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Das Chongyang-Fest

Das Chongyang-Fest wird nach dem chinesischen Mondkalender jedes Jahr am 9. Tag des 9. Monats gefeiert.

Wie alle traditionellen chinesischen Feste hat das Chongyang-Fest auch eine lange Geschichte. Viele glauben, dass das Chongyang-Fest schon seit der Frühlings- und Herbstperiode des 8. Jahrhunderts vor Chr. gefeiert wird. Historische Dokumente belegen aber, dass das Fest erst auf die Han-Dynastie zurückzuführen ist. Wie bei vielen anderen Festen fand das Chongyang-Fest in der Westlichen Han-Dynastie zwischen dem Jahr 206 v. Ch. und dem Jahr 24 n. Chr. als wirkliches Fest landesweit Verbreitung.

Wie zu anderen traditionellen chinesischen Festen gibt es auch für das Chongyang-Fest im Volksmund eine Sage. Sie lautet ungefähr wie folgt:

Es war einmal ein Junge, der Huan Jing hieß. In der Nähe seines Dorfes rauschte der Ru-Fluss vorbei, in dem ein Seuchenteufel wohnte. Jedes Mal, wenn der Teufel aus dem Fluss auftauchte, brachen in der Gegend Epidemien aus. Jahr für Jahr litten die Einwohner dort darunter.

Auch die Eltern von Huan Jing waren durch eine Seuche ums Leben gekommen. Er selbst war auch schwer krank und verlor fast sein Leben. Dies veranlasste ihn schließlich dazu, gegen den Teufel, der die Seuche brachte, zu kämpfen.

Er hörte, dass auf dem ältesten hohen Berg ein Unsterblicher wohnt, der große übernatürliche Kraft hatte. In Begleitung eines Mandschurenkranichs wurde Huan Jing von dem Unsterblichen aufgenommen. Die Gottheit gab Huan Jing ein zauberhaftes Schwert und lehrte ihn eine Kampfmethode. Nach unermüdlichen Übungen konnte Huan Jing diese beherrschen und perfekt umsetzen.

Eines Tages sagte ihm der Unsterbliche:"Morgen ist der 9. Tag des 9. Monats, der Seuchenteufel wird morgen noch einmal Böses anrichten. Du beherrschst alle Kampfmethoden und sollst in deine Heimat zurückkehren und das Volk von dem Teufel befreien." Er gab Huan Jing schließlich eine Tasche von Kornelkirschblättern und eine Kanne Wein aus Chrysanthemen.

Wieder mit dem Mandschurenkranich kehrte Huan Jing in seine Heimat zurück. Am zweiten Tag, dem 9. Tag des 9. Monats also, führte Huan Jing am frühen Morgen alle Dorfbewohner auf einen Berg in der Nähe, gab jedem ein Stück Kornelkirschblatt sowie einen kleinen Schluck Wein aus Chrysanthemen und traf alle sonstigen Vorbereitungen.

Gegen Mittag endlich tauchte der Teufel auf und stürmte zum Berg. Am Bergfuß angelangt, zog dem Teufel aber plötzlich der bezaubernde Duft der Kornelkirschblätter und des Chrysanthemenweins in die Nase, und er konnte nicht mehr weiterlaufen. Auf diesen Zeitpunkt hatte Huan Jing gewartet, er stürmte mit dem Schwert auf den Teufel los, und nach einigem Ringen tötete er ihn.

Von da an konnten Huan Jing und seine Landsleute ein friedliches Leben führen. Die Tradition wurde Jahr für Jahr überliefert. Am jedem 9. Tag des 9. Monates nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender steigen die Leute auf den Berg und trinken Wein aus Chrysanthemen.

Die Zahl "neun" ist nach der traditionellen chinesischen Yin-Yang-Theorie eine "Yang-Zahl". Das Fest bekam daher den Namen "Doppel-Yang", auf Chinesisch "Chong-Yang". Ferner wird das Fest auch "Chong-Jiu" genannt, auf Chinesisch: "Doppel-Neun". "Neun" bedeutet in China auch "langes Leben" und "Gesundheit". Deshalb wird das "Chong-Yang"-Fest in der heutigen Zeit auch als Fest für die alten Leute bezeichnet.

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