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Verstärkte Anstrengungen für Fortbildung von Mittel- und Grundschullehrern in China
   2005-10-18 17:19:42    cri

In den vergangenen Jahren hat sich das chinesische Bildungsministerium verstärkt für die Fortbildung von Lehrern und insbesondere von Grundschullehrern eingesetzt, um das Bildungsniveau weiter zu erhöhen. Alle fünf Jahre sollen alle Mittel- und Grundschullehrer des Landes ein komplettes Fortbildungsprogramm durchlaufen, um ihre berufliche Qualifikation zu verbessern.

Im Zuge der gesellschaftlichen Entwicklung werden an Lehrer, die sogenannten "Ingenieure des menschlichen Geistes", immer höhere Anforderungen gestellt. Heute können Lehrer ihren Beruf nicht mehr allein auf Basis ihrer Kenntnisse aus dem Studium ausüben. Ihr Wissen muss weit darüber hinausgehen. Die Mittel- und Grundschulbildung stellt die Basis für die Gesamtbildung der heranwachsenden Jugendlichen dar. Deshalb kommt der Aus- und Fortbildung von Mittel- und Grundschullehrern eine große Bedeutung zu.

Tang Jingwei vom chinesischen Bildungsministerium erläuterte uns seine Ansichten über die Lage der chinesischen Lehrerbildung:

"In den vergangenen Jahren ist uns stärker bewusst geworden, dass das Bildungsniveau und die Bildungsqualität von Jugendlichen entscheidend von der Selbstverwirklichung der Lehrer abhängt. Von daher erachten wir die Fortbildung von Lehrkräften als eine wichtige Aufgabe zur Entwicklung des staatlichen Bildungssystems."

In China existiert bereits ein Fortbildungssystem für Mittel- und Grundschullehrer. Gemäß des Lehrergesetzes sind alle Mittel- und Grundschullehrer verpflichtet, alle fünf Jahre einen Fortbildungskurs von mindestens 240 Stunden zu absolvieren. Diese Fortbildung zielt vor allem darauf, die Leidenschaft der Lehrer für ihren Beruf zu erhalten. Zudem sollen fachspezifische Techniken und Fertigkeiten zur höheren Qualifizierung der Lehrer für ihren Beruf vermittelt werden. Und schließlich sollen die Lehrfähigkeiten durch die Unterweisung in effektive Lehrmethoden erhöht werden.

In China sind derzeit über 10 Millionen Mittel- und Grundschullehrer tätig. Deren Fortbildung wird hauptsächlich von sechs Universitäten im ganzen Land gelenkt und durch verschiedene miteinander vernetzte Lehrerbildungsinstitute auf Provinz- und Kreisebene durchgeführt. Die Fortbildungsgebühren werden vom Staat übernommen. Das chinesische Handelsministerium bemüht sich vor allem um die Fortbildung von Lehrkräften in den ländlichen Regionen, um das rückständige Bildungssystem in diesen Gebieten zu entwickeln. Während in den Schulen die traditionelle Form des Schulunterrichts mit Lehrern und Schülern im Angesicht zu Angesicht weiter fortlebt, gewinnen moderne Lehrformen über Radio, Fernsehen und das Internet an Bedeutung.

Nördlich von Beijing befindet sich der Kreis Miyun, in dem die Landwirtschaft eine dominierende Rolle spielt. Im Kreis Miyun gibt es 90 Mittel- und Grundschulen mit insgesamt über 4000 Lehrern. Wegen der Lage in einer Gebirgsgegend und den ungünstigen Verkehrsbindungen ist das Bildungsniveau im Kreis nicht sehr hoch. Um diese Situation zu verändern, legt die Bildungsbehörde des Kreises großen Wert auf die Fortbildung der Lehrer. Dazu der Zuständige des Lehrerbildungszentrums von Miyun, Ma Wenzhao:

"Um die allgemeine Schulpflicht auf dem Lande stärker durchzusetzen, ist der Aufbau eines hochqualifizierten Lehrerstammes entscheidend. Deswegen setzen wir, also die Stadt- und Kreisbildungsausschüsse, große Bemühungen in die Fortbildung von Lehrern".

Ferner teilte Ma Wenzhao mit, dass mit Beginn des neuen Schuljahres in der Grundschule von Miyun ab der ersten Klasse ein Englisch-Sprachkurs auf dem Stundenplan steht. Mehr als 100 Englischsprachlehrer des ganzen Miyun-Kreises haben zuvor an Ausbildungen in verschiedener Form teilgenommen. Ziel dieser Ausbildung war es, das Niveau der gesprochenen Sprache und des Hörverständnisses der Lehrer zu erhöhen.

Der Englischlehrer Han Chunhe ist bereits seit zwanzig Jahren in der Mu Jiayu Mittelschule in Miyun tätig. Aufgrund des höheren Schwierigkeitsgrades in den heutigen Lehrmaterialien sieht er die Aus- und Fortbildung als Chance zur weiteren Erhöhung des Sprachniveaus und der Verbesserung und Modernisierung der Lehrmethoden.

Der Ausbildungskurs, an dem Lehrer Han Chunhe teilnimmt, nutzt original US-amerikanische Lehrmaterialien aus dem Internet. Dabei wird der Kurs hauptsächlich per Computer durchgeführt. Han Chunhe nutzt seine tägliche Freizeit, um zu Hause zu lernen. Zudem nimmt er alle zwei Wochen am Kurs eines ausländischen Lehrers in Miyun teil. Lehrer Han Chunhe schätzt die Ausbildung am Computer hoch ein. Seiner Meinung nach ist diese Ausbildung sehr gut geeignet für Dorflehrer wie er, die arbeiten und gleichzeitig lernen müssen.

"Anders als bei anderen Ausbildungen ist das Lernen mit dem Computer relativ einfach. Man kann sich dabei zu Hause ausbilden lassen. Alle ungeklärten Fragen kann man in einem alle zwei Wochen stattfindenden Seminar ansprechen. Dort werden die Fragen dann persönlich von einem Lehrer geklärt."

Han Chunhe empfindet es als sehr hart, jeden Tag zu Hause zwei bis drei Stunden lernen zu müssen. Doch weiß er, dass sich dadurch auch die Leistungen seiner Englisch-Schüler Tag für Tag verbessern werden.

Wang Hailian ist Lehrerin an der Shilipu Grundschule im Kreis Miyun. Sie muß jede Woche eine Reise über 200 Kilometer nach Beijing in Kauf nehmen, um dort an einem eintägigen Ausbildungskurs teilzunehmen.

"Dieser Kurs ist wirklich notwendig und für uns sehr vorteilhaft. Damit können wir das Unterrichtsniveau erhöhen. Durch das Lernen wird vor allem unsere Ausdrucksfähigkeit in der Umgangssprache verbessert."

Wie im Beijinger Vorort Miyun, wird überall in China die Lehrerfortbildung maßgeblich vorangetrieben. Die Erfolge dieser Aktionen werden sich schon bald deutlich zeigen.

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