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"Hong Qi Qu" – Der "rote" Kanal
  2013-02-16 10:35:08  cri
Aus Not hat das Volk vom Kreis Lin einst ganze Berge versetzt. Heute ist sein „Roter-Fahne-Kanal" ein Touristenort von ganz besonderem Geist.

In China lebte einst ein Greis namens Yu Gong, dessen Haus durch zwei Berge völlig von der Außenwelt abgeschnitten war. Eines Tages fasste Yu den wahnwitzigen Entschluss, die beiden natürlichen Hindernisse zusammen mit seinen Söhnen Stein um Stein abzutragen. Ein Unterfangen, das ihnen von den anderen Dorfbewohnern nur Hohn und Spott eintrug. Die Götter hingegen waren vom unbändigen Willen der Yus so beeindruckt, dass sie zwei Unsterbliche auf die Erde entsandten, um die Berge für sie aus dem Weg zu räumen.

Yu Gong ist selbstverständlich nur eine Figur aus der chinesischen Mythologie. Trotzdem ist sein Name auch heute noch fast jedem Chinesen ein Begriff. Ganz anders die Bevölkerung aus dem Kreis Lin im Nordosten der Provinz Henan. Obwohl sie in den 1960er Jahren im wahrsten Sinne des Wortes ganze Berge versetzt hat, erinnert sich heute höchstens noch die ältere Generation an ihr Jahrhundertbauwerk, den „Rote-Fahne-Kanal". Der sogenannte „Hong Qi Qu" zählt mit einer Gesamtlänge von 1.500 Kilometern zu den größten Bewässerungsprojekten in der Geschichte Chinas.

Land der Dürre

Bis zum Bau des auch ehrfürchtig als „Große Mauer des Wassers" bezeichneten „Rote-Fahne-Kanals" wurde der gebirgige Kreis Lin regelmäßig von Dürrekatastrophen heimgesucht. Allein zwischen 1436 und 1949 sind nicht weniger als einhundert Dürren überliefert. Besonders schlimm war die Situation in den Jahren 1876 bis 1878, als 70 Prozent der Bevölkerung verhungerten. Vereinzelt soll es in dieser Zeit sogar zu Kannibalismus gekommen sein.

Ende der 1950er Jahre hatte die Kreisregierung genug vom chronischen Wassermangel. Ihr Plan von damals hört sich auch heute noch genauso verrückt an: der Bau eines Bewässerungskanals quer durch das unwegsame Taihang-Gebirge zum 71 Kilometer entfernten Zhang-Fluss in der Nachbarprovinz Shanxi.

"Rotes" Wunder

Im Jahr 1960 wurde mit dem von vielen Ingenieuren für unmöglich gehaltenen Mammutprojekt begonnen. In weniger als zehn Jahren hoben nach offizieller Darstellung mehrere zehntausend Arbeiter in schier unglaublicher Handarbeit ohne Zugtiere und schweres Gerät ein Netzwerk von Kanälen aus, das Premier Zhou Enlai nach seiner Fertigstellung zusammen mit der Nanjinger Jangtse-Brücke als „eines von zwei Wundern" des neuen China bezeichnete.


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Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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