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Beijing fordert Tokio zur Berichtigung seiner Geschichtsanschauung auf
  2015-06-17 11:19:51  cri
China hat Japan aufgefordert, bezüglich der geschichtlichen Angelegenheiten eine „korrekte Haltung" einzunehmen. Dies erfolgt nach einem Versprechen von Japans Ministerpräsident Shinzo Abe zur Vermeidung eines Kriegs.

Beobachter in China und Südkorea haben bezüglich Abes Äußerungen zur Vorsicht aufgefordert und die Uneindeutigkeit des japanischen Kabinetts über die Gräueltaten des Landes während der Kriegszeit erwähnt.

Laut Meinungsumfragen hat das Kabinett mit Shinzo Abe an der Spitze, der in seiner zweiten Amtsperiode als Ministerpräsident ist, einen Rückgang der Unterstützung in der japanischen Bevölkerung erlitten.

Die japanische Regierungskoalition hat legislative Kampagnen gefördert, die die konstitutionellen Beschränkungen von Japans Selbstverteidigungskräften lockern. Das löste Debatten und Kritik aus.

In einem Interview am Montag, mit dem in Hongkong ansässigen Fernsehsender Phoenix TV, sagte Abe: „Japan wird nie wieder den Kurs zur Entfesselung eines Kriegs einschlagen wie vor 70 Jahren. Wir haben uns gegen Krieg entschieden".

Er fügte hinzu, Japans neuer Sicherheitsgesetzentwurf werde nicht zu einem militärischen Konflikt zwischen Japan und China führen.

Seine Äußerungen gelten als eine Reaktion auf die Frage, ob die laufende legislative Kampagne im japanischen Parlament für Besorgnis um einen potentiellen Konflikt zwischen China und Japan sorgen könnte.

Der chinesische Außenministeriumssprecher Lu Kang sagte vor der Presse in Beijing am Dienstag, „China hat die Äußerungen des japanischen Staatsoberhaupts zur Kenntnis genommen".

In diesem Jahr wird das 70. Jubiläum der Beendigung des Zweiten Weltkrieges gefeiert.

Lu fügte hinzu: „Die japanische Seite sollte konkrete Aktionen in diesem besonderen Jahr unternehmen, eine korrekte Einstellung hinsichtlich der Geschichtsfrage einnehmen und durch handfeste Taten seine asiatischen Nachbarländer überzeugen, darunter auch China".

Abe wird am 15. August, dem 70. Jahrestag der japanischen Kapitulation, eine Rede halten. Manche konservative Gelehrte und Gesetzgebende in Japan hatten ihn aufgefordert, in der Öffentlichkeit Kernwörter wie „Aggression" nicht zu verwenden.

Abe sagte am Montag, in seiner Rede werde er die Reue über die Geschichte äußern, und auch Japans Zusage für Frieden nach dem Krieg erneut bekräftigen.

Yang Bojiang, Vizedirektor des Instituts für Japan-Studien der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, meinte, Abe sollte eine klare Linie zwischen ihm und der japanischen Kriegsgeschichte ziehen.

Er fügte hinzu: „Für Japan ist die friedliche Entwicklung nach dem Krieg keine Ausrede zur Verleugnung seiner Aggressionsgeschichte".

Die Zeitung JoongAng Ilbo in Seoul schrieb am Dienstag in einem Kommentar, in welchem Maße sich Abe möglicherweise entschuldigen wolle, sei nicht bekannt. Gemäß der Zeitung fürchtet man, dass Abe nicht wie sein Vorgänger Tomiichi Murayama vor 20 Jahren die Gräueltaten während der Kriegszeit klar darlegen könnte.

Laut einer Meinungsumfrage von Nippon TV in Japan am Sonntag unterstützen nur 41 Prozent der Befragten das japanische Kabinett, was ein Rekordtief seit Abes Amtsantritt im Jahr 2012 darstellt.

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