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Die wichtigsten Feste der Nationalitäten

Bei den nationalen Minderheiten in China werden verschiedene Feste gefeiert. Zu ihren wichtigen Festen zählen wie zum Beispiel das tibetische Neujahrsfest, das Wasserfest der Dai in Yunnan, das Fackelfest der Yi, das Fest vom 3. März der Li, der Gesangsmarkt der Zhuang sowie das Naadam-Fest der Mongolen. Zum Teil sind diese Feste zu gesetzlichen Feiertage erklärt worden, darunter das tibetische Neujahrsfest und das Kurban-Fest.

Das Wasserfest

Das Wasserfest, das Neujahresfest der Dai, gilt als das wichtigste traditionelle Fest in Xishuangbana in Yunnan. Normalerweise findet das Fest Mitte Juni nach dem traditionellen Mondkalender der Dai statt, das drei bis vier Tage dauert. Nach dem Sonnenkalender fällt es oft auf den 13. April und endet am 15. April.

Das Wasserfest der Dai wird auch als „Fest des Buddhabadens" bezeichnet. Die Bezeichnung auf der Dai-Sprache ist auf das Sanskrit zurückzuführen, was etwas soviel wie „Zirkulation" und „Umwandel" bedeutet. Damit ist der Übergang zum neuen Jahr gemeint, wobei die Sonne die Ekliptik einmal umkreist. Das Wasserfest wird auch von den ethnischen Minderheiten wie Achang, De'ang, Bulang und Wa gefeiert, ebenso wie von den Menschen in Kambodscha, Thailand, Birma und Laos.

Das Wasserfest stammt ursprünglich aus Indien und galt damals als ein Ritual des Brahmanismus. Im Laufe der Zeit wurde es vom Buddhismus aufgenommen. Von Ende des 12. Jahrhunderts bis Anfang des 13. Jahrhunderts war das Wasserfest über Birma nach Yunnan eingeführt und in den darauffolgenden Jahrhunderten als Tradition überliefert worden.

Das Wasserfest wird so gefeiert, indem man einander mit Wasser bespritzt. Weitere Feierveranstaltungen wie Drachenbootrennen, Vortragen von Sutras, Buddha-Baden, Hahnenkampf, Phönixtanz, Tanz der Weißen Elefanten, sowie Kunstdarbietungen runden das fest ab.

Das Fackelfest

Das Fackelfest ist das wichtigste, größte traditionelle Fest der Yi-Nationalität. Es ist weit verbreitet in den von der Yi bewohnten Gebieten in Yunnan, Guizhou und Sichuan und wird auch von der Bai, der Naxi, der Jino und der Lahu gefeiert. Dieses Neujahrsfest der Yi findet am 24. oder 25. Juni nach dem traditionellen Mondkalender statt und dauert drei Tage. Auf der Festwiese herrschen Besucher-Ansturm, ein reger Betrieb und ein großes Spektakel.

Die Feierveranstaltungen finden vor allem am Abend und in der Nacht statt. Dabei zündet man die Fackel an, um um Glück, Vertreibung des Bösen sowie eine reiche Ernte zu beten. Oder es wird im Freien Lagerfeuer angezündet, um welches es getantz und gesungen wird. Während der Festtage werden auch weitere Unterhaltungsaktivitäten wie Pferderennen, Rinderkampf, Bogenschießen, Ringen, Tauziehen und Schaukeln veranstaltet und Marktplätze eröffnet.

Gesangsmarkt der Zhuang

Der „Gesangsmarkt" bezieht sich auf die festliche Gesangsparty der Zhuang-Nationalität, die zu bestimmter Zeit und an bestimmten Orten abgehalten wird. Auf der Zhuang-Sprache bedeutet das Wort „Treffen am Berghang", „Gesangsparty am Berghang" oder „fröhliches Fest". Als eine traditionelle Kulturveranstaltung der Zhuang bietet der Gesangsmarkt in Form von Wechselgesang auch den Jungen und Mädchen eine Plattform zum Austauschen.

Der Gesangsmarkt, der in fast allen Ansiedlungsgebieten der Zhuang weit verbreitet ist, findet im Frühling (März und April) und Herbst (August und September) statt. Häufiges Veranstaltungsdatum: der 3. März und während des Mondfestes nach dem traditionellen Mondkalender.

Neben dem Wechselgesang werden auf dem Gesangsmarkt auch Unterhaltungsaktivitäten wie Theateraufführungen, komische Dialoge und Sportwettkämpfe veranstaltet. Zu den bunten Programmen zählen auch noch das Werfen von Kunststoffball, das Stoßen von roten Eiern, das Ringen um „Blumen-Knallkörper" sowie die Aufführung der Zhuang-Oper.

Das Fest vom 3. März der Li

Das Fest vom 3. März ist das größte Volksfest der Li-Nationalität auf der südchinesischen Insel Hainan. Es wird auch als „Fest der Liebe", „Tag der Liebe" bezeichnet und findet jährlich am 3. März nach dem traditionellen Mondkalender statt. Dabei wird der Vorfahren der Li gedacht, der Wunsch nach Liebe und Glück und die Leidenschaft für die Arbeit ausgedrückt.

Zu den bunten Festprogrammen gehören Wechselgesang, Ringen, Tauziehen, Bogenschießen, Schaukeln, und vieles mehr. Im Freudenrausch singen und tanzen die Li-Leute, und überall herrscht Hochstimmung.

Das Fest vom 3. März ist unter den Volksmassen tief verwurzelt. Zwar sind im Laufe der Zeit immer mehr neue Festprogramme ergänzt worden. Aber das Repertoire bleibt unverändert, nämlich Wechselgesang, volkstümliche Sportwettkämpfe, Gesangs- und Tanzdarbietungen sowie Präsentationen der Ehesitten.

Das Kurban-Fest

Das Kurban-Fest ist das traditionelle islamische Neujahrsfest. Das arabische Wort „Kurban" bedeutet etwas soviel wie "Tier opfern" oder „Opfer darbringen". Deshalb wird das Kurban-Fest auch das "Opferfest" genannt. Es wird von der Hui, den Uiguren, den Kasachen, den Usbeken, den Tadschiken, den Tataren, den Kirgisen, der Sala, der Dongxiang und der Bao'an gemeinsam begangen. Das Kurban-Fest findet am 10. Tag des 12. Monats nach dem islamischen Kalender statt. Im Vorfeld des Festes wird das Wohnhaus sauber gemacht und Kuchen und Imbisse gebackt. Am ersten Morgen des Opferfestes wird die Moschee besucht, um dort das gemeinsame und besondere Gebet (Salat) dieses Festtages zu verrichten. Die Besonderheit liegt darin, dass die Ansprache (khutba) – meist durch den Imam – nach dem Gebet, und nicht wie beim Freitagsgebet vor dem Gebet, erfolgt. Als Rituale müssen die Muslime vor dem Moscheebesuch ein Bad nehmen und feierlich gekleidet sein. Auch werden Tiere wie Lämmer, Rinder oder Kamele geschlachtet und gekocht, um damit Verwandte, Freunde und Gäste zu betreuen. Neben Lammfleisch werden auch im Speiseöl gebratene Kuchen sowie Obst und Melonen angerichtet, und voller Freude unterhalten sich die Gastgeber und Gäste am Tisch. Bei den Uiguren in Xinjiang werden auch große Gesangs- und Tanzaufführungen zur Feier des Kurban-Festes veranstaltet, und bei den Kasachen, Kirgisen, Tadschiken und Usbeken Wettkämpfe wie Kampf um Schaf, Pferderennen und Ringen.

Das Fastenbrechenfest

Das Fastenbrechenfest lautet auf Arabisch „Īd al-Fitr". Es ist ein Volksfest, das von der Hui, den Uiguren, den Kasachen, den Usbeken, den Tataren, den Kirgisen, der Sala, der Dongxiang und der Bao'an gemeinsam begangen wird. Es findet im unmittelbaren Anschluss an den Fastenmonat Ramadan im neunten Monat des islamischen Mondkalenders (29 bis 30 Tage) in den ersten zwei bis vier Tagen des Nachfolgemonats Schawwal statt. Nach dem Koran ergibt sich das einmonatige Fasten vom Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang. Nur vor dem Sonnenaufgang darf gegessen werden. Nach dem Sonnenaufgang ist der Verzehr von irdischen Substanzen und Speisen sowie Getränken, Rauchen Geschlechtsverkehr und Trunkeinheit verboten, um die Frömmigkeit gegenüber Allah zu zeigen. Kinder, alte und schwächliche Menschen sowie Frauen während ihrer Periode sind vom Fasten ausgeschlossen. Das bedeutet aber auf keinen Fall, dass ein unkontrollierter Verzehr von Speisen sowie das Essen und Trinken an öffentlichen Stellen erlaubt sind. Auch Kranke und Menschen, die unterwegs sind, gelten als Ausnahme in der Fastenzeit. Aber sie müssen später die Fastentage nachholen. Bei Verstößen droht ihnen eine Geldstrafe. Erst wenn die Glocke der Moschee abends zum Brechen des Fastens ertönt, darf gegessen und getrunken werden. Bei Hunger können Unbekannte in irgendeinem Haushalt zu Gast sein, und sie werden von den Hausherren herzlich empfangen. Bereits vor dem Fastenbrechenfest wird gefeiert: Die Wohnhäuser werden getünchtet und Wohnhöfe sauber gemacht. Man lässt auch Haare schneiden und geht baden. Diese Zeit wird auch oft zum Hochzeitstermin festgelegt.

Das tibetische Neujahr

Das tibetische Neujahrsfest ist das größte Volksfest der Tibeter. Es beginnt am ersten Tag des ersten Monates nach dem tibetischen Mondkalender und dauert normalerweise 15 Tage. Es ist eine Tradition, dass Jungen und Mädchen in nationaler Festtracht am frühen Morgen des ersten Tag des neuen Jahres gegenseitig besuchen, um Glückwünsche zu übermitteln. Auch besucht man das Kloster in der Nähe, um vor dem Buddha um Segen zu bitten. Gruppengesang oder –tanz auf der Straße gehört ebenfalls zu den Festtraditionen der Tibeter. Der Besuch von Freunden und Verwandten ist allerdings untersagt.












Das Naadam-Fest

Das Naadam-Fest ist eine traditionelle volkstümliche Sportveranstaltung der Mongolen in der Inneren Mongolei, Gansu, Qinghai und Xinjiang, die einmal pro Jahr stattfindet. Als ideale Austragungszeit gilt Juli und August, eine herbstliche Zeit mit klarem Wetter, üppigen Gräsern und reichem Viehbestand.

Das mongolische Wort „Naadam" bedeutet „Unterhaltung" oder „Spiele". Das Naadam-Fest blickt auf eine lange Geschichte zurück. Früher wurden während des Festes große Gedenkveranstaltungen abgehalten. Dabei werden Weihrauschstäbchen und Kerzen gezündet und buddhistische Lehrreden (Sutra) vorgetragen, um vor den Göttern um Segen und Vertreibung des Bösen zu bitten. Heutzutage gilt das Fest hauptsächlich als eine Sportveranstaltung mit Disziplinen wie Bogenschießen, Pferderennen und Ringkampf. In einigen Regionen werden auch Wettbewerbe des Leistungssports wie Leichtathletik, Tauziehen, Volleyball und Basketball ausgerichtet. 

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