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Erst herablassend, dann ganz ehrfurchtsvoll (Qian Ju Hou Gong)

Ein chinesisches Sprichwort lautet:"Erst herablassend, dann ganz ehrfurchtsvoll". Dafür gibt eine Geschichte.

In der Zeit der streitenden Reiche (475-221 v. Chr.) gab es in China verschiedene Fürstentümer. Qin, Yan, Zhao, Qi, Chu, Han und Wei, die als die sieben Mächte der streitenden Reiche bezeichnet wurden, waren die wichtigsten. Im Laufe der Zeit wurde das Fürstentum Qin in Nordwestchina die stärkste Macht und verfolgte eine Aggressionspolitik gegenüber den anderen 6 Mächten. Deshalb waren in diesen Ländern zwei Parteien entstanden. Eine plädierte für eine Freundschaftspolitik gegenüber Qin, während die andere dafür war, sich im Kampf gegen Qin zusammenzuschließen.

Zu diesem Zeitpunkt verbreiteten in den Fürstentümern verschiedene Berater ihre eigenen Meinungen. Sobald ihre Meinungen vom Kaiser akzeptiert wurden, machten sie sich über Nacht einen Namen. Su Qin war genau so ein Berater.

Der Berater Su Qin wollte den Qin-König überreden, die anderen 6 Fürstentümer zuerst zu beschwichtigen und dann einzunehmen. Dies wurde jedoch vom Qin-König abgelehnt mit der Begründung, dass Qin keine Gebietsansprüche gegenüber den anderen Fürstentümern hatte. Aber in Wirklichkeit sollte der Grund darin liegen, dass sich Qin noch nicht auf die Vereinigung Chinas vorbereitet hatten. Es blieb Su Qin nichts anderes als in seine Heimat Luoyang zurückzukehren.

Da Su Qin in die Tinte geriet, wurde er auch zu Hause abfällig behandelt: Die Eltern redeten nicht mit ihm, seine Frau warf ihm keinen Blick zu und seine Schwägerin las ihm die Leviten, als Su Qin sie bat, etwas für ihn zu kochen. Su Qin hielt auf seinen Ruf und begann Kriegskunst zu studieren. Er war so fleißig, dass er abends oft sehr spät einschlafen ging. Jedes Mal als er müde war, stach er sich mit einer Ahle in die Beine, um die Bettschwere zu beseitigen. Daher kommt das chinesische Sprichwort „sich mit einer Ahle in die Beine stechen".

Nachdem Su Qin die Lage der verschiedenen Fürstentümer studiert hatte, war er darauf gekommen, die anderen 6 Mächte zur Akzeptierung der Politik über Zusammenschluss beim Kampf gegen Qin zu überreden. Er hatte zuerst die Türstentümer Yan und Zhao überredet und dann die 6 Mächte dazu bewegt, ein Bündnis mit dem Reichtum Chu an der Spitze zu bilden. Schließlich wurde Su Qin Generalstabschef der Alliierten-Truppen. Als das Fürstentum Qin dies erfuhr, traute es sich nicht mehr, die anderen 6 Mächte zu attackieren. Die Pattsituation dauerte 15 Jahre. Schließlich wurde China vom Qin-Kaiser Qin Shi Huang Di vereinigt.

Als Generalstabschef der Alliierten-Truppen hatte Su Qin eine hohe gesellschaftliche Position in den 6 Ländern. Er machte einst eine Dienstreise in seiner Heimat und wurde von den Beamten der Lokalregierung feierlich begrüßt. Auch die Eltern standen früh auf und warteten auf ihn, und seine Frau stand beiseite und traute sich nicht, auf ihn zu blicken. Selbst seine Schwägerin handelte Su Qin mit vollem Respekt. So fragte Su Qin, "Schwägerin, wieso hast du dich so verändert? Früher hieltest du nichts von mir, aber nun benimmst du dich so ehrfurchtsvoll". Die Schwägerin antwortete, "Sie sind nun ein hoher Beamte. Ich traue mich nicht, Sie wie früher zu behandeln". Su Qin war tief gerührt und sagte, "wenn man arm ist, wird er auch von den Eltern nicht für voll genommen. Aber wenn man reich ist, haben auch die Verwandten Angst vor ihm. Es ist kein Wunder, dass man Wert auf Macht und Reichtum legt".

Mit dem Sprichwort "Erst herablassend, dann ganz ehrfurchtsvoll" sind der kriecherische Mensch oder das folgewidrige Sozialverhalten gemeint.

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