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Niederwerfung der Sieben-Fürsten-Rebellion

Zur Zeit der Gründung der Han-Dynastie im zweiten Jahrhundert v. Chr. lebte das Nomadenvolk der Hunnen in den Steppen- und Wüstengebieten im Norden und Nordwesten Chinas in Frieden mit dem Kaiser. Dieser Frieden wurde durch die Übergabe kaiserlicher Prinzessinnen zur Vermählung mit dem Hunnenkaiser Chanyu erreicht und gesichert.

Die friedliche Koexistenz war jedoch vorbei, als die Hunnen im Jahr 158 v. Chr. die Grenzen des Kaiserreiches angriffen. Um die Hunnen zurückzuschlagen, sandte der damalige Han-Kaiser Wen-Di drei Truppeneinheiten unter Führung von Generälen an die Front. Drei weitere Generäle, und zwar Liu Li, Xu Li und Zhou Yafu, wurden mit der Verteidigung der Hauptstadt Chang'an beauftragt. Deren Truppen wurden in den Vororten der Hauptstadt Bashang, Jimen und Xiliu stationiert.

Eines Tages begab sich Kaiser Wen-Di persönlich in die Kasernen der Vororte von Chang'an, um die dortigen Truppen zu inspizieren und den Soldaten Mut zuzusprechen.

Als der Konvoi des Kaisers in Bashang ankam, wurde er von General Liu Li und seinen Untergebenen feierlich begrüßt. Die Soldaten ließen den kaiserlichen Konvoi sofort passieren. Im Inneren der Kaserne wurde dem Kaiser ein feierlicher Empfang bereitet. Auch zur Verabschiedung gab es eine große Abschiedsfeier. Bei den Truppen von General Xu Li in Jimen wiederholte sich die Szene.

Als Kaiser Wen-Di aber bei den Truppen des Generals Zhou Yafu in Xiliu ankam, war der Empfang ein völlig anderer. Bereits vor der Ankunft des kaiserlichen Konvois wurde General Zhou Yafu von seinen Soldaten informiert, der General ließ alle Soldaten unverzüglich in Alarmbereitschaft versetzen. Als das Vorauskommando des kaiserlichen Konvois am Kasernentor die Ankunft des Kaisers verkündeten, erwiderten die Wachen, dass ohne Befehl von Zhou Yafu niemand in die Kaserne eingelassen werde. Die Voraustruppen waren darüber aufgebracht, dass man dem Kaiser nicht sofort Einlass gewähren wollte. Inzwischen war Kaiser Wen-Di am Tor angelangt, doch General Zhou verlangte, zunächst die Insignien des Kaisers zu sehen. Dem Kaiser blieb keine andere Wahl, als der Forderung nachzugeben. Als er seine Insignien vorlegte, erteilte General Zhou schließlich seine Untergebenen den Befehl, das Tor zu öffnen. Doch wurde dem Konvoi befohlen, im Inneren der Kaserne nicht zu galoppieren. Die Begleiter des Kaisers waren darüber sehr erbost, doch Kaiser Wen-Di wies seine Reiter an, den Kasernenvorschriften nachzukommen.

Vor dem Hauptquartier wurde Kaiser Wen-Di von General Zhou in schwerer Rüstung begrüßt. Der General salutierte zur Begrüßung, ohne vor dem Kaiser auf die Knie zu fallen. Das war dem General aufgrund des Tragens von Helm und Harnisch auch nicht möglich. General Zhou entschuldigte sich bei dem Kaiser dafür. doch zur Überraschung aller zeigte Kaiser Wen-Di keine Verärgerung, sondern verbeugte sich leicht vor dem General, um die Begrüßung zu erwidern. Anschließend bekundete der Kaiser allen Soldaten seine Ehrerbietung.

Als der Kaiser nach Chang'an zurückkehrte, beschwerten sich dessen Begleiter über die Unhöflichkeit von General Zhou Yafu. Doch Kaiser Wen-Di war voll des Lobes. "Was für ein ausgezeichneter General! Während die Truppen in Bashang und Jimen eine lockere militärische Disziplin an den Tag legten und bei einem Überraschungsangriff keinen Widerstand leisten könnten, sei dies bei den Truppen von General Zhou Yafu ganz anders. Der Feind soll sich vor einem Angriff auf ihn fürchten." so der Kaiser anerkennend. Nach seiner Inspektionsreise war Kaiser Wen-Di davon überzeugt, dass General Zhou Yafu ein talentierter Kommandeur war.

Im folgenden Jahr wurde Kaiser Wen-Di plötzlich schwer krank. Auf dem Sterbebett ermahnte er seinen Sohn, Kronprinz Liu Qi, er solle sich im Fall von Unruhen im Land an General Zhou Yafu wenden.

Nach dem Tod von Kaiser Wen-di bestieg Liu Qi den Thron, der als Kaiser Jing-Di in die Geschichte einging. Kurze Zeit später rebellierten sieben Fürsten des Reiches auf Initiative vom Fürsten des Teilstaates Wu, Liu Bi, gegen den neuen Kaiser. In seiner Notlage rief Kaiser Jing-Di General Zhou Yafu und befahl ihm die Niederwerfung der Rebellion der Sieben Fürsten.

Angesichts der mächtigen Übermacht der sieben rebellischen Fürsten verfolgte General Zhou eine defensive Taktik. Dabei wies er sogar den Befehl des Kaisers zur einer Offensive gegen die Rebellen mehrmals zurück. tatsächlich hatte General Zhou eine klare Vorstellung von seiner Taktik. Eine Offensive der Fürsten könne momentan zwar übermächtig sein, doch könne sie nicht lange dauern, weil die Gerechtigkeit des Krieges bei der Regierungsarmee liege.

Tatsächlich saßen die Rebellen auf glühenden Kohlen, denn es misslang ihnen, die Regierungsarmee zum Kampf herauszufordern. Danach wurde auch ihre Strategie eines Scheinangriffs vom Osten und eines Großangriffs vom Westen von General Zhou entlarvt. Schließlich mussten die Fürsten ihre Truppen zurückziehen. Und erst bei dieser Angelegenheit befahl General Zhou seine Truppen, den Rebellen nachzusetzen und zu schlagen. Die Fürstentruppen erlitten eine verheerende Niederlage. Fürst Liu Bi wurde von seinen Untergebenen getötet, die anderen Fürsten begingen in ihrer Aussichtslosigkeit Selbstmord.

Durch die Unterwerfung der Sieben-Fürsten-Rebellion wurde die Einheit der Westlichen Han-Dynastie gewahrt und der Zentralismus verstärkt. Damit wurden die Grundlagen für eine großartige Epoche in der chinesischen Geschichte gelegt.

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