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Klimaprojekte in Xinjiang tragen Früchte
  2015-10-02 19:29:01  CRI
Die klimatischen Bedingungen im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang im Nordwesten Chinas sind aufgrund des niedrigen Waldbedeckungsgrads von lediglich 23,5 Prozent nicht optimal. Hinzu kommen noch die Einflüsse der energieintensiven Industrie auf die Natur, die seit vielen Jahren Umweltprobleme nach sich gezogen haben. Im Winter, in dem Kohle zur Wärmeversorgung verbrannt wurde, sei der Regierungshauptsitz Urumqi wie von einer schwarzen Glocke umhüllt gewesen, erinnert sich der 82-jährige Li Dechen an frühere Zeiten. Er arbeitete vor der Pensionierung im Wetterdienst.

„Damals sahen die Spatzen ganz dunkel aus, denn sie waren von schwarzem Ruß bedeckt. Es lag auch schwarzer Schnee auf dem Boden, kein weißer. Nun ist das Gott sei Dank vorbei. Die Luft ist viel sauberer und den Menschen geht es auch besser."

Der Wandel in der Hauptstadt geht auf 126 Klimaschutzprojekte seit 2010 zurück. Mit einer Gesamtinvestition von 45,4 Milliarden Yuan RMB wurden die Kohleverbrennungsanlagen zur Energieversorgung in der Stadt und um die Stadt herum stillgelegt oder durch Gasbrennkessel modernisiert. Dies hat enorm zur Verbesserung der Luftqualität beigetragen. Im vergangenen Jahr waren die Luftwerte 310 Tage in Folge mindestens im Bereich der zweithöchsten Qualität – ein neuer Rekord.

Dank dieses Erfolgs waren die Klimaschutzprojekte für den Umstieg von Kohle- auf Gasverbrennung in Urumqi einer der 54 Träger des von dem chinesischen Bauministerium 2014 verliehenen Umweltpreises. Die Ausgaben für die neuen Regulierungsmaßnahmen waren massiv, erklärt der Vizeleiter des Xinjianger Umweltamts Qiu Jinsong:

„Im vergangenen Jahr lagen die Finanzeinnahmen der Lokalregierung bei 44 Milliarden Yuan RMB. In den vergangenen fünf Jahren haben wir aber gleichzeitig 45,4 Milliarden für die Klimamaßnahmen ausgegeben. Das sagt viel aus. Denn die Problemlösung liegt meist nicht in der Technik, sondern in der Einstellung der Menschen. Also in der Bereitschaft, sich für bestimmte Umweltauflagen zu verpflichten."

Während sich die uigurische Hauptstadt gegen die Umweltverschmutzung einsetzt, hat der Regierungsbezirk Aksu vor allem mit der Wüstenbildung zu kämpfen, denn die Region grenzt an die Taklamakan-Wüste. Als eine der Hauptquellen der Sandstürme gilt Kekeya, wo vor drei Jahrzehnten nur eine wilde Gobi-Landschaft existierte. Der 43-jährige Bao Wei ist Leiter des Schutzwaldes in Kekeya. Er erinnert sich:

„Damals besuchte ich noch die Schule. Während des Monsuns von März bis Mai gab es jeden Tag Sandstürme. Man musste am Tag das Licht anmachen, auf der Straße konnte man nur zwei, drei Meter weit sehen."

1986 wurde dann das ambitionierte Aufforstungsprojekt gestartet. Um einen Schutzwald heranzuzüchten, haben öffentliche Bildungsinstitutionen, Staatsunternehmen sowie die Armee kooperiert. Bislang wurden so 14 Millionen Bäume angepflanzt, die jetzt eine vier Kilometer breite und 25 Kilometer lange grüne Mauer bilden. Heute gibt es in Aksu deutlich weniger Sandstürme, die Luft ist feuchter und die Niederschläge nehmen zu. Dazu Bao Wei:

„Das Projekt hat in den 29 Jahren einen enormen Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Nun gibt es über das Jahr verteilt nur eine Woche lang Sandstürme und sie sind auch nicht mehr so stark. Wir haben aber nicht aufgehört, weiter aufzuforsten, um mehr Ortschaften anschließen zu können."

Dank des Projektes ist die Durchschnittstemperatur in der Region um 0,2 Grad zurückgegangen, die Luftfeuchtigkeit gleichzeitig um 18 Prozent gestiegen. Das einstige Wüstenland Kekeya ist heute von dichten Bäumen bewachsen. Das Projekt erhielt dafür bereits 1996 einen Preis der UNO.

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