10-jähriges Mädchen durch Qiongzhou-Strasse geschwommen
2005-10-31 15:56:36
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B: Am Nachmittag des 18. August ist die 10-jährige Wang Yiyan durch die fast 22 Kilometer breite Meeresstrasse von Qiongzhou geschwommen, die die Inselprovinz Hainan von der Festlandsküste der südchinesischen Provinz Guangdong trennt. Für die exakt 21 Kilometer und 8 Meter brauchte die Schülerin aus Beijing 10 Stunden und 6 Minuten. Die 10-jährige Wang Yiyan ist damit die jüngste Schwimmerin, die jemals die Qiongzhou-Straße überquert hat. Wang Yiyan hatte sich im Mai mit ihrer Trainerin 10 Tage lang an der Qiongzhou-Straße auf die Überquerung vorbereitet. Im Juli fuhr sie dann erneut an die Küste, um den Rekordversuch zu starten, musste dann aber wegen eines tropischen Sturmes wieder nach Beijing zurückfahren. Bereits im vergangenen Jahr hatte Wang Yiyan versucht, über die Qiongzhou-Straße zu schwimmen, hatte aber nach Berührung mit einer Qualle aufgeben müssen. Wer ist nun die 10-jährige Wang Yiyan, die innerhalb von 2 Jahren zwei Mal das Meer an der südchinesischen Küste herausgefordert und in diesem Jahr bezwungen hat? Unsere Kollegin Chen Yan berichtet über die Schwimmerin und ihren Rekord: C: Am 18. August 2003 um 6 Uhr früh begann Wang Yiyan unter dem Schutz von 4 Schwimmbegleitern aus der Gemeinde Haian im Kreis Xuwen mit ihrem Versuch, die Qiongzhou-Straße zu durchschwimmen. Die Startzeit war sorgfältig gewählt, damit Wang Yiyan vor Einbruch der Dunkelheit die Küste der Insel erreichen konnte. Die vier Schwimmbegleiter bildeten dabei eine Sicherheitswand, um zu verhindern, dass Wang Yiyan erneut durch Quallen von ihrem Vorhaben abgebracht wurde. Wang Yiyan trug einen speziellen Badeanzug, den ihr Vater Wang Yi selbst aus Spezialstoff genäht hatte. Dieses Spezialschwimmtrikot bewährte sich, sodass Wang Yiyan tatsächlich von Quallen verschont blieb, während ihre 4 Schwimmbegleiter gelegentliche unliebsame Begegnungen mit den Nesseltieren hatten. Während des 10-stündigen Schwimmens von Küste zu Küste hatte Wang Yiyan 4 Malzeiten. Die Mitarbeiter fütterten sie dabei mit Energietabletten, Milch und Getränken. Darüber hinaus musste Wang Yiyan nach Kompass schwimmen und gelegentlich die Richtung korrigieren, damit sie nicht zu weit vom Kurs abkam. Fünf Minuten nach 16 Uhr erreichte Wang Yiyan die Insel Hainan - sie kam den Strand von Meilisha in der zur Stadt Haikou gehörenden Ortschaft Baishamen. Bald würde sie wieder festen Boden unter den Füßen haben, und erschöpft und glücklich wusste Wang Yiyan, dass sie es diesmal geschafft hatte. Dabei legte sie die letzten Meter zum Strand nicht mehr allein mit ihren vier Schwimmbegleitern zurück - Inselbewohner waren mit Booten hinaus gefahren, um die Schwimmerin zu empfangen. Und im Endspurt sprangen mehrere Mitarbeiter und ein Vize-Bürgermeister von Haikou vom Schiff ins Wasser, um mit Wang Yiyan zu schwimmen und um sie für die letzten Meter zu ermuntern. Seit Anfang des Jahres hatte Wang Yiyan an der Schwimmsportschule von Haidian geübt, und Li Xiaona, ihre Trainerin in der Schule, schrieb den Erfolg von Wang Yiyan ihrer großen Willensstärke und psychologischen Kraft und natürlich intensivem Schwimmtraining zu. Wang Yiyan habe beim Training niemals geklagt. Dies habe ihr auch als Trainerin die Arbeit erleichtert, so Li Xiaona. Dabei sei eigentlich das alltägliche Training noch schwerer als das Schwimmen über die Qiongzhou-Straße, weil dem harten Training der Reiz eines solchen rekordverdächtigen Vorhabens fehle. Absolviert werden müsse es aber trotzdem. Besonders samstags und sonntags müsse man sehr lange schwimmen, und einmal sei Wang Yiyan mehr als 10 Stunden im Wasser geschwommen, was sehr fad und langweilig sei. Aber Wang Yiyan habe auch bei solchen Gelegenheiten nie gesagt, dass sie nicht mehr schwimmen wollte. Deshalb seien alle voller Zuversicht gewesen, dass Wang Yiyan es letztlich schaffen würde. Li Xiaona meint zudem, dass Wang Yiyan ein sehr kluges Mädchen ist - klüger und erfahrener als viele andere Kinder in diesem Alter. Wang Yiyan sei ausgemacht pfiffig und könne viele Dinge selbst erledigen, für die andere Kinder noch dauernd Hilfe brauchen. Wang Yiyan merke sogar, wenn die Erwachsenen etwas vergessen haben, und das sage sie ihnen dann auch. Sie wisse also ganz genau, was sie wolle und wie sie es anstellen müsse. Und sie verstehe sofort, wenn ihr Erwachsene etwas erklären oder sagen. Kurzum, um diese 10-Jährige bräuchten sich die Erwachsenen nicht allzu viele Sorgen zu machen, so die Trainerin. Auch der Vater ist natürlich stolz auf seine Tochter, macht aber nicht viel Aufhebens darum. Den Erfolg seiner Tochter sieht der Vater Wang Yi ganz gelassen. Schon mit 3 Jahren hatte Wang Yiyan begonnen, zu schwimmen. Auch daran fand der Vater nichts besonderes. Dies entspreche eben dem Charakter seiner Tochter. In seinen Augen ist Wang Yiyan immer lustig und kommt bei allen Leuten gut an und mit allen Leuten gut aus. Auch für die Zukunft seiner Tochter ist Wang Yi zuversichtlich. Er meint, Wang Yiyan sei sehr beharrlich, und da sie ihr möglichstes tue, wenn sie eine Sache einmal angefangen habe, dann wäre sicher auch künftig alles klappen ? sei es für den Rest der Schulzeit, sei es später im Studium, sei es im Sport. Die Schuldirektorin Yin Chao meint, dass Wang Yiyan jetzt an ihrer Grundschule sehr bekannt und populär sei, nachdem sie im vergangenen Jahr schon versucht hatte, die Qiongzhou-Straße zu durchschwimmen. Dieses Mädchen könne also schwere Herausforderungen annehmen und mit Rückschlägen umgehen. Trotz der schweren Schwimmübungen hat Wang Yiyan den Schulunterricht nicht versäumt. Das sei nicht leicht für ein 10jähriges Mädchen, so die Direktorin der Grundschule. Über die Zukunft seiner Tochter Wang Yiyan und die Frage, ob sie später Sportlerin oder etwas anderes wird, macht sich Vater Wang Yi jetzt noch keine allzu detaillierten Gedanken. Und da Wang Yiyan nicht extrem schnell schwimme, könne sie sich zur Abwechslung ja mal auf Langstreckenschwimmen spezialisieren. OK, wie sagen manche Sportler bei so etwas - "schaun mer mal". Also, Qiu Jing und Lu Ming, soweit mein Bericht, und damit habt Ihr wieder das Wort. A: Vielen Dank, Chen Yan. B: Ja, Dank auch von mir. Sag mal, Lu Ming, dies kleine Wang Yiyan ist doch eigentlich ganz groß, oder? A: Genau, und von ihrer Ausdauer und ihrer Beharrlichkeit können wir uns eine Scheibe abschneiden. Stell dir mal vor, 10 Stunden im Wasser, und selbst wenn das Wasser im Süden ja nicht so kalt ist, aber denk mal an, dafür gibt's dann Taifune und Qualle und so was - nee...