Jiayuguan ist eines der wichtigsten Tore in der Chinesischen Mauer. Es liegt am westlichen Ende der Mauer, im Nordwesten der Binnenprovinz Gansu. Die gut erhaltene Befestigung wurde ursprünglich in der Ming-Dynastie um das Jahr 1372 erbaut. Zwischen 1488 und 1506 sowie nach 1539 wurde sie mehrfach ausgebaut. Der Übergang ist auch unter dem Namen „Erster und größter Pass unter dem Himmel" bekannt. 1987 wurde der Pass in die Liste des UNESCO-Kulturerbes aufgenommen.
Der Pass liegt am engsten Punkt des westlichen Abschnitts des Hexi-Korridors und besaß eine Schlüsselfunktion als Wegestation im Verlauf der alten Seidenstraße. Daneben bildete der Pass zusammen mit der Großen Mauer, den vielen Türmen und Gräben ein militärisches Verteidigungssystem. In der Ming-Dynastie hatte der Pass die Funktion, das Land gegen die Angriffe des alten Reichs Tubo zu schützen.
In der Ming-Dynastie wurde der Pass durch das so genannte „Youji-Yamen", einem Verwaltungsamt geführt. Dieses war nicht nur für die Verteidigung des Passes zuständig, sondern diente zugleich als Verbindungsglied nach Zentralasien. 1987 wurde das „Youji-Yamen" am Jiayu-Pass im alten Stil wiedererrichtet.
1961 wurde der Jiayuguan-Abschnitt der Großen Mauer in die Liste der Denkmäler der Volksrepublik China aufgenommen. 1965 wurde die gleichnamige Stadt Jiayuguan errichtet.