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USA reagieren mit Luftschlag gegen Syrien auf mutmaßlichen Giftgasangriff
  2017-04-07 16:34:09  cri

Die Krise in Syrien droht nach einem US-Luftangriff weiter zu eskalieren. US-Präsident Donald Trump ließ als Vergeltung für einen mutmaßlichen Giftgasangriff einen Luftwaffenstützpunkt in Syrien attackieren. Angaben des Pentagons zufolge wurden 59 Tomahawk-Raketen abgeschossen. Trump sagte am Donnerstag, er habe den Luftschlag als Akt der Verteidigung nationaler Sicherheitsinteressen angeordnet. Mit dem Giftgasangriff vor wenigen Tagen, bei dem zahlreiche Menschen getötet worden seien, habe Syrien seine internationalen Verpflichtungen sowie UN-Resolutionen verletzt.

Der Weltsicherheitsrat diskutiert unterdessen über den vermeintlichen Giftgasangriff in Syrien. Russland erklärte erneut, vor der Untersuchung des Falls dürften „keine unbegründeten Vorwürfe" erhoben werden. Warum also haben die USA mit einem unerwarteten Luftangriff auf Syrien reagiert?

Erstens will US-Präsident Donald Trump sein Image als „starker Mann" im In- und Ausland demonstrieren und Gerüchte über eine „prorussische Politik" beseitigen. Die Entscheidung des Luftangriffs auf syrische Militärziele soll also beweisen, dass er keinen prorussischen Kurs eingeschlagen hat.

Zweitens demonstriert Trumps Handlungsweise seinen festen Standpunkt zur Syrien-Krise. Nur so könnten die „Fehler seines Vorgängers" vermieden werden, so Trump. Barack Obama hatte der syrischen Regierung klare Grenzen gesetzt: Damaskus darf keine Chemiewaffen einsetzen. Allerdings haben die USA nach einem Chemiewaffenangriff in Syrien 2013 nicht reagiert. Amerikanische Medien kritisierten, die Obama-Regierung sei angesichts der Syrien-Krise zu schwach. Die amerikanische UN-Vertreterin Nikki Haley erklärte, wenn der Weltsicherheitsrat den Giftgasangriff außer Acht lasse, werde Washington alleine handeln.

Drittens hofft Trump, dass die USA in der Syrien-Krise durch diese Aktion nicht „marginalisiert" werden. Im letzten Jahr hat die syrische Regierung mit der Unterstützung Russlands starke Offensiven gestartet. Die Rebellen erlitten schwere Rückschläge. Die größte von den Rebellen besetzte Stadt, Aleppo, wurde zurückerobert. Russlands Intervention hat in gewissem Maße eine Rolle bei der Waffenruhe-Vereinbarung zwischen den Konfliktparteien in Syrien gespielt. Die USA wollen offenbar nicht, dass die Lage in Syrien von Damaskus und Moskau kontrolliert wird.

Die Situation in Syrien sowie die Interessen verschiedener Parteien sind äußerst wechselhaft und kompliziert. Es ist besorgniserregend, dass dieser Luftangriff nicht nur keiner Lösung der Syrien-Krise dient, sondern sie ganz im Gegenteil weiter verkompliziert.

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