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Psychologische Gesundheit der Schüler wird in China beachtet
   2005-10-18 17:19:19    cri
Viele Leute gehen davon aus, dass nur erwachsene Menschen seelisch krank werden können. Tatsächlich aber plagen sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler in Grund- und Mittelschulen mit psychologischen Problemen ab. Falls diese Probleme nicht rechtzeitig effektiv beseitigt werden, kann ein gesundes Aufwachsen der Schüler nicht erfolgen. Deshalb legen chinesische Bildungsbehörden großen Wert auf die psychologische Gesundheit der Schüler.

Frau Zhan Jing ist Lehrerin einer Mittelschule in der Stadt Baotou im nordchinesischen Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei. Seit 1996 widmet sie sich der psychologischen Beratung von Schülern. Sie hat eine Serie von guten Methoden zur Lösung psychologischer Probleme der Schüler parat. In einem Interview erwähnt sie ein Beispiel:

"Ein Schüler lebt im Ort, der sehr weit von der Schule entfernt ist. Nach der Immatrikulation hatte er das Gefühl, dass ihm die Umgebung der Schule sehr fremd ist und er sich niemals anpassen kann. Insbesondere konnte er überhaupt keine Beziehungen mit anderen Leuten aufbauen. Er war absoluter Einzelgänger, zu seinen Mitschülern hatte er gar keinen Kontakt. Nachdem dieser Schüler sein Herz ausgeschüttet hatte, sagte ich zu ihm: "Du bist nicht einsam. Du kannst mich als Freund betrachten. Wenn du Probleme hast, kannst Du Dich stets an mich wenden."

In den folgenden sechs Monaten bat dieser Schüler mehrmals Zhan Jing um Hilfe. Er stellte mehrere Fragen an Zhan Jing, wie z.B., "Was kann ich tun, wenn mein Mitschüler, der neben mir sitzt, mich ignoriert?" "Was kann ich tun, wenn ich nachts nicht schlafen kann?" "Was kann ich tun, wenn ich schlechte Leistungen im Fach Physik aufweise?" usw.

Die Lehrerin Zhan Jing unterhielt sich dann stetes mit ihrem Sorgenkind und gab ihm stets Ratschläge mit auf den Weg. Sie sagte zu ihm, die wichtigste Sache sowohl beim Lernen als auch im Leben sei, Selbstvertrauen zu haben. Ein Mann müsse an sich glauben, dass er seine Schwierigkeiten in eigene Hände nimmt und sie beseitigt. Und diese Worte der Lehrerin haben schließlich diesen Schüler selbstbewusst gemacht, so dass er seine Schwierigkeiten beseitigen konnte. Jetzt pflegt er gute Beziehungen zu seinen Mitschülern, und seine schulischen Leistungen haben sich kontinuierlich erhöht.

Der eben genannte Fall ist nur ein Beispiel, dass die psychologische Bildung der Lehrer die seelische Gesundheit der Schüler stabilisieren oder wieder herstellen kann. Tatsächlich werden die psychologischen Probleme der Grund- und Mittelschüler in China erst in letzten Jahren beachtet. Weil in China die Familienplanung praktiziert wird, sind die über 100 Millionen Schüler des Landes großenteils Einzelkinder. Wegen der abgöttischen Liebe ihrer Eltern zu ihnen haben viele Schüler Probleme. Sie sind egozentrisch, plagen sich mit Härteängsten herum und sind überhaupt psychisch instabil. Wenn sie Rückschläge im Leben oder beim Lernen erleiden oder schlechte Beziehungen mit anderen pflegten, können sich schnell psychologische Probleme breitmachen. Zudem hat die schnelle Entwicklung der Wirtschaft und Gesellschaft in China den Vorstellungen und Ideen der Menschen, auch der Schüler, starke Veränderungen beschert. Unter diesen Umständen könnten Grund- und Mittelschüler, die zu jung sind und sich schlecht anpassen können, möglicherweise psychische Probleme bekommen. So hat das chinesische Bildungsministerium Grund- bzw. Mittelschulen landesweit aufgefordert, sich um die psychische Lage der Schüler zu kümmern. Zudem werden alle Schulen angespornt, auf vielfältige und flexible Weise sich der Bildung im psychischen Bereich zu widmen.

Prof. Gu Mingyuan aus der Beijinger Pädagogischen Universität wies darauf hin, die psychische Bildung gelte als Grundlage aller Bildungsbranchen. Die psychische Gesundheit der Schüler müsste von klein auf gutbeachtet werden. Wörtlich sagte er:

"In diesem Bereich müssten die Kinder von klein auf herangebildet werden, Selbstvertrauen, Selbstrespektierung und Selbstverstärkung zu etablieren. Nur dann könnten die Kinder die Natur, die Gesellschaft und die anderen und sich selbst richtig behandeln.!"

In der Stadt Hangzhou der südchinesischen Provinz Zhejiang ist ein Netz der psychischen Bildung auf drei Ebenen, nämlich Stadt-, Bezirks- und Schulebene etabliert worden. Eine aus Psychologen bestehende Expertengruppe hat in der Stadt die Arbeit aufgenommen. In jeder Schule arbeitet mindestens ein Lehrer der psychischen Gesundheit, der zuständig für psychische Bildung ist.

Die Inhalte der Bildung über psychische Gesundheit in Hangzhou sind vielseitig. Die Kinder spüren durch Kunst- und Kulturaufführungen sowie Spiele Niederlagen und Rückschläge, wodurch ihr Wille verstärkt wird. Außerdem wird ihre Zuversicht zur Beseitigung von Schwierigkeiten enorm vergrößert. Die ausgebildeten Lehrer werden auch die Eltern in die Psycho-Beratungen der Kinder einbeziehen und sie unterweisen, wie sie mit ihrem Nachwuchs umzugehen haben.

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