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Xi Jinpings Zukunftspläne eröffnen Kooperationspotenzial mit Deutschland
  2017-10-20 10:27:24  CRI

China plant in seinen langfristigen Szenarien auch einen steigenden Anteil an Wertschöpfung im Inland zu erzielen – warum nicht gemeinsam mit deutschen Partnern?

Die entgegen mancher westlicher Prognosen erstaunlich gute wirtschaftliche Lage gibt der Kommunistischen Partei (KP) Chinas Luft, um ihr Reformprogramm weiter erfolgreich umzusetzen. Präsident Xi Jinping hat auf dem Parteitag mit knapp 2.300 Delegierten der KP Chinas die wesentlichen Eckpunkte für eine Reihe von Zukunftsplänen dargestellt. Sie beinhalten eine Mischung aus staatlicher Steuerung bei deutlichen Deregulierungen, um China zu einem führenden Hightech-Land zu machen. Xi forderte auf, „aktiv den Prozess der wirtschaftlichen Globalisierung mitzugestalten und voranzutreiben, um die nach außen geöffnete Wirtschaft auf ein höheres Niveau zu bringen". Die Politik der offenen Grenzen und Kooperation wird weiter gestärkt!

Die chinesische Wirtschaft ist in den ersten neun Monaten des Jahres immens gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt legte um 6,9 Prozent zu, wie das Nationale Statistikamt in Beijing am Donnerstag mitteilte. Die Veröffentlichung der Quartalsdaten erfolgte turnusgemäß an diesem Tag, fiel aber passend mit dem Beginn des Parteitags zusammen, auf dem die Delegierten über den künftigen Kurs der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt debattieren.

Das aktuell hohe Wachstum ist Ausdruck der zielorientierten klaren Politik der vergangenen Jahre: Die Partei hat eine Reihe von Wirtschaftszweigen gezielt fördern lassen, um das Wachstum hochzuhalten. Dem Land ist es gelungen, Überkapazitäten in Branchen wie Kohle, Stahl und Beton abzubauen und in neue Bereiche der volkswirtschaftlichen Entwicklung zu investieren. „Die Qualität und die Effizienz des Wachstums haben sich in bemerkenswertem Maße erhöht", stellte dementsprechend auch das Statistikamt fest. Übrigens bleibt die Kreditvergabe auch weiterhin auf einem hohen Niveau.

Der chinesische Präsident hat zudem eine Vision für Chinas Entwicklung bis zum Jahr 2049 umrissen. Die langfristige Natur dieses Plans ist bemerkenswert. Bisher hat sich kein Parteichef auf einen so weitreichenden Ausblick festgelegt. Xis Ansatz ist zweistufig: Bis 2035 soll China zum Innovationsführer in allen wichtigen Technikbranchen aufsteigen. Wichtige Themen sind für die Partei Rechtssicherheit, Umweltschutz, und die Bedürfnisse der wachsenden Mittelklasse. Im nächsten Fünfzehnjahreszeitraum von 2035 bis 2049 soll China dann „modern, stark und wohlhabend" werden – sprich: auf dem heutigen Niveau von USA und EU, nur besser.

Für die deutsche Wirtschaft sind das aus meiner Perspektive wirklich ausgesprochen gute Nachrichten. Chinas unverminderte wirtschaftliche und gesellschaftliche Vitalität ist außerordentlich positiv. Immerhin schlummern hier erhebliche gemeinsame Investitionspotenziale. Das Land hat einen ehrgeizigen Entwicklungsplan und die notwendigen finanziellen, technologischen und mittlerweile auch personellen Ressourcen, diesen auch zu verwirklichen. Gerade die Themen, die Präsident Xi anspricht, lassen auf eine gute Zusammenarbeit hoffen. Umweltschutz, ein hoher Lebensstandard der Mittelklasse, die Entwicklung der Gesundheitsversorgung, Mobilität, Robotik – hier hat Deutschland viel zu bieten. Die Frage ist, inwieweit deutsche Partner künftig vom chinesischen Markt profitieren können.

Ich glaube schon, dass die Zeit für eine noch engere Kooperation zwischen chinesischen und deutschen Unternehmen gekommen ist. Kooperation, die ein stärkeres gemeinsames Engagement von deutschen und chinesischen Partnern auf Augenhöhe zum Ziel haben sollte, also Kooperationen auch im Sinne eines wirklichen Zusammenarbeitens auf beiden Märkten bzw. gemeinsam auf Drittmärkten. Dieses Zeitfenster wird nach meiner Einschätzung maximal zwei Parteitagszeiträume umfassen. Warum sollten wir Unternehmer, bei allen Schwierigkeiten die sich dabei abzeichnen werden, uns nicht finden und gemeinsam an neuen Produkten und Dienstleistungen sowie einer echten demokratischen Kooperationskultur arbeiten. Natürlich bedarf das einer neuen Lernkultur, neuen Tools und Techniken, um Projekte erfolgreich länder-, kultur- und sprachübergreifend zu entwickeln.

Übrigens: Als größte Herausforderung nannte Präsident Xi auf dem Parteitag den Unterschied zwischen der heutigen Realität und den gewachsenen Ansprüchen der Chinesen an ein „schönes und besseres Leben". China soll ein sauberes und ordentliches Land mit einem funktionierenden Sozialsystem werden.

Themen also, für die Deutschland immer noch in China als Vorbild gilt.

Autor: Wolfram Löbnitz

Vizepräsident der Zonssen GmbH, China-Experte

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