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Lokalregierungen setzen Klimaschutzmaßnahmen gegen Luftverschmutzung um
  2014-02-25 15:32:44  cri

Auch am fünften Tag in Folge hielt der Smog die chinesische Hauptstadt Beijing am Montag im Würgegriff. Auch Tianjin und die Provinz Hebei waren weiterhin von starker Luftverschmutzung betroffen.

Neben dem hohen Schadstoffausstoß aus den Fabriken belasten laut offiziellen Angaben auch die hohe Anzahl an Kraftfahrzeugen sowie die Kohlenheizungen im Winter die Luft. Ungünstige Windbedingungen und milde Temperaturen verhinderten aktuell einen Abzug der Smog-Wolken.

Laut Aussage des chinesischen Vizeministers für Umweltschutz, Zhai Qing, hat sich die Smog-Belastung in vielen Teilen des Landes in den letzten zwei Jahren drastisch verstärkt:

„Die Schadstoffemissionen in die Luft sind enorm. Der Ausstoß von Schwefeldioxid, Stickstoffoxiden und Feinstaub und ähnlichem hat die Belastungsgrenze für die Umwelt schon lange überschritten. Dabei ist es bis heute nicht gelungen, eine Lösung für diese Probleme zu finden. Und neue Fragen sind aufgetreten, etwa mit der zunehmenden Zahl von PKW. Besonders in großen und mittelgroßen Städten sind die Autoabgase je nach Wetterbedingungen für mehr als 50 Prozent der Luftverschmutzung verantwortlich."

Um die Qualität der Luft zu verbessern, haben die chinesischen Behörden mehrere Maßnahmen ergriffen. Bereits am vergangenen Freitag hat Beijing die Alarmstufe Orange des Frühwarnsystems für Luftverschmutzung ausgelöst. Um die Luftbelastung um 30% zu reduzieren, wurde allein bis Sonntag bei 111 Firmen in der Stadt die Produktion eingeschränkt oder geschlossen, auch Bauarbeiten wurden vorübergehend eingestellt. Der LKW-Transport von Bauschutt oder Erdreich, welcher zusätzlichen Feinstaub aufwirbeln könnte, ist ebenfalls gestoppt.

Das chinesische Umweltministerium hat außerdem insgesamt zwölf Inspektionsteams in einige der am stärksten verschmutzten Städte in der Nähe der Hauptstadt geschickt. Sie sollen überprüfen, in wie weit die lokalen Behörden die beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung des Smog auch umsetzen. Die Ergebnisse sollen veröffentlicht werden.

Tatsächlich sind seit dem letzten Jahr in verschiedenen Landesteilen diverse Maßnahmen zur Eindämmung der Luftverschmutzungen eingeleitet worden, darunter Beschränkungen der Kohlenverfeuerung, Einschränkungen des Fahrzeugverkehrs und zur Bewältigung des Feinstaubs. Wann werden solche Maßnahmen endlich erste Erfolge vorweisen können? Bei einem gemeinsamen Interview meinten die Lokalpolitiker aus Beijing, Tianjin und aus der Provinz Hebei, dass man frühestens in fünf bis zehn Jahren mit einer dauerhaften Luftverbesserung als Folge der Maßnahmen rechnen könne.

Dieser Ansicht ist auch Feng Yinchang, Professor an der Nankai Universität in Tianjin.

„Die Strategie der getroffenen staatlichen Maßnahmen ist grundsätzlich richtig. Die Kernfrage jetzt ist, wie diese Strategie in den verschiedenen Landesteilen vor Ort umgesetzt werden können. Dazu müssen erst einmal die größten Verschmutzungsquellen identifiziert werden. Gleichzeitig müssen wir sowohl die Regierung, Medien als auch die Massen um Geduld bitten. Diese langfristigen Herausforderungen können nicht einfach so innerhalb von wenigen Jahren durch einige Maßnahmen gemeistert werden."

Laut meteorologischen Behörden wird sich die Situation erst ab Donnerstag verbessern, wenn ein Wetterwechsel mit kälteren Temperaturen eine Auflösung der Smog-Wolken ermöglichen soll.

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