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Chinesische Unternehmen zieht es nach Düsseldorf
  2014-03-31 14:08:36  cri
China und Deutschland sind füreinander nicht nur die größten Handelspartner in ihrer jeweiligen Region, auch die gegenseitigen Investitionen und Firmengründungen im jeweiligen Partnerland nehmen zu.

Inzwischen gibt es über 8.200 deutsche Firmen in China. Mehr als 2.000 chinesische Unternehmen haben Filialen in Deutschland, über ein Drittel im Bundesland Nordrheinwestfalen mit der Landeshauptstadt Düsseldorf. Oberbürgermeister Dirk Elbers sieht einen möglichsten Grund, warum sich so viele Unternehmen aus China in Düsseldorf und NRW angesiedelt haben:

„Wir befinden uns im Zentrum von Westeuropa, und gerade hier von uns aus Düsseldorf mit einer ganz exzellenten Infrastruktur aus Bahn, Autobahn und Flughafen können Firmen leicht den kompletten west- und mitteleuropäischen Markt bedienen. Im Umkreis von 500 Kilometern haben sie Zugang zu 50 Prozent der gesamten europäischen Kaufkraft."

Für die chinesische Firma Huawei war genau die günstige Lage von Deutschland der wichtigste Grund für die Verlegung des westeuropäischen Hauptsitzes von Großbritannien nach Düsseldorf. Dazu Toni Cheng, Manager von Huawei Technologies Deutschland:

„Unser Umzug von Großbritannien nach Deutschland hat vor allem etwas mit der günstigeren Lage zu tun. Deutschland ist genau in der Mitte von Europa, während sich England eher am Rand befindet. Von Deutschland aus sind andere europäische Länder wie Italien, die Schweiz, Frankreich und andere einfacher zu erreichen, natürlich auch ohne zusätzliche Visumformalitäten. Zudem haben wir uns für Düsseldorf in Deutschland entschieden, weil die Landeshauptstadt von NRW sehr international ist und zwei unserer größten Partner, Vodafone und E-Plus, genau hier in Düsseldorf sitzen."

Auch der in China bekannte Heimelektronik-Hersteller Hisense hat seit 2011 seinen europäischen Hauptsitz in Düsseldorf. Dabei war für Hisense vor allem die Kaufkraft des Gebietes ausschlaggebend, wie Morris Luo, Generalmanager von Hisense Germany, erklärt:

„Wir haben Filialen in mehreren europäischen Ländern, aber den Hauptsitz in Europa haben wir hier in Düsseldorf. Da wir Heimelektronik und insbesondere Fernsehgeräte herstellen, wollen wir unbedingt auf dem größten Markt in Deutschland dabei sein. Zudem stellt der deutsche Markt einen Brückenkopf dar. Wenn wir hier konkurrenzfähig sind, dann können wir uns auch in andere Länder ausdehnen."

Hisense ist nicht das einzige Unternehmen, das sein Augenmerk auf den Verbrauchermarkt rund um Düsseldorf richtet. Für Dr. Gerhard Eschenbaum, den stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der Industrie und Handelskammer (IHK) Düsseldorf, zeigt die Ansiedlung chinesischer Unternehmen in der Stadt ein verändertes Herangehen chinesischer Investoren:

„Das Rheinland mit Düsseldorf als Zentrum ist für China die wichtigste Region in Deutschland, wichtiger als Hamburg. Es hat mit Hamburg begonnen, dort siedelten die ersten chinesischen Firmen an, vor allem mit ihrer Logistik. Heute sind viele der chinesischen Firmen so gut entwickelt, dass sie selbst verkaufen wollen. Sie wollen nicht mehr nur Container vom Schiff holen. Sie wollen dorthin gehen, wo möglichst viele Kunden sind, wirklich viele Menschen und Unternehmen. Das ist genau hier der Fall, weil das Rhein-Ruhr-Gebiet mit Düsseldorf genau im Schnittpunkt der größte deutsche und europäische Ballungsraum ist."

Im Jahr 2004 gab es in Düsseldorf nur 80 Unternehmen aus China. Genau in jenem Jahr beschlossen die Stadt, die IHK und die Messe Düsseldorf den Aufbau eines gemeinsamen China-Kompetenzzentrums als Ansprechpartner für chinesische Unternehmen.

Die Maßnahme hat positiv dazu beitragen, mehr Investitionen aus China anzuziehen. Denn zehn Jahre später sitzen inzwischen mehr als 320 chinesische Unternehmen in Düsseldorf, damit ist Düsseldorf der bundesweit beliebteste Standort für chinesische Firmen.

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