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Nationaler Gedenktag zum Massaker von Nanjing
  2017-12-13 17:36:53  CRI

Im ostchinesischen Nanjing ist am Mittwoch mit einem nationalen Gedenktag an das Massaker von Nanjing vor genau 80 Jahren erinnert worden.

Das japanische Militär war am 13. Dezember 1937 in die Stadt Nanjing eingefallen. Sechs Wochen lang töteten die Soldaten dort Zivilisten und verursachten schwere Zerstörungen. 300.000 Chinesen wurden umgebracht. Das schockierende Verbrechen gegen die Menschheit hat ein dunkles Kapitel in der menschlichen Geschichte hinterlassen und ist das ewige Leid der chinesischen Nation. Im Februar 2014 erklärte China den 13. Dezember zum nationalen Gedenktag des Massakers von Nanjing.

Der Vorsitzende des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes, Yu Zhengsheng, sagte in einer Rede bei der Zeremonie, an der auch der chinesische Staatspräsident Xi Jinping teilnahm, nur mit dem richtigen Blick auf die Geschichte könne eine bessere Zukunft geschaffen werden. Um eine Wiederholung der historischen Tragödie zu vermeiden, müsse man sich um dauerhaften Frieden der Menschheit bemühen. China werde dafür nach wie vor den Kurs einer friedlichen Entwicklung halten und weder Hegemonie noch Expansion betreiben. Das Land werde seine eigenen tragischen Erlebnisse keiner anderen Bevölkerung aufzwingen, so Yu.

Nach der Zeremonie traf sich Chinas Staatspräsident Xi Jinping mit Vertretern der Massaker-Überlebenden und internationalen Freunde, die zum Sieg des chinesischen Volkes im Antijapanischen Krieg beigetragen haben. Dabei sagte er:

„Wir sollten diese historischen Ereignisse klar im Kopf behalten. Egal ob schöne Vergangenheit oder dunkle Geschichte, es sind wahre Erinnerungen der Menschheit. Erst mit einer Bewertung der Geschichte können wir die Gegenwart einschätzen. Aus den Erfahrungen und Lehren lernen wir, Recht und Unrecht zu unterscheiden. Erst damit wird an einem richtigen Weg festgehalten."

Nach der bedingungslosen Kapitulation Japans vor 72 Jahren hat Tokio die damaligen Verbrechen jedoch mit verschiedenen Ausreden verleugnet und sich nicht für das Massaker von Nanjing entschuldigt. Bian Xiuyue von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften sagte:

„Immer mehr japanische Politiker hegen eine verleugnende Haltung hinsichtlich der von der Kriegszeit hinterlassenen Fragen. Sie behaupten sogar, wenn die geschichtlichen Tatsaschen anerkannt würden, würden Japans Interessen geschädigt. Das führe zu einer negativen diplomatischen Situation mit China, Nord- und Südkorea. Ihnen ist nicht bewusst, dass sie mit ihrer gegenwärtigen Haltung die geschichtlichen Schulden nicht tilgen können. Japan kann auf keinen Fall zu einem, wie es erwartet, normalen Staat werden, der in die asiatische und internationale Gemeinschaft integriert werden kann."

Die Handlungsweise der japanischen Regierung kann das Streben der japanischen Bevölkerung nach Gerechtigkeit nicht verhindern. Liu Cheng, Leiter der japanischen Tageszeitung „Chunichi Shimbum", sagte, in den letzten Jahren habe die japanische Bevölkerung an dem Gedenktag verschiedene Gedenkveranstaltungen abgehalten. Junge Japaner könnten sich dadurch über das Massaker von Nanjing informieren:

„Viele Zivilorganisationen in Japan halten an diesem Tag Gedenkveranstaltungen ab, bei denen Reden gehalten und Filme gezeigt werden. Es werden Dokumentarfilme über die japanischen Truppen in China während des Zweiten Weltkriegs vorgeführt, um an die Opfer des Massakers zu erinnern. Solche vor mehreren Jahren ins Leben gerufenen Veranstaltungen zielen darauf ab, dass die Geschichte nie vergessen wird."

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