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Abe umgeht erneut Entschuldigung für Japans Kriegsgeschichte
  2015-04-30 13:50:27  cri

Japans Regierungschef hat sich wieder nicht zu der Kriegsgeschichte seines Landes geäußert. Der zu Besuch in den USA weilende Shinzo Abe ist in seiner Rede vor dem US-Kongress am Mittwoch erneut einer Entschuldigung für die japanische Kriegsgeschichte ausgewichen.

Laut der Präsidentin der American Defenders of Bataan & Corregidor Memorial Society, Jan Thompson, hat Abe in seiner Rede zwar auch wichtige Schlachten und Ereignisse erwähnt. Den Krieg habe er allerdings nach wie vor beschönigt. „Die Menschen sind besorgt. Das kriegsstiftende Land äußert zwar Mitleid an die Opfer will aber seine Verantwortung dafür nicht anerkennen. Zudem wurde auch keinerlei Reue gezeigt."

Jan Thompson betonte die Anwesenheit eines 95-jährigen Veteranen des Zweiten Weltkriegs, der den Todesmarsch in Bataan miterlebte und die von Folter geprägte japanische Kriegsgefangenschaft überlebte. Dieser habe gesagt, dass er sich schon durch ein kleines Anzeichen von Reue für die Misshandlung durch die japanischen Militaristen getröstet gefühlt hätte. Leider habe es dieses nicht gegeben.

Mike Honda hat die 87-jährige Südkoreanerin Lee Yong Soo, ebenfalls eine Geschädigte, zur Rede eingeladen. Honda sagte, dass japanische Truppen mehr als 200.000 asiatische Frauen zur Zwangsprostitution gezwungen hätten. 100 könnten diese Taten heute noch bezeugen. Eine Entschuldigung für diese Gräuel habe es bis heute nie gegeben. Thompson bezeichnete die Zeitzeugen als „lebendige Geschichte". Dass Shinzo Abe deren Anliegen ignoriere, bedeute eine Verleugnung der Verbrechen Japans während des Zweiten Weltkriegs.

„Der japanische Ministerpräsident hat in seiner Rede die Geschichte als grausam bezeichnet. Wir teilen seine Meinung. Allerdings müssen wir ihn auch ermahnen, dass Menschen, die die Geschichte verleugnen, eine noch grausamere Geschichte erwarte."

Thompson zitierte darüber hinaus Abraham Lincoln, dass niemand die Geschichte umgehen könne. Auch eine Amerikanerin südkoreanischer Abstammung, Grace Han Wolf, meldete sich zu Wort.

„Ein Land, das an die Spitze der Welt will, will die Vergangenheit nicht anerkennen und keine Verantwortung dafür tragen. Meiner Meinung nach könnte Japan ohne eine direkte und realistische Aufarbeitung der Geschichte nicht zu einem weltweit anerkannten Führer werden."

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