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China kritisiert Herabstufung von Kreditwürdigkeit durch US-Ratingagentur
  2017-05-25 16:26:02  CRI
Die US-Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Chinas heruntergestuft. Die Experten setzten die Ratingnote am Mittwoch um einen Schritt von Aa3 auf A1 herab.

China kritisierte die Herabstufung. Die Ratingagentur überschätze die Schwierigkeiten, denen die chinesische Wirtschaft derzeit ausgesetzt sei, und unterschätze die Reformbemühungen, so das chinesische Finanzministerium. Chinesische Finanzexperten erklärten bei Exklusivinterviews mit CRI, Moody's Einschätzung basiere auf einer subjektiven Methode. Die Ratingagentur müsse ihren Analyserahmen verbessern.

Statistiken zufolge lag die Schuldenquote der chinesischen Regierung im letzten Jahr bei 36,7 Prozent, also unter der EU-Warngrenze von 60 Prozent und auch niedriger als das Niveau wichtiger Marktwirtschaftsstaaten und aufstrebender Volkswirtschaften. Eventuelle Risiken sind dadurch voll und ganz kontrollierbar. Moody's prognostizierte jedoch, dass der Anteil der direkten Schulden der chinesischen Regierung 2018 gut 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen und 2020 sogar 45 Prozent erreichen werde.

Das chinesische Finanzministerium erklärte dazu, mit einer ständigen Vertiefung der angebotsbezogenen Strukturreformen in China werde die zukünftige Anleihenaufnahme der Regierung streng kontrolliert. Die Schuldenrisiken von 2018 bis 2020 würden sich nicht wesentlich von denen des Jahres 2016 unterscheiden.

Zheng Xinye, stellvertretender Direktor des Wirtschaftsinstituts der chinesischen Renmin-Universität, erläuterte, Moody's müsse die angebotsbezogenen Strukturreformen in ihren Analyserahmen aufnehmen:

„Moody's glaubt, dass die chinesische Regierung weiterhin die Wirtschaft durch die Vermehrung eines Defizits und Schulden-Emittierung stimulieren wird. Dies ist ihre Erwartung für die Zukunft auf der Basis von Beobachtungen in der Vergangenheit. Aber sie muss jetzt verändert werden. Bei der Schuldenkontrolle sind Chinas Bemühungen der letzten Jahre bereits klar zu sehen. Das ist eine Seite. Was ist noch wichtiger? China bemüht sich derzeit darum, die Wirtschaft kontinuierlich durch die angebotsbezogenen Strukturreformen und eine Erhöhung der Effizienz zu fördern. Moody's darf das nicht mit einer veralteten Sicht betrachten. Sie muss Chinas spezielle makroökonomische Regelungen und die angebotsbezogenen Strukturreformen mit größerer Aufmerksamkeit beobachten und diese neuen Elemente in ihren Analyserahmen aufnehmen."

Die Einschätzungsmethoden von Moody's, die auf westlichen Volkswirtschaften basierten, müssten verbessert werden, so Zheng weiter:

„Moody's ist eine westliche Ratingagentur. Ihre Einschätzungen basieren auf der Betriebsmäßigkeit, den Konzepten, den Analyserahmen und den Marktregeln der westlichen oder der meisten Industriestaaten der Welt. Deshalb ist die Einschätzungsmethode nicht objektiv. Wir müssen der Ratingagentur helfen, ihre Einschätzungsmethoden zu optimieren, damit sie Fragen aus anderen Blickwinkeln betrachten kann."

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