Das Kumbum-Kloster befindet sich westlich von Xining, der Provinzhauptstadt von Qinghai. Das 600 Jahre alte Kloster ist eine heilige Stätte des tibetischen Buddhismus, denn niemand anders als Meister Tsung Kha Pa wurde hier geboren. Tsung Kha Pa ist der Gründer der Gelugpa-Sekte des tibetischen Buddhismus.
Betrachtet man die Architektur der Tempelanlage, erkennt man eine Mischung aus han-chinesischen und tibetischen Stilen. Als Erstes sehen die Besucher des Klosters acht weiße Pagoden.
Wer das Kumbum-Kloster besucht, sollte sich auf jeden Fall die sogenannten „Drei Kulturschätze" ansehen: Wandmalereien, Stickereien und Butterskulpturen. Die Herstellung der Butterskulpturen ist eine durchaus harte Arbeit. Butter hat einen sehr niedrigen Schmelzpunkt. Deshalb kann man Butterfiguren nicht einfach mit den Händen anfertigen, denn die Körpertemperatur ist zu warm.
Einer alten Überlieferung zufolge wurde das Kumbum-Kloster am Geburtsort von Meister Tsung Kha Pa errichtet. Der Legende nach wurde der Meister unter einem Lindenbaum geboren. Nach seiner Geburt trug der Baum 100.000 Blätter, und jedes Blatt war mit dem Bild einer Buddha-Statue versehen. Dies bedeutete, dass Kinder etwas leisten können. Tsung Kha Pa gründete im Alter von 53 Jahren die einflussreiche Gelugpa-Sekte des tibetischen Buddhismus. Dieser Sekte folgten bald zahlreiche Anhänger.
Zu den wichtigsten Gebäuden der Tempelanlage gehört die Haupthalle, die auch als Große Versammlungshalle bezeichnet wird.
Täglich um halb fünf am Nachmittag finden in der Großen Versammlungshalle Debatten statt. Die Mönche diskutieren hier über philosophische Themen.
Neben der Großen Versammlungshalle ist auch die Kleine Halle mit dem goldenen Dach einen Besuch wert. Vor der Kleinen Halle mit ihren goldenen Dachziegeln steht ein hoher Mast. Damit wird gezeigt, dass die Halle die Residenz eines lebenden Buddhas ist. Auf zwei Stelen vor der Halle ist die Geschichte über den Bau der Halle in tibetischer Schrift zu lesen. Der Text beschreibt auch, dass das Dach der Halle mit vergoldeten Bronzeziegeln bedeckt ist. Für die Vergoldung wurden 36 Kilo Gold verbraucht.