Am Mittwoch wurden die praktischen Erfolge des chinesischen bemannten Raumfahrtprojekts bekanntgemacht. Lin Xiqiang, Vizedirektor des Büros des chinesischen bemannten Raumfahrtprojekts, berichtete von der Situation an Bord des ersten chinesischen Raumlabors, Tiangong 2:

„Bis 15. September 2018 hat das Raumlabor Tiangong 2 seinen zweijährigen Orbitalflug sowie verschiedene Experimente erfolgreich beendet. Mittlerweile funktionieren die Plattform Tiangong 2 sowie die darauf geladenen Geräte normal und sie befinden sich in einem guten Zustand. Um die bisherige Effizienz im Raum auch weiterhin zu entfalten, hat das Betriebsverwaltungskomitee des Raumlabors Tiangong 2 vor einer Woche beschlossen, dass die Orbitalflugdauer von Tiangong 2 bis Juli 2019 verlängert wird. Dann wird es durch Fernsteuerung den Orbit verlassen."

Tiangong 2 absolviert insgesamt 14 praktische Aufgaben und hat Geräte mit einem Gewicht von 600 kg an Bord. Seit dem Orbitaleinsatz vor mehr als zwei Jahren hat das Raumlaborsystem verschiedene Experimente durchgeführt. Lü Congmin, Vizechefdesigner des angewandten Systems des bemannten Raumfahrtprojekts, teilte mit, Tiangong 2 habe bereits mehr als 30 raumwissenschaftliche Experimente und andere praktische Tests zur Basisraumphysik und geowissenschaftlichen Beobachtung sowie zu raumwissenschaftlichen Experimenten, Messungen und neuen angewandten Technologien durchgeführt.

Darüber hinaus hat Tiangong 2 mehrere Tests an den neuen angewandten Raumtechnologien vorgenommen. Damit wurden für die Entwicklung der zukünftigen angewandten Raumtechnologien moderne Lösungen und Methoden geliefert. Gleichzeitig haben die zuständigen Behörden des chinesischen bemannten Raumfahrtprojekts mit bekannten internationalen Rauminstitutionen gute Kooperationsbeziehungen gepflegt. Damit wächst Chinas Einfluss bei der internationalen Raumwissenschaft und -anwendung.

Planmäßig wird die chinesische bemannte Raumstation im Jahr 2022 fertiggestellt. Sie wird auf der Umlaufbahn für mehr als zehn Jahre eingesetzt. Lin Xiqiang gab bekannt, dass nach der Fertigstellung der Raumstation China großangelegte angewandte raumwissenschaftliche Experimente durchgeführt würden:

„Innerhalb und außerhalb der Kapsel der Raumstation kann eine raumwissenschaftliche Anwendung unterstützt werden. Die genutzten Geräte können auf der Umlaufbahn gewechselt werden. Allein hinsichtlich des Ausmaßes der ersten mitgebrachten Orbitalanlagen ist die Raumstation mehr als zehn Mal größer als das Raumlabor Tiangong 2. So haben wir auf der Basis des vorherigen Systems mehrere neue Aspekte hinzugefügt, darunter raummedizinische Experimente und raumtechnologische Tests. In diesem Zusammenhang werden alle in- und ausländischen Kräfte für die Forschungen mobilisiert."