiang im südwestchinesischen Autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang-Nationalität wurde 2001 das Ackerland mit einer Fläche von 6,67 Quadratkilometern durch einen Unfall in einem Bergbauunternehmen schwer verunreinigt. Dieses verschmutzte Ackerland ist nicht mehr für die Landwirtschaft geeignet und die Jahresgetreideproduktion des Kreises ist um 30.000 Tonnen gesunken.

2011 hat das chinesische Umweltschutzministerium 24,5 Millionen Yuan RMB für die Bodensanierung in Huanjiang bereitgestellt und ein Expertenteam entsendet. Auf dem verunreinigten Ackerland wird nun die Pflanze „Eremochloa ciliaris" angebaut. Dazu Liu Zhengui, Experte für Bodensanierung: "Diese Pflanze absorbiert sehr viele der schädlichen Stoffe. Wir ernten sie jedes Jahr zwei Mal und verbrennen sie mit einer speziellen Maschine."

Das Ackerland wird so nach und nach wiederhergestellt und die Bauern können bereits ersten Zuckerrohr und Mais anbauen.

Aber die Bodensanierung kostet viel Geld und Zeit. In Huanjiang müssen für die Sanierung von einem Mu (0,067 Hektar) Ackerland 20.000 Yuan RMB ausgegeben werden. Inzwischen sind 1000 Mu, also 67 Hektar, saniert worden. Die Verantwortlichen des Bergbauunternehmens sind nicht aufzufinden und für den Kreis ist es sehr schwer, alle Kosten zu übernehmen. Dazu der Vizebürgermeister von Huanjiang, Ou Haiguan: "Die Verantwortlichen haben viel Geld verdient, sind nun weg und haben viele Probleme hinterlassen. Wir können sie nicht finden. Deshalb muss die Regierung bezahlen. Die Kosten werden vermutlich 100 Milliarden Yuan RMB erreichen."

Statistiken zufolge sind drei Prozent der 120 Millionen Hektar Ackerland Chinas stark verschmutzt. Auch die Verunreinigung durch Düngemittel und Pestizide ist dabei nicht zu unterschätzen. Professor Zheng Fengtian vom Landwirtschaftsinstitut der Renmin-Universität: "Wir setzen allein für die Erhöhung der Getreideproduktion zu viel Düngemittel und Pestizide ein. Sie werden von den Agrarprodukten aufgenommen und kommen in die Böden sowie das Grundwasser. So wirkt sich die Verschmutzung auch auf die Menschheit aus."

Zheng Fengtian zufolge sollen Maßnahmen zur umweltfreundlichen Nutzung von Düngemitteln und Pestiziden getroffen werden. Zudem solle ein staatlicher Fonds für Bodensanierung ins Leben gerufen werden, damit die lokalen Regierungen und Bauern ermutigt würden, sich gemeinsam an der Sanierung zu beteiligen.

Die chinesische Regierung nimmt das Problem ernst und hat bereits mehrere Maßnahmen zur Bekämpfung der Bodenverschmutzung in Angriff genommen. Chinas Ministerpräsident Li Keqiang erklärte im März 2014 auf der Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses, die chinesische Regierung werde der Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung in einigen Regionen des Landes den Krieg erklären. Das chinesische Umweltschutzministerium und weitere zuständige Behörden arbeiten daran, Aktionsprogramme gegen Bodenverschmutzung auszuarbeiten. Unterdessen will der ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses gesetzliche Vorschriften für den Schutz der Böden entwerfen.

Übersetzt von Li Yan

Gesprochen von Kong Jie

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