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Hisbollah-Chef ruft zur politischen Lösung der Syrien-Krise auf
  2015-04-07 14:09:26  cri
Der Generalsekretär der libanesischen Hisbollah, Hassan Nasrallah, hat am Montag in einem Interview die verschiedenen Seiten in Syrien zum Dialog aufgerufen.

Nasrallah erklärte, die Syrien-Krise dauere bereits fünf Jahre an. Von der gegenwärtigen Situation aus betrachtet sei die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Wiederherstellung von Frieden, Stabilität und Sicherheit des Staats sehr gering. Verschiedene Konfliktparteien müssten durch Dialog die inländische Krise beilegen. Er betonte, die syrische Führung sei bereit für eine politische Lösung der Krise, die anderen Fraktionen allerdings nicht.

Hassan Nasrallah sagte weiter, die Extremistengruppe IS habe in Syrien und im Irak mittlerweile viele Terrorangriffe verübt. Kämpfer der Hisbollah seien nicht auf Bitte der syrischen Regierung, sondern spontan nach Syrien gereist, um gemeinsam die IS-Extremisten abzuwehren. Die Operationen der Hisbollah in Syrien seien eine historische Mission.

„Für Syrien, den Irak und andere vom Terrorismus bedrohte Länder ist die Anti-Terror-Kampagne die einzige Alternative. Durch die Kämpfe gegen die Terroristen können Terrorgruppen in gewissem Maße geschwächt werden. Natürlich gibt es noch eine andere Methode, und zwar die Kapitulation. Im Irak habe ein Ort vor den Extremisten kapituliert. Der Ermordung durch die Terroristen konnten die Menschen dort trotzdem nicht entkommen."

Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) greifen weiter unablässig das Palästinenserlager Jarmuk im Süden der syrischen Hauptstadt Damaskus an. Inzwischen sind nach Angaben einer syrischen Menschenrechtsorganisation mit Sitz in London etwa 90 Prozent des Flüchtlingslagers in der Hand der Islamisten. Die Angaben lassen sich unabhängig nicht bestätigen, aber auch Augenzeugen in dem Lager berichten von einem massiven, unaufhörlichen Ansturm des IS. Verteidigt wird das Lager nur von einer palästinensischen Bürgerwehr.

Die Lage der Zivilisten in Jarmuk ist nach Einschätzung der Vereinten Nationen mehr als menschenunwürdig: Seit Beginn der Kämpfe in der vergangenen Woche seien keine Hilfslieferungen in das Lager mehr gekommen. Dieses sei ohnehin durch eine fast zweijährige Belagerung durch syrische Regierungstruppen ausgeblutet, sagte der Sprecher der Palästinenserhilfsorganisation UNRWA, Chris Gunness. Dies bedeute, dass es kein Essen gebe, kein Wasser und sehr wenig Medikamente. Bewohner des Lagers hätten sich in ihren Häusern verschanzt, während auf den Straßen gekämpft werde.

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