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Das Alte Beijing und seine 20 Tore
  2014-07-24 15:38:05  cri

 

Das markanteste städteplanerische Markenzeichen Beijings ist die zentrale Nord-Süd-Achse der Metropole. Sie teilte das Alte Beijing in zwei annähernd gleiche Hälften. In beiden Teilen der Stadt wurden in symmetrischer Anordnung Tore errichtet. Obwohl viele der Tore aus Gründen der Verkehrsplanung inzwischen abgerissen wurden, sind ihre Namen bis heute in der Bezeichnung vieler Stadtviertel erhalten geblieben.

Bis zum Ende des Kaiserreiches im Jahr 1911 war Beijings Innenstadt von einer massiven quadratischen Stadtmauer mit insgesamt neun Toren umgeben. Es waren das Dongzhimen und Chaoyangmen in der östlichen Stadtmauer, das Zhengyangmen, Xuanwumen und Chongwenmen in der südlichen Mauer, das Fuchengmen und Xizhimen in der westlichen Stadtmauer und das Deshengmen und Andingmen in der nördlichen Mauer. Die verschiedenen Tore dienten als Durchfahrtswege für Güter aller Art.

Das Dongzhimen diente früher hauptsächlich der Durchfahrt von Transportwagen für Ziegel und Holz.

Durch das Chaoyangmen fuhren meistens Getreidewagen.

Das Chongwenmen war wohl das belebteste Tor für Menschen- und Gütertransport. Meist wurde hier Alkohol transportiert, da es im südlichen Vorort Beijings viele Schnappsbrennereien gab.

Das Zhengyangmen, heute unter dem Namen Qianmen bekannt, war das höchste und am feinsten geschmückte Stadttor. Es war das Haupttor der Innenstadt Beijings. Erbaut wurde es 1421 in der Zeit der Ming-Dynastie und befand sich im Zentrum der südlichen Mauer der Innenstadt. Es stand genau vor dem Kaiserpalast. Das Zhengyangmen hat ein Mitteltor und zwei Seitentore. Das Mitteltor war dabei dem Kaiser für seinen Gang zu den Opferzeremonien im Himmelstempel vorbehalten und nur kaiserliche Sänften und Wagen durften es passieren.

Bei dem Xuanwumen handelt es sich um das Tor für Gefangenentransporte. Zum Tode verurteilte Gefangene wurden hier zu ihrem Hinrichtungsort geführt.

Das westliche Fuchengmen war für den Transport von Kohle reserviert. In der Ming- und Qing-Dynastie wurde Kohle, die am Xishan-Berg abgebaut wurde, durch das Fuchengmen in die Stadt transportiert, da dieses Tor dem Xishan-Berg am nächsten war.

Durch das Xizhimen fuhren einst Wagen für den Wassertransport. Da die Wasserqualität des Alten Beijing nicht besonders gut war, wurde der Kaiserhof mit Quellwasser vom nordwestlichen Yuquan-Berg versorgt.

Durch das Deshengmen fuhren Militärwagen. Soldaten zogen von hier aus in die Schlacht. Deshengmen heißt wörtlich übersetzt „Das Tor des tugendhaften Sieges". Dieser Name geht auf die siegverheißende Wirkung zurück, die dem Deshengmen im alten China nachgesagt wurde. In der Hoffnung auf das notwendige Glück in der Schlacht zogen die kaiserlichen Soldaten im Kriegsfall durch dieses Tor in den Kampf.

Die Rückkehr der kaiserlichen Armee erfolgte durch das Andingmen, das Tor von Frieden und Sicherheit. Früher durchquerte der Kaiser dieses Tor auch bei speziellen Zeremonien, um dem Erdgott am Erdtempel im Norden der Stadt seine Ehre zu erweisen.

Die äußere Stadt des Alten Beijing hatte sieben Tore. Sie heißen Dongbianmen, Guangqumen, Zuo'anmen, You'anmen, Yongdingmen, Guang'anmen und Xibianmen. Diese Tore dienten der Erleichterung des Lebens der einfachen Leute. Man ging täglich in die Stadt, um Jobs als Tagelöhner zu suchen, kleine Geschäfte zu tätigen oder Verwandte zu besuchen.

Die Kaiserstadt hatte vier Tore. Sie heißen Tian'anmen (das Tor des Himmlischen Friedens), Di'anmen (das Tor des Irdischen Friedens), Dong'anmen (das Tor des Östlichen Friedens) und Xi'anmen (das Tor des Westlichen Friedens).

Das Tian'anmen mit einer Höhe von knapp 34 Metern war das südliche und Haupttor der kaiserlichen Stadt. Erbaut wurde es im 15. Jahrhundert unter dem dritten Kaiser Yongle der Ming-Dynastie.

Das Di'anmen war das nördliche Tor der Kaiserstadt und auch ein markantes Bauwerk auf der zentralen Achse Beijings. Ende 1954 wurde es aber leider zu Gunsten der Infrastruktur abgerissen.

Verfasst von Xiao Lan

Gesprochen von Lu Ming

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