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Die Xia-Dynastie

Die Xia-Dynastie gilt als die erste Dynastie in der chinesischen Geschichte. Ihre Regierungsperiode dauerte etwa vom 21. bis zum 16. Jahrhundert v. Chr.. Innerhalb der rund 500 Jahre dauernden Herrschaft regierten insgesamt 17 Könige aus 14 Generationen. Das Herrschaftsgebiet der Xia-Dynastie lag im Südteil der heutigen Provinz Shanxi und Westteil der Provinz Henan.

Der Gründer der Xia-Dynastie, Da Yu, war ein historischer Held, der den Überlieferungen nach die Unterstützung aller Stämme gewann, weil er die Überschwemmungen am Gelben Fluss erfolgreich eindämmte. Die Gründung der Xia-Dynastie kennzeichnete den langen Übergang der Urgesellschaft zur Gesellschaft mit Privateigentum. Damit trat China in die Sklavenhalter-Gesellschaft ein.

In letzten Jahren der Xia-Dynastie stürzte die Politik ins Chaos und die Klassenwidersprüche spitzten sich immer weiter zu. Besonders der letzte König der Xia-Dynastie, Jie, führte nach dessen Inthronisierung ein parasitäres und maßlos verschwenderisches Luxusdasein. Er trank tagsüber Wein mit seiner Konkubine Mei Xi und strebte stets nach Vergnügen. Wenn seine Minister ihm gute Vorschläge unterbreiteten, tötete er diese guten Beamten. Deshalb verschworen sich die Fürsten der Xia-Dynastie allmählich gegen diesen Tyrannen. Einer der Fürsten, Shang, unternahm einen Feldzug gegen die Xia-Dynastie und besiegte schließlich die Truppen von Jie. Jie flüchtete und starb in Nanchao, womit die Xia-Dynastie beendet wurde.

Aufgrund der fehlenden Dokumente und Materialien aus der Xia-Dynastie wird unter Historikern die Existenz der Xia-Dynastie bezweifelt. Die Herrscher der Xia-Dynastie werden allerdings im bekannten chinesischen Geschichtswerk, dem Shiji, klar aufgezählt, daher hoffen die Archäologen auch, dass durch archäologische Forschungen materielle Artefakte der Xia-Dynastie gefunden werden, um die Geschichte dieser Dynastie genauer belegen zu können. 1959 begannen chinesische Archäologen die "Xia-Relikte" zu untersuchen und leiteten damit umfangreiche Forschungen zur Xia-Kultur ein. Mittlerweile sind die meisten Experten der Ansicht, die nach den Erlitou-Ruinen in Yanshi in der Provinz Henan benannte "Erlitou-Kultur" bilde den Kern der Xia-Kultur. Diese Kultur bestand laut Schätzungen um 1900 v. Chr., also innerhalb der Regierungszeit der Xia-Dynastie. Zur Zeit gibt es zwar keine direkten Beweise, dass sie mit der Xia-Kultur gleichzusetzen ist, aber die reichen archäologischen Funde unterstützen die Forschungen bezüglich der Xia-Dynastie tatkräftig.

Zu den aus den Erlitou-Ruinen ausgegrabenen Handwerkswerkzeugen gehören hauptsächlich Steingeräte und Geräte aus Knochen, Horn und aus Schalen von Süßwassermuscheln. Zudem sind Spuren der landwirtschaftlichen Arbeit in Form von hölzernen Pflügen gefunden worden. Damals bestellten die Menschen mit diesen primitiven Werkzeugen die Felder. Bis jetzt wurden noch keine großen Bronzegeräte unter den Artefakten der Xia-Dynastie gefunden. Allerdings haben die Archäologen bereits in den Erlitou-Ruinen Werkzeuge, Waffen und Gefäße aus Bronze ausgegraben, darunter befanden sich auch Messer, Ahlen, Dechsel, Meißel, Pfeilspitzen, Hiebäxte und dreibeinige Bronzegefäße. Gleichzeitig wurden auch Artefakte aus gegossenem Kupfer gefunden, wobei Tongussform, Kupferkrume und zerbrochene Blätter der Tiegel ausgegraben wurden. Darüber hinaus fand man zahlreiche Jadewaren auf hohem technologischem Niveau, mit Türkis eingelegte Schmuckgegenstände und Musikinstrumente wie die Stein-Qing. Daraus wird ersichtlich, dass die Technologie und die Arbeitsteilung schon einen ziemlichen Fortschritt in der Entwicklung darstellten.

Bemerkenswert unter den alten Dokumenten ist der Xia-Kalender. Er ist in "Xia Xiao Zheng" in "Da Dai Li Ji" aufgezeichnet. Demnach konnten die Menschen der Xia-Zeit nach der Position der Deichsel des Großen Bären auf dessen Kreisbahn die verschiedenen Monate bestimmen. Damit gilt der Xia-Kalender als der frühste Kalender Chinas. In dem Kalender wurden Informationen über die Sternbilder der 12 Monate, die klimatischen Verhältnisse und die Umweltsituation sowie über die empfohlenen landwirtschaftlichen bzw. politischen Angelegenheiten zu jedem Monat aufgezeichnet. In einem gewissen Maß spiegelt er das Entwicklungsniveau der landwirtschaftlichen Produktion in der Xia-Dynastie wider und die wertvollen wissenschaftlichen Erkenntnisse des alten China sind in ihm erhalten.

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