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Geheimnisse der Fruchtfliegen
   2006-09-22 08:50:09    cri
Wenn Sie Fruchtfliegen in Ihrer Wohnung bemerken, wissen Sie sofort, dass irgendwo Obst herumsteht, das nicht mehr allzu frisch ist. Sie werden mit auf Jagd nach den kleinen Plagegeistern gehen und das verdorbene Obst beseitigen. Doch für einige Wissenschaftler sind diese kleinen Fruchtfliegen mit dem wissenschaftlichen Namen Drosophila die Hauptdarsteller ihrer diversen Forschungen. Auf dem Forum der Nobelpreisträger 2006 in Beijing war der Fliegenforscher Prof. Liu Li vom Institut für Biologische Physik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften CAS zugegen. Sein jüngstes Forschungsergebnis über die visuelle Induktion der Fruchtfliegen erregte große Aufmerksamkeit bei allen Anwesenden und auch bei den zum Forum eingeladenen sieben Nobelpreisträgern. Sie erfahren dazu gleich mehr:

Es ist sicher nicht neu, dass man an Insekten forscht. Fruchtfliegen spielen in der Forschung quasi eine Hauptrolle, wenn es um die Geheimnisse sämtlichen Lebens geht.

Prof. Liu Li forscht seit Jahren intensiv an der Grundlage der Zellmoleküle, die sich mit der visuellen Aufnahme und Rezension beschäftigen. Durch seine Forschungsarbeit hat Prof. Liu festgestellt, dass man durch wissenschaftliche Forschungen an Fruchtfliegen in der Lage ist, induktive Schlußfolgerungen zu visuellen Reizungen zu ziehen und die visuelle Bildung zu identifizieren.

Für Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, ist es vielleicht nicht vorstellbar, dass genau die Forschungen an diesen Fruchtfliegen, deren Körperlänge nur ein oder zwei Milimeter beträgt, sieben Wissenschaftlern zu Nobelpreisen verholfen haben.

1933 hatte der amerikanische Genetiker Thomas Hunt Morgan durch Forschungen an Fruchtfliegen das berühmte Gesetz des Naturforschers Johann Gregor Mendel bewiesen. Bekannt ist Mendel auch heute noch als Begründer der Vererbungslehre, nämlich der Genetik. Morgan hatte damals die Mutation einer weißäugigen Fruchtfliege entdeckt. 1946 hatte sein Schüler Herman Muller, der später als Meister der Mutationen der Fruchtfliegen bekannt wurde, nachgewiesen, dass Röntgenstrahlen die Mutationsrate der Fruchtfliegen um das 150-fache erhöhen können. 1995 haben drei Wissenschaftler mit Fruchtfliegen die Beziehungen zwischen Genen, Nerven, Gehirn und Verhalten dargelegt. Im Jahre 2004 schließlich haben zwei amerikanische Wissenschaftler durch ihre Forschungen an Fruchtfliegen die Entstehung des Geruchssinnes entschlüsselt.

"Der Körper dieses winzigen Versuchstieres ist ein wissenschaftlicher Schatz", erklärte Professor Liu Li. In dem Gehirn der Fruchtfliege existiert kein allgemein funktionierendes Gedächtniszentrum. Im Gegensatz dazu verstecken sich in einem solchen Gehirn unterschiedliche Gedächtnispunkte in unterschiedlichen Zonen. Hinzu kommt, dass die Erinnerung an ein Bild bei Fruchtfliegen so funktioniert wie bei Menschen. Beide können sich an differenzierte Daten wie Höhe, Größe und Farben der Bilder, die sie gesehen haben, zurückerinnern. Fruchtfliegen mit roten Augen, zwei Flügeln oder auch die mit gelbbraunen Farben, besitzen erstaunlicherweise große Ähnlichkeiten mit der Menschheit. Daher ist es in vieler Hinsicht von großem Vorteil, Fruchtfliegen als Prototyp bei der Bewältigung der Krankheiten der Menschheit zu nutzen.

Prof. Liu Li erzählt uns weiter, dass das kleine Insekt zum Beispiel auch lernen kann. Manche dieser Insekten sind sehr schlau, während manche aber sehr einfältig sind. Manche Fruchtfliegen können sogar auch an Alterserscheinungen leiden. Auch Fruchtfliegen benötigen ihren Schlaf. Manchmal träumen sie auch während des Schlafes. Liebeslieder singen sie auch gerne gegenüber dem anderen Geschlecht. Manche verhalten sich sehr ungezogen. Manche besaufen sich sinnlos oder nehmen gern Rauschgift zu sich in Form gegärten Obstes.

Wie einige Nobelpreisträger, die beim Forum zugegen waren, unserem Sender bestätigten, kann die Grundlagenforschung oftmals zu Spitzenergebnissen führen. In der kleinen Fruchtfliege sieht man wirklich ein großes Betätigungsfeld für die Wissenschaft.

Der chinesische Wissenschaftler Liu Li ist derzeit dabei, das Codingsystem über

visuelle Informationen der Fruchtfliegen zu entziffern. Wenn sich schließlich eine Laborgrundlage für diese Technik anbieten kann, könnte die Menschheit eventuell weitere Krankheiten bewältigen.

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