Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Netanyahu gegen eventuelle Vereinbarung über iranische Atomfrage
  2015-03-04 11:20:57  CRI
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat am Dienstag seine Einwände gegen die eventuelle Vereinbarung über die iranische Atomfrage in einer Rede vehement geäußert. Er betonte, die Vereinbarung werde den Weg für Irans Besitz von Atomwaffen ebnen und ein regionales atomares Wettrüsten auslösen.

Netanyahu bewertete in seiner Rede vor dem US-Kongress die geplante Vereinbarung sehr negativ. Ihr nach dürfe der Iran zahlreiche Atomanlagen besitzen und könne innerhalb von kurzer Zeit genügende Materialien zur Herstellung von Atomwaffen ansammeln. Dies sei das große Eingeständnis an das Land.

Netanyahu fügte hinzu, verschiedene Staaten sollten sich vereinigen, um Irans Unterstützung des weltweiten Terrorismus zu verhindern. Zudem müsse die iranische Bedrohung der Nachbarländer im Nahen Osten bzw. die drohende Vernichtung Israels durch den Iran unterbunden werden.

Nach der Rede von Netanyahu meinte US-Präsident Barack Obama, die Rede habe weder Neuheiten, noch habe ein durchführbares Ersatzprogramm für die Atomverhandlungen enthalten. Die geplante Vereinbarung könnte den Iran auf verschiedenen Wegen an der Entwicklung seiner atomaren Stärke hindern. So könnte gewährleistet werden, dass der Iran mindestens mehr als ein Jahr brauchen würde, um an ausreichend spaltbares Material zur Herstellung von Atomwaffen zu gelangen. Zudem sollte das Land beispiellosen strengen Überprüfungen unterzogen werden.

Der Chef der größten israelischen Oppositionspartei „Union der Zionisten", Isaac Herzog, warf Netanyahu am Dienstag vor, durch seine Rede die Meinungsverschiedenheiten zwischen Israel und den USA ausgebaut zu haben. So müsste Israel mit eventuellen Konsequenzen rechnen. Er fügte hinzu, das Land könne nur durch eine Kooperation mit der US-Regierung mit Obama an seiner Spitze Irans Atomwaffenbesitz verhindern.

Netanyahu hatte seine Rede vor dem US-Kongress auf Einladung des Präsidenten des amerikanischen Repräsentantenhauses, Republikaner John Boehner, gehalten. Sie hat eine starke Reaktion der Obama-Regierung ausgelöst. So bezeichnete US-Sicherheitsberaterin Susan Rice die Rede als „zerstörerisch" für die Grundlage der amerikanisch-israelischen Beziehungen.

Weiteren Meldungen zufolge empörte sich der iranische Außenministeriumssprecher Marziyeh Afkham, Netanyahus Rede sei eine betrügerische Farce und Teil der Wahlpropaganda der Radikalen in Tel Aviv. Er erklärte ferner, die Rede demonstriere die schwache, äußerst isolierte Situation Netanyahus, der Extremistengruppen und ihrer Anhänger.

Marziyeh Afkham fügte hinzu, die Lügen Netanyahus über Ziel und Grundsatz des friedlichen iranischen Atomprogramms seien keine Neuheit.

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China