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Die Legende über Geser-Khan

Die Legende über Geser-Khan gilt als das längste Heldenepos der Welt. Bis heute gibt es Hunderte volkstümliche Künstler, die in den chinesischen autonomen Gebieten Tibet, Innere Mongolei und der Provinz Qinghai Geschichten über die großen Leistungen des Geser-Khans verbreiten.

Die Legende über Geser-Khan ist ungefähr zwischen 200 v. Chr. und 600 n. Chr. entstanden und wurde in den folgenden Jahrhunderten durch volkstümliche Künstler mündlich tradiert und sprachlich und inhaltlich ständig bereichert. Anfang des 12. Jahrhunderts n. Chr. wurde das Heldenepos über Geser-Khan vervollkommnet und ist seitdem in den tibetischen Gebieten weit verbreitet.

Die Legende des Geser-Khans erzählt, dass vor langer, langer Zeit Tibet von verschiedensten Katastrophen heimgesucht wurde. Überall herrschten Geister und Dämonen und die Bevölkerung lebte in Not und Elend. Der Guanyin-Bodhisattwa bat den Buddha, einen Himmelsgott zur Beseitigung der Dämonen auf die Erde zu schicken. Der Gott Tzubagawa stieg vom Himmel auf die Erde herunter und wurde zum Geser-Khan. Er war ein halbmenschlicher, halbgöttlicher Held und verfügte über außergewöhnliche Kräfte und Fähigkeiten. Geser-Khan tötete mit Hilfe seiner magischen Fähigkeiten zahlreiche Geister und Dämonen und unternahm nach der Thronbesteigung weitere Feldzüge. Nach der Vernichtung aller irdischen Geister und Dämonen kehrte König Gesar in den Himmel zurück, womit das großartige Epos "Die Legende über Geser-Khan" endet. Das Epos ist sehr monumental. Betrachtet man alleine die gegenwärtige Sammlung, so besteht das Epos aus mehr als 120 Teilen mit über einer Million Verszeilen und über 20 Millionen Schriftzeichen. Damit gilt es weltweit als das längste Epos und ist sogar länger als die Gesamtsumme der fünf übrigen bekannten Epen der Welt.

Zahlreiche Motive des Epos über König Gesar stammen aus Volksliedern, Mythen und Geschichten und mehrere hundert Figuren sind diesen volkstümlichen Überlieferungen entnommen. Egal ob Held oder Tyrann, Mann oder Frau, alt oder jung, alle sind individuell und charakteristisch beschrieben. Sprachlich bemerkenswert ist, dass in dem Epos unzählbare tibetische Sprichwörter gebraucht werden und zahlreiche umgangssprachliche Wendungen die Erzählung lebendig und spannend machen.

Als kostbares Kulturerbe erregt die Bearbeitung, die Übersetzung und die verschiedenen Veröffentlichung des Epos über die Legende des Geser-Khans große Aufmerksamkeit von Seiten der chinesischen Regierung. 2002 fanden in China vielfältige Aktivitäten zum 1000-jährigen Jubiläum des Geser-Epos statt. Zur Zeit beschäftigen sich zahlreiche Experten an über zehn Hochschulen und Instituten in ganz China speziell mit der Erforschung dieses Epos.

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