Das Dorf Xiaogang des Kreises Fengyang der Provinz Anhui ist der Ursprungsort der Reform der chinesischen ländlichen Gebiete. Im November 1978 unterzeichneten 18 Bauernhaushalte des Dorfs Xiaogang Verträge der Übernahme der Bodenbewirtschaftung. Damit wurde in China das vertragsgebundene Verantwortlichkeitssystem auf der Basis der Haushalte in Abhängigkeit vom Ertrag umgesetzt. Seitdem gilt das Dorf Xiaogang als beispielhaft für die chinesischen ländlichen Reformen.

Um die ländlichen Ackerfelder effektiver zu nutzen und die legitimen Rechte und Interessen der Bauern zu schützen, hat China 2013 im Zentraldokument Nr. 1 vorgelegt, dass innerhalb von fünf Jahren das Recht des ländlichen Kollektivbodens festgelegt und registriert werden soll und betreffende Lizenzen erteilt werden sollen. Im Dorf Xiaogang wurde dieser Beschluss sogleich umgesetzt. Im Jahre 2015 wurde die erste Lizenz über das Übernahme- und Bewirtschaftungsrecht des ländlichen Bodens der Provinz Anhui im Dorf Xiaogang erteilt.

Yan Jinchang gehört zu den 18 Bauern, die damals die Verträge der Übernahme der Bodenbewirtschaftung unterzeichneten. Er hat bereits die Lizenz für sein 2,3 Hektar großes Ackerland erhalten. Yan sagte:

„Früher, vor der Reform, hatten die Bauern Angst, ihr Ackerland zu verlieren. Immerhin ist das Ackerland die Existenzgrundlage für einen Bauern. Ohne Ackerland können Bauern nicht leben. Jetzt brauchen die Bauern sich keine Sorgen mehr zu machen. Auf dem 19. Parteitag der KP Chinas wurde hervorgehoben, dass auch nach dem Ablauf die Übernahme-Periode wieder um 30 Jahre verlängert werden soll. Daher sind die Bauern sehr beruhigt."

Mehr als 60 Prozent des etwa 1.000 Hektar großen Ackerlands im Dorf Xiaogang sind mittlerweile in Zirkulation. Li Jinzhu, ein Vertreter des Dorfs, sagte, die grundlegende Branche von Xiaogang sei die moderne Landwirtschaft. Durch die Festsetzung des Bodenrechts seien die Ackerfelder konzentriert worden. Auf dieser Basis sei das Dorf dabei, neue Bewirtschaftungsmodelle ins Leben zu rufen, darunter Aktienkooperationen und Kreditvergaben:

„Einerseits wird die moderne Landwirtschaft verstärkt. Andererseits werden die Menschen, die sich nicht mit der Landwirtschaft beschäftigen wollen, entlastet. Es ist ein äußerst dringend zu lösendes Problem, wer und wie die Feldarbeit betreiben wird. Ein Bauer kennt die konkrete Situation seines Ackerlands ganz genau, aber seine Nachkommen haben gar keine Ahnung davon. Man kann unmöglich erwarten, dass alle in den 1980er und 1990er Jahren geborenen Dorfbewohner an einer Beschäftigung auf dem Feld interessiert sind. Wir werden mit professionalisierten Kräften die Menschen unterstützen, die sich mit der Landwirtschaft beschäftigen wollen."

Lin Jinzhu fügte hinzu, im letzten Jahr habe sein Dorf bereits mit der Heilongjiang Great Northern Wilderness Agribusiness Group Corporation, die als ein Vorreiter der chinesischen modernen Landwirtschaft bezeichnet werde, kooperiert. Er hoffe, dass das Dorf Xiaogang durch diese Kooperation den Weg der Entwicklung der modernen Landwirtschaft betreten könne.