Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Nationalitäten mit einer Bevölkerungszahl von weniger als 100 000

Die 6. nationale Volkszählung im Jahr 2010 ergab 19 ethnische Minderheiten, deren Angehörige unter 100 000 zählen. Sie sind die Tadschiken, die Pumi, die Achang, die Nu, die Ewenken, die Jing, die Jino, die De'ang, die Bao'an, die Russen, die Yugur, die Usbeken, Monba, die Oroqen, die Dulong, die Hezhen, die Gaoshan, die Lhoba und die Tataren.

Die Tadschiken

Derzeit leben in China über 50 000 Angehörige der tadschikischen Minderheit. Ein Großteil davon besiedelt den tadschikischen autonomen Kreis in Taxkorgan in Xinjiang, ein weiterer Teil die Regionen Zep, Yarkant, Akto und Qaghiliq im Süden von Xinjiang. Das Wort „Taxkurgan" bedeutet auf der tadschikischen Sprache etwa soviel wie „Steinburg". Seit alters her gilt hier als das Ansiedlungsgebiet der Tadschiken. Die tadschikische Sprache gehört zu den Indo-Iranischen Sprachen und umfasst zwei Dialekte, nämlich Selekur und Wakhi. Die Tadschiken haben keine eigene Schrift und benutzen die uigurische Schrift.

Die Pumi

Die Angehörigen der Pumi leben vor allem im nordwestlichen Hochland der Provinz Yunnan. Ein ganz kleiner Teil davon lebt auch in anderen Landesteilen wie Lijiang und Liangshan gemischt mit anderen ethnischen Minderheiten zusammen. Die Bevölkerungszahl beträgt mehr als 42 000. Die Pumi-Sprache gehört zu den Tibeto-Birmanischen Sprachen. Die Pumi hat keine eigene Schrift und kann meistens die Sprache von der Yi, der Bai, der Naxi und der Han-Chinesen sprechen. Im Alltagsleben wird oft das Hochchinesisch gesprochen.

Die Achang

Die Achang gehört zu den sieben bevölkerungsarmen ethnischen Minderheiten, die in der Provinz Yunnan leben. Die rund 40 000 Angehörigen der Pumi leben vor allem im autonomen Bezirk der Dai und der Jingpo in Dehong in der Provinz Yunnan sowie in den Kreisen wie Luxi, Yingjiang, Tengchong und Longling. Die Achang hat einge Sprache, aber keine eigene Schrift. Ihre Sprache gehört zu den Tibeto-Birmanischen Sprachen und enthält zwei Dialekten. Die Angehörigen der Achang leben seit langem gemischt mit anderen Nationalitäten wie die Han und Dai zusammen und können deshalb deren Sprache sprechen und die Schrift der Han-Chinesen beherrschen.

Die Nu

Die mehr als 37 000 Angehörigen der Nu leben vor allem im autonomen Kreisen Lushui, Fugong und Gongshan der Dulong und Nu im autonomen Bezirk Nujiang der Lisu, im autonomen Kreis Lanping der Bai und Pumi und im tibetischen autonomen Bezirk Diqing in der Provinz Yunnan sowie im Kreis Zayu im autonomen Gebiet Tibet. Sie leben gemischt mit anderen ethnischen Minderheiten wie die Lisu, die Dulong, die Tibeter, die Bai, die Han und die Naxi zusammen. Sie sind auch in der Bergregion des Gauri Gvong –Gebirges sowie im Einzugsgebiet des Oberlaufes des Nmai Hka –Flusses in dem Nachbarland Birma beheimatet. Die Nu- gehört zu den Tibeto-Birmanischen Sprachen. Die Nu hat keine eigene Schrift und benutzt die Schriftzeichen der Han-Chinesen.

Die Ewenken

Die Ewenken leben vor allem in verschiedenen Bannern in der Inneren Mongolei und im Kreis Nahe in der nordöstlichen Provinz Heilongjiang. Die ewenkische Sprache gehört zu den mandschu-tungusischen Sprachen und enthält drei Dialekte, nämlich den Hailar-Dialekt, den Old Barag –Dialekt und den Aoluguya-Dialekt. Die Ewenken haben keine eigene Schrift.

Die Jing

Mit nur etwa 28 000 Angehörigen gehört die Jing zu bevölkerungsarmen ethnischen Minderheiten in China. Sie leben vor allem in der Hafenstadt Fangchenggang im autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang-Nationalität, ein Großteil davon auf den Inseln Wanwei, Shanxin und Wutou in Dongxing bei Fangchenggang. Deswegen werden sie auch als „drei Inseln der Jing" bezeichnet. Die Jing hat ihre eigene Sprache, die allerdings sprachwissenschaftlich schwer zu typologisieren ist, und hat keine eigene Schrift entwickelt. Meistens wird das Kantonesisch und das Hochchinesisch gesprochen.

Die Jino

Bei der letzten nationalen Volkszählung von 2010 identifizierten sich mehr als 23 000 Personen als Jino. Sie ist eine der sieben bevölkerungsarmen ethnischen Minderheiten, die in der Provinz Yunnan leben. Erst im Jahr 1979 ist die Jino als eine Nationalität offiziell identifiziert worden. Die Ansiedlungsgebiete der Jino befinden sich vor allem in der Stadt Jinghong in Xishuangbanna sowie in den umliegenden Kreisen Mengwang, Mengyang, Menghan und Mengla in Yunnan. Die Jino-Sprache ist deutlich mit der Yi- und der birmanischen Sprache verwandt, hat aber ihre eigenen Besonderheiten in Ton, Vokabel und Grammatik. Die Jino hat keine eigene Schrift.

Die De'ang

Mit mehr als 20 000 Angehörigen gehört die De'ang zu den bevölkerungsarmen ethnischen Minderheiten in China. Sie leben vor allem in der Stadt Baoshan, im autonomen Bezirk Dehong der Dai und Jingpo sowie in der Region Lincang in der Provinz Yunnan. Die De'ang spricht eine eigene Sprache, die zur Khmer-Sprache gehört, und hat keine eigene Schrift. Seit langem leben sie gemischt mit anderen ethnischen Minderheiten wie die Dai, die Han und die Jingpo zusammen. Deswegen können viele Angehörige der De'ang die Dai- und die Jingpo-Sprache sowie das Hochchinesisch sprechen.

Die Bao'an

Mit mehr als 20 000 Angehörigen gehört die Bao'an zu den bevölkerungsarmen nationalen Minderheiten in China. Ein Großteil davon siedelt sich im autonomen Kreis Jishishan der Bao'an, Dongxiang und Sala in der Provinz Gansu an. Die Dörfer Dadun, Ganhetan und Meipo gelten als das wichtigste Ansiedlungsgebiet der Bao'an. Deswegen werden sie auch als die „Drei Dörfer der Bao'an" bezeichnet. Die Bao'an-Sprache gehört zur mongolischen Sprache und hat eine enge Verwandtschaft mit den Sprachen der Du und der Dongxiang. Wegen Einfluss der Han-Chinesen spricht die Bao'an im Alltagsleben auch das Hochchinesisch.

Die Russen

In China leben derzeit mehr als 15 000 Angehörige der russischen Nationalität. Zu ihren wichtigen Ansiedlungsgebieten gehören das uigurische autonome Gebiet Xinjiang, die Innere Mongolei, die Provinz Heilongjiang sowie die Stadt Beijing. Ein Großteil ist in Xinjiang beheimatet, vor allem in Tacheng, Ürümq, Ili, Sanji und Karamay. Die Stadt Hulunber sowie weitere 11 Banner und Städte in der Inneren Mongolei sind auch als Heimat der Russen bekannt. Das russische Dorf Shiwei in der Stadt Erguna bei Hulunber ist das einzige derartige Dorf in China. Die russische Sprache gehört zu den slawischen Sprachen. Neben Russisch sprechen Russen in China auch Hochchinesisch, Uigurisch und Kasachisch.

Die Yugur

Die Yugur ist eine uralte ethnische Minderheit, die sich im mittleren Teil des Hexi-Korridors und am nördlichen Fuss des Qilianshan-Gebirges in der Provinz Gansu ansiedelt. Die Bevölkerungszahl beträgt mehr als 14 000. Zu ihren Hauptansiedlungsgebieten gehören der autonome Kreis Sunan der Yugur und in der Region Huangnibao bei Jiuquan in der Provinz Gansu. Das Qilianshan-Gebirge liegt durchschnittlich 3200 Meter über dem Meerespiegel. Die Schneegifpel auf über 4700 Meter Höhe und die Gletscher dort gelten als Quelle der Flüsse im Hexi-Korridor. Hier finden sich üppige Weiden, Oasen in den Gobi-Wüsten (Huangnibao und Minghuaxiang) und Seen wie Donghaizi und Xihaizi (Ostsee und Westsee). Die Yugur spricht drei Sprachen, und zwar die Yoghur-Sprache, die zur türkischen Sprache gehört, die Enger-Sprache, die zur mongolischen Sprache gehört sowie das Hochchinesisch. Die Yugur hat keine eigene Schrift und benutzt allgemein die chinesische Schrift.

Die Usbeken

Die mehr als 10 000 Angehörigen der usbekischen Nationalität lebt zerstreut in verschiedenen Kreisen und Städten im uigurischen autonomen Gebiet Xinjiang. Zu ihren Hauptansiedlungsgebieten gehören Ili, Kashgar, Ürümq und Tacheng. Wie Uigurisch, Kasachisch und Tatarisch gehört Usbekisch zur Sprachgruppe Karluks der altaischen Sprachen. Zwischen Usbekisch und Uigurisch besteht eine gene Verwandtschaft. Bereits in antiker Zeit benutzten die Usbecken die Lautschrift, die auf dem arabischen Alphabet beruhte. Von 1929 bis 1940 wurde das lateinische Alphabet verwendet, und nach 1940 wurde ein angepasstes kyrillisches Alphabet eingeführt, auf dessen Basis die usbekische Schrift entwickelt wurde. Die Usbeken, die nach Xinjiang umgesiedelt waren, verwendeten bis 1949 noch immer das arabische Alphabet. Nach der Gründung der Volksrepublik 1949 hatte die Sprache und Schrift der Usbeken einen Umwandel erlebt. Die Usbeken in Südxinjiang leben gemischt mit den Uiguren dort zusammen und verwenden grundsätzlich die uigurische Sprache und Schrift. Die Usbeken in Weidegebieten stehen unter Einfluss der Kasachen und verwenden nur die kasachische Sprache und Schrift.

Die Monba

Bei der Volkszählung von 2010 identifizierten sich mehr als 10 000 Personen als Monba, deren Angehörige vor allem in den Regionen Monyu und Metog in Südosttibet leben. Im Kreis Cona gilt als das wichtigste Ansiedlungsgebiet der Monba. Die Gemeinde Lai im Kreis Cona gilt als das wichtigste Ansiedlungsgebiet der Monba. Die Monba-Sprache gehört zu den Tibeto-Birmanischen Sprachen. Zwischen den verschiedenen Dialekten bestehen große Unterschiede. Die Monba hat keine eigene Schrift. Wegen tibetischer Einflüsse, vor allem bei Eheschließung, Politik, Wirtschaft, Kultur, Religion und Sitten beherrscht die Monba meistens die tibetische Sprache und Schrift.

Die Oroqen

Die Oroqen gehören zu den bevölkerungsärmsten ethnischen Minderheiten, die in Nordostchina beheimatet sind. Zu ihren Hauptansiedlungsgebieten gehören der Oroqen-Banner, der Butha-Banner und der Morin Dawa –Banner bei Hulunber in der Inneren Mongolei sowie die Kreise wie Huma, Aihui und Jiayin im Norden der Provinz Heilongjiang.

Nach der Gründung der Volksrepublik 1949 wurden nicht 1000 Personen gezählt. In letzter Zeit ist die Bevölkerungszahl schnell auf 8600 gestiegen. Die oroqenische Sprache gehört zur tungusischen Sprachgruppe der altaischen Sprachen. Die Oroqen haben keine eigene Schrift und verwenden das Chinesische.

Die Dulong

Mit nur rund 7000 Angehörigen gehört die Dulong zu den bevölkerungsarmen ethnischen Minderheiten in China und zur bevölkerungsärmsten Nationalität in der Provin Yunnan. Der autonome Kreis Gongshan der Dulong und Nu im autonomen Bezirk Nujiang der Lisu in der Provinz Yunnan ist landesweit der einzige derartige Kreis. Das Dorf Dulongjiang im Tal des Dulonghe-Flusses gilt wiederum als das wichtigste Ansiedlungsgebiet dieser Minorität. Ein weiterer Teil ist in einem Dorf im tibetischen autonomen Bezirk Diqing in der Provinz Yunnan und in der Gemeinde Cawarong im Kreis Zayü im autonomen Gebiet Tibet beheimatet. Die Sprache der Dulong gehört zu den Tibeto-Birmanischen Sprachen. Sie hat keine eigene Schrift. In der Geschichte wurden die Informationen vor allem durch Knotenbinden und Holzschnitzen übertragen. 1979 hat ein Funktionär der Dulong im Kreis Gongshan in Zusammenarbeit mit einem chinesischen Sprachwissenschaftler ein Alphabet entwickelt, das auf der Schrift eines im birmanischen Kachin ansässigen Stammes und dem Dialekt rund um die Dorfverwaltung von Kongdang in der Gemeinde Dulongjiang beruht. Seit 1984 ist dieses Alphabet der Dulong verbreitet worden.

Die Hezhen

Mit mehr als 5300 Angehörigen gehören die Hezhen zu den bevölkerungsarmen ethnischen Minderheiten in China. Sie sind vor allem auf der Ebene, wo sich die drei Flüsse Heilongjiang, Songhuajiang und Ussuri kreuzen und in der ausgedehnten Region des Wandashan-Gebirges beheimatet. Zu ihren wichtigsten Ansiedlungsgebieten zählen drei Gemeinden in der Stadt Tongjiang und Shuangyashan sowie zwei Dörfer in der Stadt Giyamusi und im Kreis Fuyuan. Die Hezen haben eine eigene Sprache, die zur tungusischen Sprachgruppe der altaischen Sprachen gehört, aber keine eigene Schrift.

Die Gaoshan

Die Gaoshan ist ein untrennbarer Teil der einheitlichen Familie verschiedener Nationalitäten in China. Zusammen mit den Han-Chinesen haben die Gaoshan-Leute zur Entwicklung und zum Wohle der Insel Taiwan beigetragen und gegen die Aggressionen von außen und die Unterdrückung der Herrscher gekämpft. In diesem Sinne gilt die Gaoshan auch als Mitschaffende der Geschichte und Kultur Chinas. Die Regierung in Beijing bezeichnen die ethnischen Minderheiten auf Taiwan als „die Gaoshan-Nationalität", während die Inselbehörde sie als „Ureinwohner" nennen. Die Gaoshan hat ihre eigene Sprache, aber keine eigene Schrift. Auch auf dem chinesischen Festland sind zur Zeit ca. 4000 Angehörige der Gaoshan beheimatet.

Die Lhoba

Die mehr als 3600 Angehörigen der Lhoba leben vor allem in Südosttibet. Die Lhoba im Norden des Kreises Metog spricht Tibetisch, während die in anderen Regionen die Lhoba-Sprache spricht. Die Lhoba-Sprache gehört zu den Sino-Tibetischen Sprachen, und zwischen den verschiedenen Dialekten bestehen Unterschiede. Etymologisch geht das Wort „Lhoba" auf Tibetisch zurück, welches „Menschen im Süden" bedeutet und eine tibetische Bezeichnung für diese ethnische Gruppe darstellt. Die Lhoba hat keine eigene Schrift.

Die Tataren

Mit nur mehr als 3500 Angehörigen gehören die Tataren zu den bevölkerungsarmen ethnischen Gruppen in China. Sie sind vor allem im Norden des Tianshan-Gebirges im uigurischen autonomen Gebiet Xinjiang beheimatet, insbesondere in Ili, Ürümq, Tacheng, Jimisar, Altai und Sanji. Im tatarischen Dorf Daquan im autonomen Bezirk Sanji der Hui-Nationalität in Xinjiang machen die Tataren die Mehrheit der dortigen Bevölkerung aus. Das ist landesweit das einzige Beispiel. Die tatarische Sprache gehört zu den altaischen Sprachen. Verwendet wurde früher das arabische Alphabet. Nun wird das Uigurisch oder Kasachisch gesprochen und geschrieben.

© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China