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Drache Chinas
   2005-10-31 16:06:05    cri
M: In der alten chinesischen Mythologie ist der Drache gewissermaßen die Personifizierung des Yang, des männlichen Prinzips. Folglich verkörpert der Drache bei den alten Chinesen die "edelsten männlichen Tugenden": Majestätisches Gehabe, Kraft, Mut, Aktivität, Licht, Bewegung und Befruchtung. Wussten Sie, dass der chinesische Drache aus neun Tieren zusammengesetzt ist? In alten chinesischen Folianten wird der Drache üblicherweise mit Pferdekopf, Schlangenschwanz und Flügeln dargestellt. Die chinesische Überlieferung spricht auch von den "neun Ähnlichkeiten" des Drachen: Seine Hörner ähneln dem Geweih des Hirsches, der Kopf dem des Pferdes, die Augen denen eines Dämonen, die Ohren denen des Ochsen, der Hals gleicht dem Körper einer Schlange, der Unterleib der einer großen Muschel, seine Schuppen ähneln denen des Karpfens, die Klauen denen des Adlers und seine Fußsohlen denen des Tigers.

F: Obwohl meist mit Flügeln dargestellt und damit dem luftigen Element verbunden, werden Drachen auch dem Wasser zugeordnet. Das ist sozusagen die irdische Spielart der chinesischen Drachen. Darüber rangieren die kaiserlichen und zuoberst die himmlischen Drachen. Die irdischen Drachen beherrschen das Wasser und bestimmen den Lauf der Flüsse und Ströme. Darüber hinaus gilt der Drache in der chinesischen Mythologie auch als Schutzgott und Beherrscher des Meeres. Die chinesische Mythologie erzählt von fünf Seedrachen-Königen, die in prunkvollen Palästen auf dem Meeresgrund hausen und ausschließlich Perlen und Opale speisen. Der Oberste von ihnen thront in der Mitte, die anderen sitzen sternförmig um ihn herum, und zwar genau nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet.

M: In China symbolisiert der Drache auch den Kaiser. Deshalb sagt man den vom Drachen geprägten Menschen auch Großmut und enormes Verantwortungsbewusstsein nach. Liebe Hörer, Sie haben vielleicht schon gehört, dass die Chinesen "Nachkommen des Drachen" genannt werden, was auf uralte Mythen und Legenden zurückzuführen ist. Einer Legende zufolge hatte der Gelbe Kaiser, auf Chinesisch Huangdi, vor der Einigung des Reiches den Bären als das Stammessymbol. Die Legende besagt, dass der Gelbe Kaiser, nachdem er Chiyou besiegt und China vereinigt hatte, auf das vorherige Totem, den Bären, verzichtete und ein neues Stammessymbol einführte, um die angeschlossenen Stämme zu beruhigen. Das neue Totem war der Drache, der aus dem Kopf eines Bären und dem Körper eines anderen Totemtieres, der Schlange, besteht. Der Drache gilt also als Verbindung der Stammessymbole der väterlichen und der mütterlichen Ahnenlinie des Gelben Kaisers. Die Gestalt des Drachen symbolisiert somit sowohl die Geschichte der Entwicklung der chinesischen Nation als auch den Prozess der Integration aller Nationalitäten.

F: Später erscheint die Gestalt des Drachen als Symbol der chinesischen Nation als Muster in sämtlichen Ornamenten, und das Schriftzeichen für "Drache" etabliert sich allmählich. Schon die Inschriften der Orakelknochen aus der Shang-Dynastie vor 3500 Jahren zeigen das Schriftzeichen "Drache". Auf antiken Keramiksplittern sind ebenfalls Drachenmuster zu finden. Vor kurzem haben Archäologen unter den alten Chahai-Relikten aus Fuxin in der nordostchinesischen Provinz Liaoning zwei Keramikscherben mit Drachenornamenten ausgegraben. Eines zeigt einen fliegenden Drachen, die andere Scherbe einen eingerollten Drachen. Die Zeichnungen sind sehr lebendig und sogar die Schuppen der Drachen sind klar zu erkennen.

M: Der Drache ist zum Symboltier der Ahnen der chinesischen Nation geworden und die chinesische Nation ist eng mit ihm verbunden. Es entstanden Legenden über Zeugungen durch Himmelsdrachen. Demnach wurde Yandi von einer Frau namens Deng geboren, die durch einen Himmelsdrachen berührt wurde. Der Gelbe Kaiser wurde durch den Drachen Beidou gezeugt und von Fubao geboren, und Yao ist der Nachkomme von Qingdu und dem Drachen Chilong. Weil die Urahnen der chinesischen Nation laut der Legenden von Himmelsdrachen abstammen, gelten die Nachfahren der chinesischen Nation als "Nachkommen des Drachen".

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