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Kaiserliche Gräber

Die kaiserlichen Gräber gelten als ein wichtiger Bestandteil der altchinesischen Architektur. Im alten China glaubte man an die Unsterblichkeit der Seele in sterblicher Hülle. Deswegen wurde großer Wert auf die Bestattung und Grabanlage gelegt. Im Laufe der Geschichte waren großangelegte kaiserliche Grabanlagen entstanden, die weltweit kaum ihresgleichen finden. Auch waren künstlerische Elemente wie Malerei, Kaligraphie, Bildhauerkunst in den Grabbau integriert.

Die kaiserlichen Gräber zählen zu den prächtigsten und größten Altbauten in China. Oft wurden sie entsprechend der topografischen Lage am Berghang angelegt. Einige wenige wurden im Flachland gebaut. In der meist ummauerten Grabanlage wurden auch vier Toren und vier Ecktürmen errichtet. Zum Grab führt ein Heiliger Weg, der von steinernen Menschen- und Tierfiguren flankiert ist. Auf dem Grabgelände wurden zumeist Zypressen gepflanzt, welche Ehrfurcht und Ruhe ausstrahlen sollen.

Die Grabanlage des Ersten Kaisers der Qin-Dynastie

Ton-Soldaten des Ersten Qin-Kaisers

Das vor gut 2000 Jahren erbaute Mausolem des Ersten Kaisers der Qin-Dynastie (221. v. Chr. – 207 v. Chr.) ist wohl die berühmteste Grabanlage in China. Es liegt am nördlichen Fuss des Lishan-Berges bei Xi'an in der Provinz Shaanxi. Die als Grabwächter fungierende Terrakotta-Armee gilt als das 8. Weltwunder. Die prächtigen Tonkrieger des Ersten Qin-Kaisers Qinshihuangdi – ein Meisterwerk der chinesischen Bildhauerkunst – wurde 1987 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die unterschiedlich gestalteten Ton-Soldaten mit ihren Pferden, Kutschen und Waffen rund um das Qin-Mausoleum seien von hohem historischem Wert und stellten perfekte Kunstwerke des Realismus dar, hieß es von der Jury damals.

Bei Xi´an finden sich konzentriert kaiserliche Gräber. Neben dem Grab des Qinshihuangdi gibt es dort noch 11 weitere Kaisergräber aus der Han- und 18 aus der Tang-Zeit. Unter den Han-Gräbern ist das Maoling-Grab des Kaisers Wudi das größte, in dem auch die meisten Schätze beigesetzt wurden.

Das größte der Tang-Gräber ist das Zhaoling. Auf dem Gelände des Maosoleums von Kaiser Taizong finden sich 17 kleinere Gräber seiner Minister und Verwandten. Das Zhaoling gilt als eine Schatzkammer der Kunst und Kultur. Zu den bekanntesten Kulturschätzen gehören die Steinfiguren von 6 edlen Rossen, die die meisterhafte Bildhauerkunst der Tang-Zeit präsentieren.

Die kaiserlichen Grabanlagen der Dynastien Ming und Qing


Unter allen kaiserlischen Grabanlagen in China sind die Ming- und die Qing-Gräber am besten erhalten.

Der Kaiser-Friedhof der Ming-Dynastie befindet sich im Vorortkreis Changping nördlich von Beijing. Hier wurden insgesamt 13 Ming-Kaiser bestattet, nachdem die Hauptstadt nach Beijing verlegt worden war. Deshalb wird die Grabanlage auch als „13 Ming-Gräber" bezeichnet. Nördlich der Kreisstadt Changping liegt ein Berg namens Tianshou, und gemeinsam mit seinen zwei Ausläufern links und rechts begrenzt dieser Berg ein kleines Becken, das nur an seiner südlichen Seite offen ist. Genau in diesem Becken liegen die Kaiser-Gräber am Bergrand auf einer Gesamtfläche von 40 Quadratkilometern. Auf dem Friedhof wurden insgesamt 13 Kaiser, 23 Kaiserinnen und unzählige Konkubinen, Prinzen, Prinzessinnen und Hofdamen beigesetzt.

Die 13 Ming-Gräber gelten als der am besten erhaltene und am konzentriertesten gestaltete Grabbaukomplex in China. Die imposantesten Gräber sollen die Mausoleen Changling von Kaiser Chengzu und Dingling von Kaiser Shenzong sein. Nach Freilegung des unterirdischen Palastes von Dingling wunderte man sich, wie stabil die Steinbögen als Dachträger konstruiert waren - kein einziger war gebrochen. Auch das Entwässerungssystem des Grabes wurde phantastisch gestaltet, ringsum war kaum Abwasser geblieben. All dies zeigte die hochentwickelte Tiefbau-Technologie im alten China.

Dagegen gelten die 78 Quadratkilometer großen Östlichen Qing-Gräber als der imposanteste Kaiser-Friedhof mit dem vollständigsten Bausystem unter allen erhaltenen Kaiser-Gräbern in China. Hier wurden 5 Qing-Kaiser, 14 Kaiserinnen und Hunderte von Konkubinnen und Hofdamen beigesetzt. Alle Hauptbauten wurden fein und prächtig gestaltet.

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