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Chinesische Unternehmen bauen vielfältige Importkanäle aus
  2018-08-15 11:07:30  CRI


China ist weltweit der größte Bohnenimporteur. Seine jährlichen Importe machen zirka 60 Prozent des globalen Volumens aus. 60 Prozent des Bohnenexports der USA entfallen auf China. Dies ist mehr als sechs Mal so viel wie der US-Export in die EU. Im laufenden Jahr haben die USA den Handelsstreit entfesselt. Als eine Gegenmaßnahme hat China importierte amerikanische Bohnen mit zusätzlichen Zöllen von 25 Prozent belegt. Die Importkosten der amerikanischen Bohnen sind um 700 bis 800 Yuan RMB pro Tonne gestiegen, also zirka 300 Yuan höher als brasilianische Bohnen. Amerikanische Bohnen haben ihren Preisvorteil auf dem chinesischen Markt verloren.

COFCO ist die größte Getreide-, Öl- und Lebensmittelfirma Chinas. Yu Xubo, Präsident des Betriebs, analysierte in einem Exklusivinterview:

„Statistiken im ersten Halbjahr zufolge sind die Importe amerikanischer Bohnen nach China um 16 Prozent, also 2,84 Millionen Tonnen, gesunken. Chinas Importe aus Südamerika hat sich um 15 Prozent erhöht. Besonders der Bohnenimport aus Brasilien hat um 3,82 Millionen Tonnen zugenommen. Vorher entfielen 60 Prozent des Bohnenimports in China auf die USA und 40 Prozent auf Südamerika. Zurzeit gehen fast alle Aufträge an Südamerika."

Chen Xuecong, Vizegeneralmanager der Sinograin Oils Corporation, sagte vor kurzem in einem Interview, seine Firma habe auch ihre Bohnenankaufsquellen angepasst:

„In den vergangenen Monaten haben wir unsere Bohnenankaufsquellen angepasst. Ein vielfältigeres Bohnenimportversorgungssystem ist etabliert worden. Statt aus den USA haben wir aus Brasilien, Argentinien, Uruguay und Kanada 2,5 Millionen Tonnen Bohnen angekauft, mehr als 90 Prozent davon aus Südamerika. Ein Bohnenimport aus Ländern außer den USA kann die Nachfrage unserer Firma befriedigen. Es sind keine negativen Auswirkungen - wie etwa Produktionseinstellung der Fabriken, Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage und deutlicher Preisanstieg - aufgetreten."

Experten sind der Ansicht, dass Chinas Bohnenimport aus Südamerika und den Seidenstraßen-Anrainerländern weiterhin zunehmen könnte, wenn sich der chinesisch-amerikanische Handelsstreit fortsetzt. Die Abhängigkeit des Staats von amerikanischen Bohnen könnte weiter sinken. Südamerikanische Länder wie Brasilien, Argentinien und Uruguay sind mit breitem Territorium und fruchtbarem Boden Hauptquellen für eine künftige Vergrößerung der Bohnenproduktion. Seidenstraßen-Anliegerstaaten wie Russland, die Ukraine und Kasachstan verfügen über ausreichende Bodenressourcen und ein starkes Produktions- bzw. Exportpotential. In den vergangenen drei Jahren ist Russlands Bohnenexport um mehr als 150 Prozent gewachsen.

Dazu meinte Yu Xubo von COFCO:

„Von der langzeitigen Tendenz aus betrachtet haben die Ackerlandressourcen in Südamerika und am Schwarzen Meer eine enorme Überlegenheit. Solche Gebiete können im Bohnenversorgungssystem eine größere Rolle spielen. Vielfältige Importquellen können tatsächlich eine stabilere langzeitige Agrarprodukt- bzw. Lebensmittelversorgung für China bringen. Für andere Länder ist dies eine historische Chance."

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