Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Merkel in der Türkei: Flüchtlingskrise im Mittelpunkt
  2016-02-09 18:42:46  cri
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Montagmittag in Ankara eingetroffen und begann damit ihren Staatsbesuch in der Türkei. Am gleichen Nachmittag hat der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu seine deutsche Amtskollegin empfangen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen Syrien und die damit verbundene Flüchtlingskrise. Beide Spitzenpolitiker waren sich einig, dass sich die Türkei und Deutschland bisher am meisten für die syrische Flüchtlingsfrage eingesetzt hätten und die bilateralen Kooperationen diesbezüglich auch weiterhin verstärken sollten.

Auf der gemeinsamen Pressekonferenz nach dem Treffen hat sich Davutoglu für die geplante Hilfe der EU für die Türkei in Höhe von drei Milliarden Euro bedankt. Sein Land werde einen speziellen Fonds gründen und diese Hilfssumme solle für die Bildung und medizinische Versorgung der Flüchtlinge eingesetzt werden. Syrien sehe sich mit einer humanitären Krise konfrontiert, betonte Davutoglu. Sein Land und die EU sollten diese Krise gemeinsam überwinden helfen.

Merkel versprach ihrerseits, Deutschland und die EU würden die Unterstützung für syrische Flüchtlinge in der Türkei, im Libanon und in Jordanien verstärken. Die Drei-Milliarden-Hilfe für die Türkei solle schnellstmöglich eingelöst werden. Zudem hätten Deutschland und die EU auch die neue Flüchtlingswelle in die Türkei, ausgelöst von den Angriffen in Aleppo, bemerkt. Das deutsche Technische Hilfswerk (THW) solle zur Versorgung der im türkisch-syrischen Grenzgebiet gestrandeten Flüchtlinge entsandt werden. Merkel forderte die Türkei außerdem auf, ihre Grenzüberwachung zu verstärken und in Zusammenarbeit mit der EU die illegale Emigration zu bekämpfen. Seit Januar stammten ausschließlich 45 Prozent der Flüchtlinge, die durch Griechenland in die EU eintraten, aus Syrien. Der Kampf gegen illegalen Grenzübertritt sei daher sowohl für die EU als auch für die Türkei wichtig, so Merkel.

Da die meisten illegalen Einwanderer durch die Ägäis nach Europa kamen, müsse das Grenzüberwachungsamt der EU verstärkt mit den türkischen Polizisten kooperieren. Und es müsse erörtert werden, inwieweit die Nato die Überwachung des Seegebiets zwischen der Türkei und Griechenland unterstützen könne, so die Kanzlerin weiter.

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China