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Geige mit Pferdekopfzier

Der Name Marco Polo ist Ihnen bestimmt sehr bekannt. Dieser italienische Reisende hat im 13. Jahrhundert China mehrere Male besucht und zur Förderung des Kulturaustausches zwischen Ost und West beigetragen. Nach historischen Aufzeiuchnungen war er im Jahr 1275 in der inneren Mongolei und wurde von dem Kaiser der Yuan-Dynastie, Khubilai, empfangen. Bei seiner Rückkehr hat er das mongolische Streichinstrument, eine Art Geige mit Pferdekopfzier, nach Europa mitgenommen und zur Förderung der westlichen Streichinstrumente beigetragen.

Die zweisaitige Geige mit Pferdekopfzier war bei der mongolischen Bevölkerung schon Anfang des 13. Jahrhunderts sehr populär. In Folge der verschiedenen Verbreitungsgebiete waren die Namen, die Gestaltung, die Tonfarbe und die Spielmethode dieser Geige unterschiedlich.

Diese Geige hat eine leiterförmige Resonanzkörper und einen Hals mit einer Pferdekopfzier. Ihr Name ist durch diese Zier entstanden. Ihre zwei Saiten sind unter den in- und ausländischen Streichinstrumenten eiinzigartig. Sie bestehen je aus 40 und 60 Haaren aus Pferdeschwanz. Durch Reiben der Haare entstehen eigenartige Klänge, die man als typisch Steppenmelodie, tief, sanft und unbefangen bezeichnet.

Die ursprünglichen mongolischen zweisaitigen Geigen wurden von Spielern selbst gebaut. Ihre Lautstärke war klein. Sie konnte nur in der Jurte oder in einem Raum gespielt werden. Im Laufe der Zeit haben chinesische Instrumentenbauer die traditionelle Geige mit Pferdekopfzier reformiert und entwickelten Geige dieser Art mit größerer Lantstärke und breitem Tonumfang, die man auf der Bühne und im freien spielen kann. Außerdem kann diese Geige gestrichen oder gezupft werden. Sie ist dann das wichtigste Solo-Instrument der mongolischen Nationalität geworden.

Ferner haben Instrumentenbauer mittelgroße und große Geigen mit Pferdekopfzier hergestellt, deren Spielmethode gleich wie Cello und Kontrabaß ist. Damit besitzt die "Familie" diesr Geige 3 verschiedene Tonhöhe und hat das Orchester für traditionelle chinesische Musikinstrumente bereichert. Hier muß man doch erwähnen, daß die reformierte neue Geifge die mongolische Besonderheit, ihr Aussehen und die Verzieung mit dem Pferdekopf am Halsende unverändert bleibt. Am Körper der Geige sind volkstümliche Muster angebracht, sodaß man dieser Art von Geigen eigentlich als Kunsthandwerk betrachten kann.

Auf der mongolischen Steppe verbreitet sich eine bewegende Geschichte. Vor langer langer Zeit lebte im Steppengebiet ein Hirt mit einem weißen Fohlen und gewann bei einem Rennwettbewerb den ersten Preis. Danach wurde das weiße Pferd von einem Fürsten gewaltig weg genommen. Um seinen Sieg zu zeigen, veranstaltete der Fürst ein großes Bankett. Als er auf das Pferde bestieg, wurde er unerwartet von ihm zu Boden geworfen. Das weiße Pferd schüttelte die Zügel ab und rannte schnell aus dem Fürstenhaus. Der Fürst befahl seinem Bogenschützen auf das weiße Pferd zu schießen.

In der Nacht lag der Hirt im Bett und dachte schlaflos an sein Pferd. Plötzlich hörte er ein Geräusch vor der Tür. Er rannte zur Tür und machte sie auf. Er sah unerwartet sein Pferd, dessen Körper durch mehrere Pfeilwunden voll Blut war. Da die Wunden zu schwer waren, starb das Pferd am nächsten Morgen.

Der Hirt war sehr traurig. In der Nacht träumte er von einer Wiederbelebung seines Pferdes, das neben ihm lag und flüsterte ihm einige Worte ins Ohr. "Mein lieber Herr, wenn du mich immer bei dir haben willst, mache bitte aus meinen Knochen eine Geige." Nach den Worten des Pferdes fertigte der Hirt aus Knochen und Schwanz eine schöne Geige mit einer Pfedekopfzier. Er spielte sie zum Gedenken seines lieben Pferdes. Später spielten die Mongolen, um das bittere Leben, ihre Liebe zur Steppe und ihre Sehnsucht nach einem neuen Leben auszudrücken.

Melodie: Vier Jahreszeiten

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