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Mogao-Grotten in Dunhuang

Die Mogao-Grotten in Dunhuang in Nordwestchina ist die größten und reichhaltigsten von den vier bekanntesten Grotten Chinas. Sie spiegeln die Kunst der Steinschnitzerei Dutzender Dynastien Chinas wider und sind die größte und die best erhaltene buddhistische Stätte der Welt.

Am Ostabhang des Mingsha-Bergs im Vorort von Dunhuang der nordwestchinesischen Provinz Gansu sind in einer Länge von 2 Km und in 5 Schichten von oben nach unten unzählige Grotten geschlagen. Das sind die weltbekannten Mogao-Grotten.

Der Bau von Mogao-Grotten begann im Jahre 366. Es heißt, ein buddhistischer Mönch namens Le Zun kam an Dunhuang vorbei und sah auf dem Mingsha-Berg Tausende von Buddhas in Goldstrahlen erscheinen. Ausgehend vom Gedanken, dass dort ein heiliger Ort wäre, lies der Mönch Le Zun die erste Grotte für Buddhas aushauen. Mit der Zeit vermehrte sich die Zahl der Grotten. Bis zur Tang-Dynastie im 7. Jahrhundert gab es dort bereits mehr als 1000 Grotten. Daher wurden die Mogao-Grotten auch als "Tausend-Buddha-Grotten" genannt.

In den Mogao-Grotten vereinten sich Bauarchitektur, Wandmalerei und Bildhauerkunst. Beim Aushauen der Grotten hat man in den Höhlen und Grotten viele Buddha-Statuen gebaut und zahlreiche Wandmalereien gemacht. Trotz geschichtlicher Wanderungen und menschlicher Schädigungen sind knapp 500 Grotten, 50.000 qm große Wandmalereien und mehr als 2000 Skulpturen erhalten geblieben. Die Statuen der Mogao-Grotten sind in verschiedener Kleidung und Ausführung, und daher ganz unterschiedlich. Würde man die Wandmalereien aneinander reihen, ergäbe sich eine Gesamtlänge von 30 km.

Da die Mogao-Grotten ziemlich abgelegen liegen, fanden sie Jahrhunderte lang keine Aufmerksamkeit der übrigen Welt. Mit der sensationellen Entdeckung einer geheimen Kammer voller Bücher Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die ganze Welt aufmerksam auf die Mogao-Grotten gemacht und von nun an spielte sich das traurigste Schicksal des Verlusts an Kulturgegenständen ab.

1900 stieß der taoistische Mönch Wang beim Sandschieben zufällig auf eine Geheimkammer, die später als "Höhle zur Aufbewahrung der Sutras" bezeichnet wurde. Ca. 50.000 buddhistische Relikte von Büchern, Webwaren, Malereien, Inschriften und Kopien, die aus dem 4. bis 11. Jahrhundert stammten, kamen ans Tageslicht. Beinhaltet in den Bücher-Bänden sind fast sämtliche gesellschaftliche Bereiche wie Geschichte, Geographie, Politik, Nationalitäten, Militär, Sprachen und Schriftzeichen, Literatur und Kunst, Religion, Medizin, Wissenschaft und Technik in Asien und Europa. Deshalb wurden sie auch als "Enzyklopädie des Mittelalters" bezeichnet.

Um Gewinn zu machen, verkaufte der Mönch Wang einige Funde aus der Kammer. Die Nachricht über die antiken handgeschriebenen Manuskripte der Mogao-Grotten verbreitete sich. "Abenteurer" aus aller Welt kamen nach Dunhuang und raubten etwa 40.000 Sutras wie auch zahlreiche Wandmalereien und Statuen, die den Mogao-Grotten riesige Schäden brachten. Heute sind in Großbritannien, Frankreich, Rußland, Indien, Deutschland, Dänemark, Schweden, Südkorea, Finnland, den USA und einigen anderen Ländern Gegenstände von Dunhuang zu sehen, die Zweidrittel der gesamten Funde der "Höhle zur Aufbewahrung der Sutras" ausmachten. Seit der Entdeckung der Sutrahöhle begannen chinesische Gelehrte, Bücher von Dunhuang zu studieren. 1910 erschienen die ersten Werke und damit entstand die Dunhuang-Kunde. In den vergangenen Jahrzehnten haben chinesische Gelehrte große Forschungsergebnisse erzielen können.

Die chinesische Regierung schenkt dem Schutz der Mogao-Grotten stets große Aufmerksamkeit. Seit 1950 stehen die Mogao-Grotten unter dem staatlichen Denkmalschutz. 1987 wurden die Mogao-Grotten in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

Es wurden am Bergfuß von Sanwei gegenüber den Mogao-Grotten ein Ausstellungszentrum für Kunststücke aus den Grotten gebaut, wobei einige Höhlen zur Erhaltung der Funde und zur Bereicherung der touristischen Programme nachgemacht wurden. Ausländische Touristen bezeichneten die Mogao-Grotten als die "großartigste Schatzkammer der buddhistischen Kunst auf der heutigen Welt".

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