Die Zulassungsprüfung der chinesischen Universitäten und Hochschulen wird als Hochschulaufnahmeprüfung bezeichnet, auf Chinesisch heißt sie „Gaokao". Mit Hinweis des vom Bildungsministerium erlassenen Curriculums sind die Bildungsbehörden auf Staats- oder Provinzebene für die Erstellung der Prüfungsaufgaben verantwortlich. Die Prüfung findet jedes Jahr im Juni und Juli statt und dauert 2 bis 3 Tage.

Die Prüfungsinhalte werden als „Drei plus X" bezeichnet: Die Standardprüfung umfassen die drei Fächer Chinesisch, Mathematik und Fremdsprache, und je nach Gegebenheiten der Provinzen werden weitere Fächer in die Prüfung einbezogen. Abiturienten, die sich für Sozial- oder Naturwissenschaften entschieden haben, müssen noch eine Allgemeinprüfung in einem der beiden Fachgebiete ablegen. Je nach eigener Studienbewerbung und Anforderungen der Hochschulen und Universitäten müssen die Abiturienten in manchen Regionen zusätzlich noch an einer Zusatzprüfung in einem einzelnen Fach wie Physik, Chemie, Biologie und Geschichte teilnehmen.

Die „Gaokao" sorgt seit langem in China für Aufmerksamkeit. In letzter Zeit sind immer mehr Abiturienten an Hochschulen und Universitäten immatrikuliert worden. So können sich die Prüfungsteilnehmer und ihre Eltern gewissermaßen vom Drck befreien. Trotzdem steht die „Gaokao" jedes Jahr im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Zur Zeit kann mehr als die Hälfte der Prüfungsteilnehmer die „Gaokao" bestehen, in manchen Regionen sogar 70 bis 80 Prozent.

Für die Chinesen ist die Hochschulaufnahmeprüfung allerdings nicht der einzige Weg zum Erwerb von Schulzeugnissen. Es bieten sich andere Möglichkeiten wie Hochschul-Examen für Autodidakten, Hochschulzulassungsprüfung für Erwachsene und Online-Bildungskurse mit Diplom. Die dadurch erworbenen Studienzeugnisse werden vom Staat anerkannt. Die Kombination von Prüfungen für Selbstlernende, Studienstipendien der gesellschaftlichen Organisationen und Staatsexamen ist ein wichtiger Bestandteil des chinesischen Hochschulbildungssystems.