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Das traditionelle chinesische Spielzeug Diabolo
   2005-11-22 10:00:54    cri
F: Sag mal, Xu Wei, was hast Du denn da für ein Ding mitgebracht.

M: Na ja, ich dachte, das wäre mal was für unsere Sendung. Das ist nämlich in China sehr populär.

F: Das macht richtig Geräusche!

M: Ja, und je nach Größe sind die Geräusche verschieden. Also das ist ein Diabolo, eigentlich ein traditionelles Kinderspielzeug in China. Das gab es hier schon lange vor Fernsehgeräten, Internet und Computerspielen.

F: Es hat die Form einer Sanduhr, ist aus Holz, und was hast Du da in der Hand.

M: Na, das sind zwei Stöcke, die mit einer Schnur verbunden sind. Nun setze ich das Diabolo auf die Schnur und versetze das Diabolo in schnelle Rotation. Wenn es sich dann schnell um die eigene Achse dreht, kann ich es in die Höhe schnellen lassen, um es danach wieder aufzufangen.

F: Hey, Du bist richtig gut darin. Aber wie entsteht eigentlich das Geräusch?

M: Das kommt von den Pfeifen an beiden Enden des Diabolos. Wenn das Diabolo rotiert, wird Luft durch die Pfeifen gepresst, und dann entsteht das Geräusch.

M: übrigens wurden Diabolos früher aus Bambus hergestellt. Heutzutage aber gibt es Diabolo aus Holz, Plastik, Gummi und auch aus Fiberglas. Zudem variiert die Größe des Diabolos. Dabei misst das größte Diabolo einen Durchmesser von 1,2 Meter, und das kleinste hat einen Durchmesser wie die Ein-Euro-Münze.

F: Was? So klein! Funktioniert denn so ein kleines Diabolo überhaupt?

M: Ja, und ob! Natürlich muss man dieses kleines Diabolo mit einer dünnen Schnur zwischen zwei Zahnstochern zum Rotieren bringen.

F: Wirklich interessant. Aber Du sagtest vorhin, dass das Diabolo ein traditionelles Spielzeug ist. Wie lange gibt es denn das Diabolo schon?

M: Ja, das habe ich vor kurzem Liu Zhenyu, den Vize-Direktor des Diabolo-Vereins in Beijing, gefragt:

"Vom Hörensagen weiß man, dass das Diabolo rund 2200 Jahre alt ist. Bereits zur Zeit der Frühlings- und Herbstperiode war das Spiel mit dem Diabolo Kaiserhof und bei Edelleuten sehr gefragt. Immer mehr wurde das Spielzeug aber auch beim einfachen Volk populär. In Büchern der Ming-Dynastie finden sich Aufzeichnungen über Herstellungsverfahren und Spielweisen des Diabolos. Das war vor 600 Jahren. Später wurde das Diabolospiel auf die Bühne gebracht und fand auch im Ausland Anklang. Mehrmals haben Künstler mit dem Diabolo beim Französischen Akrobatikfest einen ersten Preis gewonnen."

F: Aber das heißt, dass das Diabolo schon lange kein Spielzeug für Kinder mehr ist.

M: Stimmt. Seit langem nutzen es auch erwachsene Menschen zur Körperertüchtigung. Und mal ehrlich, auch in Erwachsenen ist ja auch ein gewisser Spieltrieb. Und schon früh am Morgen kannst Du in Parks Menschen mit dem Diabolo spielen sehen.

F: Also, ist das Diabolo auch ein Sportgerät?

M: Genau! Der Direktor des Diabolovereins in Beijing, Li Kuanjiang, sagte mir dazu:

"Das Diabolospielen fördert die Stärkung des Körpers und die Heilung von Krankheiten. Zudem hilft es gegen Verspannungen der Schultern und Halswirbel. Beim Spielen muss man den ganzen Körper in Einklang bringen. Dabei werden die verschiedenen Gelenke gut trainiert und der Blutkreislauf angeregt. Das Diabolospiel fördert die Konzentrationsfähigkeit und auch die Sehkraft. Und man kann dadurch abnehmen."

F: Ach, abnehmen also auch! Vielleicht solllte ich es auch probieren.

M: Du brauchst doch nun wirklich nicht abnehmen! Aber das Diabolo-Spielen macht Spaß. Deshalb solltest Du es mal probieren. Übrigens spielen auch viele alte Menschen mit dem Diabolo. Ich habe im Park Frau Wang Shufang getroffen. Sie erzählte mir, dass sie bereits über drei Jahre Diabolo spielt:

"Seitdem ich Rentnerin bin, spiele ich Diabolo. Ich mag es sehr. Es ist gut für die Schultern, Hüfte und Beine. Jeden Morgen gehe ich zum Diabolospielen, denn dabei fühle ich mich jünger."

F: Das scheint wirklich viel Spaß zu machen. Und gar nicht eintönig, wie ich zuerst dachte.

M: Ja, deshalb gefällt es auch vielen Jugendlichen, so wie dem Oberschüler Liu Wei:

"Ich bin 15 Jahre alt. Vor zwei Jahren habe ich das Diabolospielen in einem Park gelernt. Seit dem spiele ich es, und es gefällt mir sehr. In meiner Freizeit spiele ich oft Diabolo."

F: Aber sag mal, ist es eigentlich schwer, Diabolo zu spielen?

M: Nein überhaupt nicht. Du kannst dir vorstellen, wie leicht es ist, mit einer Schnur einen sanduhrförmigen Körper in Rotation zu versetzen. Schwieriger wird es aber, wenn man die verschiedene Spielarten beherrschen will.

F: Da gibt es bestimmt richtige Profis!

M: Ja, natürlich. Einer ist zum Beispiel der Vize-Direktor des Diabolo-Vereins, Liu Zhenyu. Er spielt seit 6 Jahren Diabolo. Anfang dieses Jahres war er mit einer Delegation in London und hat dort eine Vorführung des Diabolospiels gegeben. Er hat mir erzählt, dass die Leute dort sehr neugierig darauf waren.

F: Das kann ich mir gut vorstellen. Wenn es so viele Menschen hier in China begeistert, dann sind es doch sicher auch die Menschen im Ausland.

M: Ja. deshalb hat sich der Beijinger Verein das Ziel gesetzt, das Diabolospielen auf der ganzen Welt zu verbreiten, so sagte es mir der Vize-Direktor des Spielzeugvereins, Wang Zhenrong:

"Wir wollen für die Eröffnungs- oder Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele 2008 in Beijing eine Vorführung mit 1000 Diabolospielern organisieren. Wenn unsere Vorstellungen Wirklichkeit werden, könnte die ganze Welt das chinesische Diabolospiel kennen lernen. Das Diabolospiel ist doch nicht nur Spielzeug oder Sport. Sondern es zeigt auch das elegante Auftreten und die Vitalität der Chinesen."

F: Ach! Das mit der Diabolo-Vorführung bei den Olympischen Spielen ist wirklich eine clevere Idee. Vielleicht sollte ich schon mal anfangen zu üben. Vielleicht kann ich ja dann daran teilnehmen.

M: Na dann viel Erfolg.

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