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Palastbauten

Palastbauten sind prachtvolle kaiserliche Bauwerke, die die genusssüchtigen Kaiser zur Befestigung ihrer Herrschaft und zur Demonstration ihrer Autorität bauen ließen. In der Regel waren die Paläste luxuriös dekoriert und majestätisch angelegt worden.

Von der Qin-Dynastie an dienten die Paläste nicht mehr nur als Residenz der kaiserlichen Familie, sondern auch als Zentren der staatlichen Macht. In den darauffolgenden Zeiten wurden die Paläste immer größer. Einige gemeinsame Merkmale lassen sich erkennen: prächtige Dachverzierungen, goldgelbe glasierte Dachziegel sowie bunte Wandmalereien und fein geschnitzte Deckenkassetten. Hinzu kommen als Merkmale die Verwendung von Marmor für Plattformen, Terrassen und Säulen und die Anordnung einiger kleinerer Bauten an der Peripherie. Ein typisches Beispiel dafür ist die Halle der Höchsten Harmonie in der Verbotenen Stadt in Beijing.

Um die allehöchste Autorität der Kaiser und die Hierarchie mit der Kaisermacht im Zentrum zu demonstrieren, wurden die altchinesischen Palastbauten beiderseits einer zentralen Achse synmetrisch angelegt. Demnach sind Bauten unmittelbar auf und an der Achse groß und prächtig, beiderseits der Achse werden sie dann relativ kleiner und schlichter. In der altchinesischen Ritualordnung wurde die Verehrung der Ahnen sowie der Naturgötter für Ernten und Erde wertgeschätzt. Deshalb wurde zumeist links vor den Palästen ein Ahnentempel errichtet, während sich rechts vorne der Altar für Ernten und Erde befand. Darüber hinaus sind die Paläste in zwei Funktionsteilen unterteilt, nämlich den Außen- und den Innenhof. Der Außenhof diente den Kaisern als Amtssitz zur Regelung der Staatsangelegenheiten und zur Veranstaltung großangelegter Feierlichkeiten. Im Innenhof wohnte die kaiserliche Familie.

Die Verbotene Stadt in Beijing

Das beste Beispiel der Palastbauten in China ist die Verbotene Stadt in Beijing, in der 24 Kaiser der Ming- und der Qing-Dynastien lebten. Auf einer Gesamtfläche von 720 000 Quadratmetern wurden mehr als 9000 Räume angelegt. Rund um diese kaiserliche Stadt zieht sich eine 3400 Meter lange und mehrere Meter hohe rote Mauer. Außerhalb der Mauer verläuft ein Wassergraben. Dabei findet die Verbotene Stadt hinsichtlich ihrer Größe, ihres einzigartigen Baustils, ihrer prächtigen Dekoration und der majestätischen Konstruktion unter den Palästen weltweit kaum Parallelen.

Im vorderen Teil der Verbotenen Stadt beherbergt der Außenhof die Amtsräume für die Veranstaltung großangelegter Feierlichkeiten und die Bekanntgabe kaiserlicher Befehle. Die wichtigsten Bauten hier sind die drei Haupthallen: die Halle der Höchsten Harmonie, die Halle der Vollkommenen Harmonie und die Halle zur Erhaltung der Harmonie. Alle drei Hallen befinden sich auf einer 8 Meter hohen Marmor-Terrasse, gleichsam näher zum himmlischen Gottesreich. In allen drei Hallen sind prächtige Dekorationen und Ausstattungen zu bewundern. Im hinteren Teil der Verbotenen Stadt - dem Innenhof also - befanden sich die Wohngemächer der kaiserlichen Familien. Dort erledigten die Kaiser auch ihre herrschaftlichen Routineaufgaben. Zu den wichtigsten Bauten im Innenhof zählen der Palast der Himmlischen Reinheit, der Palast der Irdischen Ruhe und der kaiserliche Garten. Hinzu kommen diverse kleinere Gärten sowie Studierzimmer und Pavillions, die sich in verschiedenen eingebetteten kleineren Höfen befinden. Wegen Dynastiewechsel, Kriege und Unruhen sind bis heute nur noch wenige altchinesische Paläste erhalten geblieben. Neben der Verbotenen Stadt in Beijing zählen dazu auch die Kaiserstadt in Shenyang sowie einige Palastruinen aus der Han- und der Tang-Dynastie in Xi´an.

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