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Experten sehen weiter Rezessionsdruck in China
  2014-07-23 11:40:49  CRI
Mit 7,4 Prozent Wachstum im ersten Halbjahr ist die Rezessionsgefahr für die chinesische Wirtschaft zwar insgesamt eingedämmt worden, der Rezessionsdruck dauert allerdings weiter an.

Zu dieser Einschätzung kam der frühere Chef des chinesischen staatlichen Statistikamts, Li Deshui, auf einem Forum chinesischer und amerikanischer Experten in Beijing. Auf der vom chinesischen Zentrum für internationalen wirtschaftlichen Austausch ausgerichteten Tagung zogen die Experten eine Bilanz des ersten Halbjahres und stellten Prognosen für die zweite Jahreshälfte vor.

Dabei betonte Li, dass es trotz der Stabilität der chinesischen Wirtschaft weiterhin gewisse finanzielle Risiken gebe:

„Parallel zur Stabilität sind auch noch Risiken zu finden. Derartige Probleme zeigen sich in einer Reihe von Bereichen, etwa bei den Investitions- und Finanzierungsschritten der Lokalregierungen oder auch der Immobilienblase oder der überschüssigen Produktion. Solche Probleme zeigen sich normalerweise in Form von Schulden. Hinzu kommt, dass das Finanzsystem selbst ebenfalls Risiken birgt. Insofern kommt es jetzt vor allem für Firmen darauf an, Finanzrisiken zu vermeiden. Insgesamt bewegen sich die Risiken derzeit noch in einem überschaubaren und kontrollierbaren Bereich."

Li Deshui betonte, um diesen Risiken wirksam zu begegnen, müsse die Reform des Finanzsystems vertieft werden. In diesem Sinne sollte die chinesische Zentralbank so bald wie möglich einen Leitzins ins Leben rufen, mit dem das Niveau des Marktzinssatzes durch kurz- beziehungsweise mittelfristige Methoden gesteuert werden könnte. Nur dann könne die Währung in China sowohl quantitativ als auch im Preis angepasst werden. Gleichzeitig würden sich die begrenzten Stimulierungsmaßnahmen der Zentralregierung deutlicher auswirken.

Derzeit geht die Urbanisierung in China stabil voran und die Dienstleistungsbranche hat ein enormes Potential gewonnen. All dies lässt Li Deshui vermuten, dass die chinesische Wirtschaft in der Zukunft mit einem mittleren bis hohen Tempo weiter wachsen werde.

Im Juni 2014 hatte die Weltbank ihre Prognose für das globale Wachstum von 3,2 auf 2,8 Prozent und für das Wachstum der USA von 2,8 auf 2,1 Prozent abgesenkt. Dazu meint Gary Clyde Hufbauer vom Peterson Institut für Internationale Wirtschaft, wenn China und die USA kontinuierlich die Barrikaden für den bilateralen Handel beseitigen, werde dies einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in beiden Ländern dienen:

„Unsere Volkswirtschaften stehen bei der Handels- und Investitionskooperation vor vielen Barrikaden. Allerdings hoffen wir, durch direkte Konsultationen und Verhandlungen einen Beitritt Chinas zur Transpazifischen Partnerschaft (TPP) zu ermöglichen. Alternativ könnte in der Asien-Pazifik-Region eine Freihandelszone errichtet werden. Eine Beseitigung der Barrikaden kommt beiden Ländern zugute. Chinas Bruttoinlandsprodukt könnte um 1,5 Prozent steigen. Und das der USA würde sich um ein Prozent erhöhen. Diese Tendenz könnte für mehrere Jahre erhalten werden."

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