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Fachbildung in Tibet
   2005-10-18 17:19:49    cri
Im Tibetischen Autonomen Gebiet hat das moderne Bildungswesen spät begonnen, aber sich dennoch sehr schnell entwickelt. In den letzten Jahren hat sich Tibet stets bemüht, die neunjährige Schulpflicht zu popularisieren. Gleichzeitig hat das autonome Gebiet die beschäftigungsorientierte Fachbildung mit allen Kräften entwickelt.

Die 18-jährige Bianba Zhuoga ist ein tibetisches Mädchen aus der Gemeinde Jiedexiu des Kreises Gongga von Shannan. Täglich von montags bis freitags um 8 Uhr 30 morgens geht sie in die "Jiedexiu Schürzenfabrik", die nicht weit von ihrem Haus entfernt ist. Sie arbeitet dort zusammen mit über 20 anderen Angestellten.

Zhuoga sagte, durch die absolvierte Fachbildung hat sie traditionelle Handkunstwerke erlernt. Viele junge Leute wie sie, die Kenntnisse, auch im technischen Bereich, erworben haben, sind jetzt auf dem Beschäftigungsmarkt sehr gefragt. Wörtlich sagte sie:

"Als ich die dritte Jahrgangsstufe der Mittelschule besuchte, entschied ich mich, an einer Fachschule weiter zu lernen. Damals gab es in meiner Klasse 40 Schülerinnen und Schüler. Fast die Hälfte entschied sich zu diesem Schritt. In der Fachschule habe ich das Anfertigen von Schürzen erlernt. Nach dem Abschluss der Schule konnte ich sehr leicht eine Arbeit finden, die ich gern mochte."

Im Gebiet Shannan, wo die tibetische Kultur entsprungen ist, gibt es jetzt immer mehr Schülerinnen und Schüler, die wie Zhuoga im 3. Jahrgang der Mittelschule oder auch nach Abschluss der Mittelschule eine einjährige Fachausbildung machen möchten. Dawa, ein Verantwortlicher im Bildungs- und Sportsamts von Shannan, berichtet, dass Schülerinnen und Schüler, die an einer Fachausbildung teilnehmen, sich hauptsächlich für die Herstellung tibetischer traditionelle Handkunstwerke interessieren. Dies spielt bei der Entwicklung der tibetischen Kultur eine positive Rolle.

"Die Schülerinnen und Schüler haben die grundlegenden Techniken erlernt und werden sie noch weiter entwickeln. Vorher hatten die Handwerker ein ziemlich niedriges Bildungsniveau. Sie beherrschten lediglich die erlernten Techniken. Jetzt können sie in der Fachschule sich enorm weiterbilden und kreativ sein. Sie können zum Beispiel mit dem Messstab umgehen und ordentlich zuschneiden. Sie erkennen bei ihrer Arbeit die Schönheit, sind kreativ bei Bildgestaltung und Farbenmischung. Die Werke der früheren Handwerker sind mit den jetzigen nicht zu vergleichen."

Weiter erklärte Dawa, dass zur Zeit in Shannan bereits ein vollkommenes Fachbildungssystem etabliert worden ist. In allen Mittelschulen wird das System der gemischten Bildung ab dem dritten Jahrgang der Mittelschule praktiziert mit dem Ziel, auf Basis der Grundlagenbildung die Fachbildung umfassend zu verbreiten. Von 1993 bis jetzt haben über 500 Schülerinnen und Schüler Knüpfkurse aller Fachschulen in Shannan abgeschlossen. Mehr als 300 junge Leute belegten Kurse der traditionellen Malerei. In einer bekannten Teppichfabrik in der Hauptstadt des Tibetischen Autonomen Gebietes Lhasa arbeiten etwa 80 Angestellte, die die Fachschulen in Shannan abgeschlossen haben. Beim Bau neuer Zivilwohnungen werden die Häuser innen und außen mit bunten Mustern von den Schülern, die in der Malerei ausgebildet sind, dekoriert. Es ist festzustellen, dass die Arbeit der Schüler von den Tibetern sehr geschätzt wird. Manche Schüler haben auch Interessensgemeinschaften gegründet und können dadurch in vielen Fällen eine gute Wirtschaftseffizienz vorweisen.

Wie zu erfahren ist, läuft die Fachbildung in anderen Gebieten in Tibet ebenfalls wie in Shannan auf Hochtouren. Mit den jeweiligen Besonderheiten und kulturellen Überlegenheiten in verschiedenen Regionen sind neue Kurse entsprechend etabliert worden, wodurch große Beschäftigungschancen für die Kursabsolventen bestehen. Zum Beispiel ist der Kreis Qushui eine Kornkammer, dort wird also viel Landwirtschaft betrieben. Es entstanden zahlreiche Reparaturwerkstätten für landwirtschaftliche Geräte. Viele Schüler haben sich deshalb entschieden, in der Fachschule die benötigte Technik zu lernen, um zum Beispiel Traktoren reparieren zu können. Im Kreis Bailang lernen stets über 80 Mittelschüler die Techniken und Raffinessen des Wassermelonenanbaus. Der Kreis Dangxiong ist bekannt für die Produktion tibetischer Feueröfen, und so bieten alle Fachschulen Feuerofenbau-Kurse an, damit diese Tradition weiter bestehen kann.

Deng Guangxing, Direktor der Fachbildungsabteilung des Amtes für Bildung des Tibetischen Autonomen Gebietes, wies darauf hin, dass in den letzten Jahren mit der stabilen Entwicklung der Grundlagenbildung die Fachbildung immer mehr gefragt wird. Die Einsätze dafür würden auch ständig zunehmen. Wörtlich sagte er:

"Seit dem letzten Jahr hat das Tibetische Bildungsamt die Fachbildung in den Vordergrund gestellt. Im letzten Jahr sind 10 Millionen Yuan RMB dafür eingesetzt worden. In diesem Jahr stehen 15 Millionen Yuan RMB zur Verfügung. Vor 1997 hatten nur 2.000 Schüler in Tibet eine Fachbildung auf mittlerer Ebene genossen. Jetzt ist die Zahl bereits auf über 8.000 gestiegen, also viermal mehr als früher."

Deng Guangxing fuhr fort, dass spezielle Finanzmittel von insgesamt 240 Millionen Yuan RMB zwischen 2005 und 2008 dafür eingesetzt würden, um die Entwicklung der Fachbildung in Tibet zu unterstützen. Das Hauptziel liege darin, die Bildungsbedingungen zu verbessern. So könnte das Ziel, jährlich 25.000 Schüler aufzunehmen, sehr bald Realität werden. Es ist abzusehen, dass die Entfaltung der tibetischen Kultur und die Entwicklung der tibetischen Wirtschaft dadurch vorangetrieben wird.

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