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"Seidenstraße" im antiken China

Die "Seidenstraße" war ein Handelsweg, der von China durch Zentralasien nach Südasien, Westasien, Europa und Nordafrika führte. Der Name Seidenstraße kam daher, dass viele Seiden und Seidenprodukte aus China auf diesem Weg nach Westen transportiert wurden. Nach archäologischen Funden entstand die Seidenstraße in der Han-Dynastie im ersten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Die südliche Seidenstraße führte bis zu Afghanistan, Usbekistan, dem Iran und schließlich bis Alexandria in Ägypten. Der andere Weg ging durch Pakistan nach Kabul bis zum persischen Golf. Von Kabul südwärts erreichte der Weg die pakistanische Stadt Karachi. Auf dem Meeresweg konnte man Persien und Rom erreichen.

Zwischen dem 2. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung und dem 2. Jahrhundert unserer Zeitrechnung befanden sich entlang der Seidenstraße vier große Reiche. Die Seidenstraße ermöglichte den direkten Austausch zwischen diesen Zivilisationen. Danach entwickelte sich keine Zivilisation mehr durch den Alleingang.



Durch das Netz der Seidenstraße wurde der Austausch zwischen West und Ost lebhaft. In den historischen Aufzeichnungen aus dem antiken China sind Begriffe wie Walnuss, Pfeffer und Möhre zu finden, die eben aus dem Westen stammen. In der Zeit zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert in der Tang-Dynastie erlebte die Seidenstraße ihre lebhafteste Zeit. Der Austausch war so intensiv und umfangreich wie noch nie. Aus dem Westen strömten seltene Tiere, Juwelen, Duftmittel, Glasgegenstände, Gold- und Silberwährung, aus West- und Zentralasien Musik, Tänze, Essspezialitäten und Kleidung nach China, während chinesische Produkte und Technologien durch die Seidenstraße verbreitet wurden. Dazu gehörten Seiden, Papierherstellungstechnik, Drucktechnik, Lackwaren, Porzellan, Schießpulver und Kompass, die zur Weltzivilisation wichtige Beiträge geleistet haben.

Parallel zum Warenhandel war der Kulturaustausch auf der Seidenstraße auch recht lebhaft. Der Buddhismus, eine der drei größten Religionen der Welt, wurde bereits in der Han-Dynastie (206 vor unserer Zeitrechnung bis 220 unserer Zeitrechnung) nach China gebracht. Schätzungen zufolge wurde der Buddhismus von Indien durch die Seidenstraße zunächst nach Xinjiang, dann nach Gansu und später ins Landesinnere gebracht. Die bekannten buddhistischen Grotten entlang der Seidenstraße wie die Mogao-Grotten in Dunhuang und die Longmen-Grotten in Luoyang verkörpern sowohl östlichen als auch westlichen Kunststil und sind Zeuge des Kulturaustausches zwischen China und dem Westen. Sie sind alle Weltkulturerbe.

Mit der veränderten politischen und wirtschaftlichen Lage auf dem eurasischen Kontinent seit dem 9. Jahrhundert und vor allem mit den Fortschritten der Seeschifffahrt spielte der Seetransport beim Handel eine immer wichtigere Rolle. So verfiel die traditionelle Seidenstraße allmählich. In der chinesischen Song-Dynastie im 10. Jahrhundert wurde die Seidenstraße kaum noch als Handelsweg benutzt.

Die Seidenstraße hat zur Zivilisation der Welt wichtige Beiträge geleistet. So hat die UNESCO vor einigen Jahren einen neuen Forschungsplan über die Seidenstraße initiiert. Darin wurde die Seidenstraße als Straße des Dialogs bezeichnet, um den Dialog und Austausch zwischen Ost und West zu fördern.

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